Risk-on läuft
27.10.2019 | Robert Rethfeld
Die Finanzmärkte zeigen ein Risk-On-Verhalten. In der vergangenen Woche führten Grundstoffe, Autos, Öl & Gas und der Industriesektor die Sektorentabelle des Stoxx Europe 600 an. Im S&P 500 lagen Energiewerte, Grundstoffe, Industrie und Tech vorn. Wenn zyklische Sektoren wie die Automobilbranche oder der Industriesektor gewinnen, so lässt dies auf erste Anzeichen einer konjunkturellen Erholung schließen.
Die Finanzmärkte werden durch eine steigende Liquidität unterstützt. Die US-Geldmenge M2 wuchs in der vorvergangenen Woche um 6,5 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Im Euroraum betrug das Geldmengenwachstum 6,0 Prozent gegenüber dem Vor-jahresmonat (August).
Die Europäische Zentralbank nimmt zum 1. November ihr Ende 2018 eingestelltes Anleihenkaufprogramm mit einer Summe von 20 Mrd. Euro pro Monat wieder auf. Die Fed hat bereits damit begonnen, ihre Bilanzsumme wieder auszuweiten (siehe Pfeil folgender Chart).
Der Anteil der Fed an der US-Staatsverschuldung hat damit die Talsohle durchschritten, er wächst auf 14,5 Prozent. Der Anteil Japans an der US-Staatsverschuldung stieg im August auf 7,8%, derjenige Chinas notiert relativ stabil bei 7,3 Prozent.
Die Bank of Japan hält jetzt mehr als die Hälfte der japanischen Staatsverschuldung. Im September lag der Anteil bei 50,7 Prozent.
In Europa sahen die Zentralbankanteile an der Staatsverschuldung per Ende 2018 wie folgt aus (größte Staaten): Deutschland 26%, Frankreich 18%, Italien 16% und Spanien 22%. Die Anteile liegen nicht direkt bei der EZB, sondern werden von den nationalen Zentralbanken im Auftrag der EZB gehalten.
Deutsche Staatsanleihen bleiben knapp, da der Abbau des Anteils der Staatsverschul-dung vom BIP (59,8% in 2018, von 81% im Jahr 2010) vorangeht.
Des einen Leid, des anderen Freud: Die Politik der Zentralbanken entlastet die Schuldner. Finanzminister Scholz konnte die Position „Zinsausgaben des Bundes“ eindampfen.
Lediglich 5,3 Prozent des Bundeshaushaltes wurden für Zinsen aufgewendet. Im Jahr 2008 betrug die Quote 14,2 Prozent.
Fed und EZB nahmen beziehungsweise nehmen ihre Anleihekaufprogramme wieder auf. Die Bank of Japan kauft mal mehr und mal weniger, lässt aber ihr Programm stetig weiterlaufen. Die Marke von 50 Prozent der Staatsverschuldung mag eine gewisse interne Hürde gewesen sein. Diese wurde aber jüngst überwunden. Das Geldmengenwachstum nimmt diesseits und jenseits des Atlantiks zu, die Zentralbanken werden expansiver. Die zur Verfügung stehende Liquidität erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Erholungstendenz der Finanzmärkte fortsetzt.
© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de
P.S.: Wir schauen hinter die Märkte und betrachten diese mit exklusiven Charts! Wir veröffentlichen morgens gegen zwischen 7.30 und 8.00 Uhr eine tägliche Kolumne zum aktuellen Geschehen unter www.wellenreiter-invest.de, die als 14-tägiges Schnupperabo kostenlos getestet werden kann.
Die Finanzmärkte werden durch eine steigende Liquidität unterstützt. Die US-Geldmenge M2 wuchs in der vorvergangenen Woche um 6,5 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Im Euroraum betrug das Geldmengenwachstum 6,0 Prozent gegenüber dem Vor-jahresmonat (August).
Die Europäische Zentralbank nimmt zum 1. November ihr Ende 2018 eingestelltes Anleihenkaufprogramm mit einer Summe von 20 Mrd. Euro pro Monat wieder auf. Die Fed hat bereits damit begonnen, ihre Bilanzsumme wieder auszuweiten (siehe Pfeil folgender Chart).
Der Anteil der Fed an der US-Staatsverschuldung hat damit die Talsohle durchschritten, er wächst auf 14,5 Prozent. Der Anteil Japans an der US-Staatsverschuldung stieg im August auf 7,8%, derjenige Chinas notiert relativ stabil bei 7,3 Prozent.
Die Bank of Japan hält jetzt mehr als die Hälfte der japanischen Staatsverschuldung. Im September lag der Anteil bei 50,7 Prozent.
In Europa sahen die Zentralbankanteile an der Staatsverschuldung per Ende 2018 wie folgt aus (größte Staaten): Deutschland 26%, Frankreich 18%, Italien 16% und Spanien 22%. Die Anteile liegen nicht direkt bei der EZB, sondern werden von den nationalen Zentralbanken im Auftrag der EZB gehalten.
Deutsche Staatsanleihen bleiben knapp, da der Abbau des Anteils der Staatsverschul-dung vom BIP (59,8% in 2018, von 81% im Jahr 2010) vorangeht.
Des einen Leid, des anderen Freud: Die Politik der Zentralbanken entlastet die Schuldner. Finanzminister Scholz konnte die Position „Zinsausgaben des Bundes“ eindampfen.
Lediglich 5,3 Prozent des Bundeshaushaltes wurden für Zinsen aufgewendet. Im Jahr 2008 betrug die Quote 14,2 Prozent.
Fed und EZB nahmen beziehungsweise nehmen ihre Anleihekaufprogramme wieder auf. Die Bank of Japan kauft mal mehr und mal weniger, lässt aber ihr Programm stetig weiterlaufen. Die Marke von 50 Prozent der Staatsverschuldung mag eine gewisse interne Hürde gewesen sein. Diese wurde aber jüngst überwunden. Das Geldmengenwachstum nimmt diesseits und jenseits des Atlantiks zu, die Zentralbanken werden expansiver. Die zur Verfügung stehende Liquidität erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Erholungstendenz der Finanzmärkte fortsetzt.
© Robert Rethfeld
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