Steuerzahlergedenktag - Bargeldobergrenze 2.000 € - Analyse Gold
15.07.2019 | Markus Blaschzok
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Sollte es einmal zu einem Einbruch kommen, bei dem Ihre Edelmetalle gestohlen werden, so muss die Versicherung bei Vorlage von Kaufbelegen auf Ihren Namen die versicherten Verluste auch ersetzen. Es ist also kein Grund zur Panik, doch ein weiterer Beweis dafür, wie wichtig ein inflationsgeschützter Hafen der Edelmetalle in der nächsten Krise sein kann.Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung wieder gestiegen - bullisch für Gold
US-Notenbankchef Jerome Powell legte am Mittwoch seinen halbjährlichen Rechenschaftsbericht vor dem Kongress ab. In der Vorwoche sagte Powell noch, dass eine Zinssenkung alles andere als sicher sei und nachdem die Arbeitsmaktdaten am Freitag vor einer Woche die Markterwartungen schlugen, fiel die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im Juli auf 90%.
Seit Veröffentlichung seiner Rede und der anschließenden Befragung vor dem Kongress am Mittwochnachmittag erwarten nun wieder 100% eine Zinssenkung um 25 Basispunkte und die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte wird wieder auf 20% geschätzt. Powell sagte, dass es der FED wichtig sei den Konjunkturzyklus zu verlängern und man im Krisenfall alle Instrumente wie Zinssenkungen oder Bilanzverlängerungen (QE) nutzen würde.
Die FED will die Zinsen senken, um den Konjunkturzyklus zu verlängern und den Aktienmarkt sowie die Inflation oben zu halten. Powell sagte in seiner Rede, es gäbe nicht genügend Inflation, doch gerade an diesem Tag kamen heißer als erwartete CPI-Daten raus. Rohöl ist aktuell zum Goldpreis historisch günstig und dürfte in den nächsten Jahren tendenziell eher stärker steigen, als fallen, was die Inflationsrate unweigerlich nach oben schieben wird.
Im historischen Vergleich ist die offizielle Teuerungsrate relativ niedrig
Die neuesten Daten zur Entwicklung der Konsumentenpreise deuten bereits einen Preisauftrieb an. Wenn die US-Notenbank diesmal wieder die Zinsen senkt, dann wird sie die Inflation anheizen. Niemand wird langfristige 30-jährigen Anleihen haben wollen, wenn die Inflation ansteigt, was den Anleihemarkt kollabieren lassen wird.
Die FED muss dann noch mehr Anleihen aufkaufen, womit sie sich in einer Spirale befindet, der sie nicht mehr entkommen kann. Sie kann zwar die Zinsen am kurzen Ende drücken, doch am langen Ende werden die Zinsen immer weiter ansteigen, womit letztlich die FED die Kontrolle über die Märkte verlieren wird. Dies wird für sie zur Todesfalle und ihre künstlich niedrigen Zinsen der letzten zehn Jahre werden mit Marktzinsen am langen Ende im zweistelligen Bereich zurückschlagen. Das wird negativ für Anleihen, negativ für Aktien und negativ für den US-Dollars ein, doch sehr bullisch für Gold!
Gold wird als sicherer Hafen in einem nominalen Hochzinsumfeld und realem Negativzinsumfeld förmlich explodieren. Die Stagflation scheint unausweichlich, weshalb Gold in den letzten Wochen auch nach oben über den Widerstand ausbrechen konnte und die Gold- und Silberminen durch Käufe des Smart Money massiv zulegten.
Negative Realzinsen sind ein Katalysator für einen steigenden Goldpreis
Technische Analyse
Gold: Spekulanten immer noch sehr bullisch gestimmt
Positionierung der spekulativen Anleger (Commitments of Traders)
Die Netto-Shortposition der Big 4 verringerte sich von 45 auf 41 Tage der Weltproduktion und die der Big 8 verringerte sich von 67 auf 63 Tage der Weltproduktion. Der Preis fiel zum Stichtag um 22$ im Vergleich zur Vorwoche und die Spekulanten gingen in dieser Zeit mit 8,4 Tsd. Kontrakten short.
Die vorletzte Woche zeigte noch Stärke, doch in dieser und der letzten Woche hat sich nun deutliche relative Schwäche gezeigt. Dies spricht für ein vorübergehendes Ende des Preisanstiegs. Die vergangene Woche war die Erste ohne Manipulation seit dem Beginn des Anstiegs, was ebenso dafürspricht, dass nun ein Überangebot am Markt herrscht und die Spekulanten sich verausgabt haben. Ihnen gelingt es nicht mehr den Preis höher zu treiben, denn alle sind längst long im Gold.
Mit 41 Tagen der Weltproduktion an nackten Shortpositionen hat die mutmaßliche Manipulation ein historisch hohes Niveau erreicht. Mit 17 Punkten im CoT-Index ist das Sentiment aktuell extrem bullisch. Dieses Niveau war früher immer ein Verkaufsbereich. Zur Vorwoche haben sich die Daten, trotz eines Preisrückgangs von 22 $, nur minimal verbessert.
Der Terminmarkt war nur einmal in der Geschichte so bullisch wie aktuell