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IWF-Prognose 2020 - Paris widersetzt sich Berlin bei Erweiterung!

16.10.2019  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1031 (07:07 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0991 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108.67. In der Folge notiert EUR-JPY bei 119.87. EUR-CHF oszilliert bei 1.1004.

Der IWF kürzte im World Economic Outlook (WEO 10/2019) erwartungsgemäß Wachstumsprognosen. Der IWF wird insbesondere wegen des von den USA initiierten Handelsstreits pessimistischer.

Gleichwohl ist anzumerken, dass die Widerstandskraft der globalen Wirtschaft hinsichtlich der handels- und geopolitischen Anfechtungen durch die USA erstaunlich stark ausgeprägt ist.

Das hat unseres Erachtens strukturelle Gründe, die viel zu wenig beachtet werden. In den aufstrebenden Ländern, die circa 65% der Weltwirtschaft auf Basis Kaufkraftparität darstellen, wachsen die Dienstleistungssektoren als Teil des BIP und damit die endogenen Wirtschaftstreiber. Auch nimmt der Handel zwischen den aufstrebenden Ländern zügig zu. Entsprechend kommt es zu einer fortgesetzten Abkoppelung von den Konjunkturzyklen des Westens. Das hilft!

Kommen wir zu den Fakten der IWF-Prognose: Einem von Konjunkturschwäche geprägten Jahr 2019 soll eine Erholung per 2020 folgen. Per 2019 rechnet der IWF 2019 mit einem Wachstum von 3,0% (zuvor 3,2%). Sofern die Prognose eintrifft, wäre es der schlechteste prozentuale Wert seit 2010. Gleichwohl sei angemerkt, dass 3% Wachstum 2019 eine massiv höhere reale Wirtschaftsexpansion darstellen als 3% per 2010. Die Basis, auf der die Prozente gerechnet werden, ist heute deutlich höher. Per 2020 soll die Expansion des globalen BIP dann bei 3,4% liegen (bisher 3,5%). Das klingt optimistisch.

US- Sonderzölle hätten die Investitionsbereitschaft vieler Unternehmen gedämpft. Richtig, das trifft allen voran die Ökonomien in Kontinentaleuropa, die stark in Sektoren der Investitionsgüterindustrie aufgestellt sind. Aber müssen Investitionen nicht nachgeholt werden, wenn die Weltwirtschaft und Weltbevölkerung weiter wachsen? Versäumt es der IWF nicht, dieses Aufholpotential, das insbesondere für Kontinentaleuropa Optimismus begründet, zu erkennen? Gut, das haben sie auch 2010 verpasst …


Kurzrepliken zu IWF-Statements:

Laut IWF wäre die Lage ohne die sehr lockere Geldpolitik in vielen Ländern und Wirtschaftsregionen noch wesentlich schlechter.

Unsere Einlassung: Wir stimmen in Teilen zu, nicht bezüglich der EZB-Politik!

Die Geldpolitik dürfe aber nicht die einzige Stütze sein.

Unsere Einlassung: Richtig, Strukturpolitik ist der Schlüssel (die in den USA nicht stattfindet!)

Die Finanzpolitik der Länder müsse bei Spielräumen tätig werden.

Unsere Einlassung: Mit investiver und nicht konsumtiver Grundausrichtung!

Explizit wurde hier Deutschland genannt. Die Bundesregierung solle die aktuell negativen Zinsen nutzen, um mehr zu investieren.

Unsere Einlassung: Richtig, die Infrastruktur und Bildungsstruktur ist den Anforderungen von heute und morgen anzupassen! So geht es nicht weiter!

Sollte das Wachstum auf der Welt noch weiter nachlassen, sei eine koordinierte Antwort der Staaten womöglich erforderlich.

Unsere Einlassung: Ja, Vollkasko steht ultimativ im Raum …

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