Platinmetalle mit Preissprung
02.09.2019 | Markus Blaschzok
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Wie schnell ein politischer Wechsel Einfluss auf die Geldpolitik, eine Währung und den Goldpreis haben kann, konnte man kürzlich auch in Argentinien verfolgen. Im August brach der argentinische Peso zum Dollar um mehr als 25 Prozent ein, nachdem der wirtschaftsfreundliche Präsident Mauricio Macri eine Vorwahl gegen seinen linksgerichteten Herausforderer Alberto Fernandez verloren hatte, der nun als Favorit für die Präsidentenwahl im Oktober gilt. Der Aktienmarkt brach inflationsbereinigt sogar um 50% ein, während der Goldpreis in Peso von 65.000 auf 90.000 Peso um 38% binnen zweier Monate anstieg.Gold in argentinischen Peso stieg um 38% seit Anfang Juli
Die Zinssenkungen der Notenbanken, noch vor dem offiziellen Ausbruch einer Rezession in Europa und den USA, zeigen, dass sich Politik und Zentralbanken längst in einer Interventionsspirale befinden, die in einigen Jahren ein gleiches tragisches Ende wie in Argentinien nehmen könnte.
Der Euro, der in den letzten zwölf Monaten 40% an Kaufkraft zum Gold verloren hat, ist keine Währung, mit der man für den Ruhestand vorsorgen und sparen kann. Der Euro wird seine Talfahrt fortsetzen, wobei der Dollar als Einäugiger unter den Blinden aktuell von den relativ höheren US-Zinsen profitiert, weshalb der Euro zum US-Dollar mittlerweile auch auf 1,096 $ abrutschte. Die Situation wird sich verschlimmern und die Stagflation wird kaum Alternativen bieten, weshalb ein Investment in Gold und Silber immer wichtiger und fast unverzichtbar wird.
Der Euro fiel auf 1,096$, während der Goldpreis in Euro ein neues Allzeithoch bei 1.399$ erreichte
Negativzinsen und Staatsanleihen mit Laufzeiten von 100 Jahren
Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen liegt in den USA unter der für Zweijährige. Diese inverse Zinskurve wird als ein Indiz für eine möglicherweise bevorstehende Rezession gesehen. Die 30-jährigen US-Staatsanleihen rentieren aktuell so niedrig wie nie davor. Auch die USA denken nun darüber nach, sich diese niedrigen Zinsen langfristig zu sichern, weshalb US-Finanzminister Steven Mnuchin über die Emission von neuen Staatsanleihen mit Laufzeiten über 50 bis 100 Jahren nachdenkt.
Es scheint unwirklich, dass jemand einer Regierung Geld über 50 Jahre zu Null- oder Negativzinsen leiht, wenn klar ist, dass das Geld, was man in 50 oder 100 Jahren zurückerhält, inflationsbereinigt wertlos ist. Man schenkt sein Geld praktisch dem Staat durch den Kauf solcher Anleihen, was zeigt, wie verrückt und absurd die Geldpolitik ist und all dies nichts mehr mit freien Märkten zu tun hat.
Die Zinsen für Staatsanleihen befinden sich weiter im freien Fall
Auch die Bundesregierung hat vergangene Woche eine weitere zehnjährige Anleihe im Volumen von 3 Mrd. Euro auf den Markt geworfen. Während sich die Regierung zu Negativzinsen verschuldet und der Staat mit dem Schuldenmachen nun Geld verdient, blicken die Sparer in die Röhre. Die kleinen Leute bezahlen für die zusätzlichen Einnahmen und die Verschwendungssucht des Staates, da ihre Einlagen auf den Konten und Sparbüchern nach Inflation jedes Jahr an Wert verlieren.