Die echte Manipulation - QE - Platinanalyse
23.09.2019 | Markus Blaschzok
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Während des letzten Preisanstieges wurde mit Silberkontrakten im Volumen von 94 Tagen der Weltproduktion gegengehalten
Im Silbermarkt herrschte seit dem Jahr 2011 ein strukturelles Überangebot am Markt, das primär für den Preisrückgang verantwortlich war. Das Überangebot am Silbermarkt war so hoch, dass es JP Morgan gelang über 150 Millionen Unzen an Silberbeständen in ihre COMEX Lagerhaus zu kaufen, ohne den Preis dabei nach oben zu treiben. Wäre der Markt eng gewesen, wäre das nicht bei einem gleichzeitigen Preisrückgang möglich gewesen. Womöglich spekuliert JP Morgan auf einen langfristigen Anstieg des Silberpreises und möchte einfach nur Profit machen, doch es ist ebenso denkbar, dass man nur ein Pulverlager aufbaut, um künftige Nachfrageschübe durch den Verkauf physischer Ware ausgleichen zu können.
JP Morgan hält eine gigantische Menge physischen Silbers in ihrem COMEX-Lagerhaus
Insgesamt sind die Futures Kontrakte an der COMEX für Gold und Silber gut gedeckt und genügend Ware ist vorrätig. Die Mythen, wonach die Terminbörsen kurz vor dem Bankrott und die Preise vor der Explosion stünden, sind Märchen, die nur jene erzählen, die nicht wirklich viel vom Terminmarkt verstehen. Aktuell sind die Silberfutures an der COMEX zu 30% durch physische Ware gedeckt und die Gold-Futures zu 12%. 2% bis 4% sind dabei ausreichend um die übliche Anzahl an auslaufenden Kontrakten bedienen zu können, da Spekulanten nicht an einer physischen Auslieferung interessiert sind.
Die Manipulation über Spoofing ist immer wieder ein Aufreißer, der gerne genutzt wird, um Klicks zu erzielen. Jedoch ist die Interpretation dieser Manipulationen als Ursache für die andauernde Preisdrückung der Edelmetalle falsch. Die langfristige Preismanipulation muss immer über den physischen Markt erfolgen, wobei die Eingriffe über den Terminmarkt nur kurzfristige Eingriffe zur Preisglättung und zur Kontrolle des Sentiments sind. Wie wir an den Daten für Silber sehen, wird die Manipulation weiter fortgesetzt und auch am Goldmarkt werden die Regierungen weiterhin versuchen den Preisanstieg zu managen, um so einen unkontrollierbaren Ausbruch zu verhindern, da dies einen Zusammenbruch des Kreditgeldsystems zur Folge haben könnte.
Die Silber-Futures sind sehr stark zu 30% gedeckt an der COMEX
Die Gold-Futures an der COMEX sind zu 12% gedeckt, was mehr als ausreichend ist