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Iran/Irakkonflikt bleibt bestimmendes Thema

07.01.2020  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1191 (06:44 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1158 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108,48. In der Folge notiert EUR-JPY bei 121,40. EUR-CHF oszilliert bei 1,0845.


Der Konflikt USA/Irak/Iran bestimmt weiter die Stimmungslage an den Finanzmärkten.

An dem Verhalten der USA ist erkennbar, dass man den Irak als US-Dispositonsmasse ohne Souveränität klassifiziert. Anders kann man die Verlautbarung des US-Verteidigungsministers nicht interpretieren, der Aufforderung, den Irak zu verlassen, nicht nachkommen zu wollen. Die Einlassungen des SPD-Fraktionschefs Mützenich sind diesbezüglich verständlich, der ob des Iran/Irak/US-Konflikts das Verhältnis zu den USA kritisch sieht.

Die Tatsache, dass die Nato hinter den USA stehe (O-Ton Stoltenberg) irritiert, denn damit akzeptiert die Nato, dass offizielle politische Delegationen ermordet werden dürfen und dabei getötete Dritte als opportuner Kollateralschaden akzeptabel sind.

Diese Position der Nato signalisiert jedem Drittland, dass diplomatische Immunität als Grundlage für persönliche Dialoge zur Konfliktbeseitigung ein disponibles Gut ist. Diese Haltung ist ein Angriff auf die Struktur der internationalen Diplomatie.

Was sagt das über die Chancen von Konfliktbereinigungen in der Zukunft aus? Wird die Welt damit sicherer oder unsicherer durch die Einlassungen der Nato?

Wir freuen uns, dass Europa auf Gespräche und Diplomatie setzt. Das gilt vor allen Dingen vor dem Hintergrund, dass man eruieren sollte, von welcher Seite im Konflikt USA/Iran eskaliert wurde und wird. Dabei sollte auch auf Historie geachtet werden. Wer hat die Demokratie im Iran 1953 gestürzt? Wer unterstützte den Krieg des Irak (Saddam Hussein) gegen den Iran? Wer hat das Atomabkommen ohne Fehlverhalten des Iran verlassen? Wer hat ohne Grundlagen Sanktionen verfügt?


Deutschlands Wirtschaft liefert positive Akzente:

Nachdem die überwiegende Mehrheit der rein akademisch geprägten Wirtschaftseliten bezüglich der Konjunkturlage und der Konjunkturaussichten in den letzten sechs Monaten einen „depressiven Blues in starken Molltönen“ anstimmten (u.a. Rezessionsdebatten), ergeben sich faktisch durchaus erbauliche Nachrichten für Deutschland auf Basis von zumeist klaren „Durtönen“:

Niedrige Zinsen und die Suche nach ertragreichen Anlagen wirken sich positiv auf den Markt der deutschen Gewerbeimmobilen aus. 2019 wurde mit circa 70 Mrd. Euro ein neuer Rekordumsatz erreicht. Das Vorjahresergebnis wurde um knapp 20% übertroffen. Bei diesem Datensatz kommt aber nicht nur Freude ob der quantitativen Daten auf. Rückläufige Renditen (zuletzt circa 2,9%) implizieren Risiken der Überhitzung. Die Renditen sind aber nicht negativ (Bundesanleihen), ergo ist Luft da …

Qualitativ unbedenklich sind die quantitativen Daten aus der deutschen Autobranche. Der Pkw-Absatz im Dezember ist im Jahresvergleich gemäß Insiderangaben um knapp 20% gestiegen. Es seien mehr als 283.300 Fahrzeuge neu registriert worden. Per 2019 seien die Neuzulassungen um 5% auf 3,6 Millionen Fahrzeuge geklettert.

Das Thema Anspringen des globalen Investitionsgüterzyklus wartet noch im Hintergrund, die Betonung liegt auf dem Wort „noch“.


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Weiter erfrischende Datensätze

Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stellte sich per Dezember laut finaler Berechnung auf 52,8 (zuvor 52,4) Punkte. Die Prognose lag bei unverändert 52,4 Zählern. In der Folge ergab sich für den Composite Index ein Ergebnis bei 50,9 nach 50,6 Punkten (Prognose 50,6).

Der Sentix-Index stieg per Berichtsmonat Januar von zuvor 0,7 auf 7,6 Punkte und markierte den höchsten Stand seit November 2018. die Prognose war bei 2,6 Zählern angesiedelt.

Die Erzeugerpreise der Eurozone verzeichneten per November im Monatsvergleich einen Anstieg um 0,2% (Prognose 0,1%). Im Jahresvergleich sanken die Erzeugerpreise um 1,4% (Prognose -1,5%) nach zuvor -1,9%.


USA: Markit Datensatz ermutigend

Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stellte sich per Dezember laut finaler Berechnung auf 52,8 (zuvor 52,2) Punkte. In der Folge ergab sich für den Composite Index ein Ergebnis bei 52,7 nach 52,2 Punkten.


Japan: Dienstleistungssektor enttäuscht

Der Einkaufsmanagerindex für den japanischen Dienstleistungssektor sank per Dezember von zuvor 50,3 auf 49,4 Punkte.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem US-Dollar favorisiert. Ein Durchbrechen der Unterstützungszone bei 1.0950 - 1.0980 negiert den positiven Bias des EUR.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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