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Jahrzehnt des gefährlichen Lebens (Teil 1)

13.01.2020  |  John Mauldin
- Seite 4 -
Steuern und Ausgaben

All das geschieht vor zwei wichtigen Hintergründen.

Erstens: Egal ob es uns gefällt oder nicht, Regierungs- und Zentralbankentscheidungen treiben nun den Großteil dessen an, was in der Wirtschaft und an den Märkten geschieht. Das ist nicht ideal, doch unser derzeitiger Zustand. Ja, über lange Zeitspannen hinweg werden die Marktkräfte gewinnen. Wie Keynes bekannterweise sagte: Langfristig sind wir alle tot. Währenddessen bekommen diese Außenkräfte das, was sie wollen.

Zweitens: Was sie wollen, ist zunehmend unklar und unterliegt Veränderungen. Das wäre auch der Fall, wenn 2020 kein Wahljahr wäre, doch da die Kandidaten Emotionen aufwühlen, wird diese Tatsache noch mehr verstärkt.

Es zählt nicht wirklich, wer den Kongress oder das Weiße Haus kontrolliert. Man wird so oder so Steuern verlangen und Ausgaben tätigen, die sich nur in den Details unterscheiden. Doch Wahrnehmungen zählen und wir werden wahrscheinlich eine Menge Volatilität beobachten können, während sich die Investoren darum streiten, welcher der angeblichen Gewinner diese Details verwalten darf.

Die Wall Street legt eine Menge Hoffnung in die "Phase-I"-Handelsvereinbarung mit China, um das Wachstum anzukurbeln. Ich bin skeptisch. Ja, China hat einigen hilfreichen Veränderungen zugestimmt. Die USA ließen einige (nicht alle) der aktuellen und geplanten Zölle fallen. Doch die sind nicht das echte Problem. Das echte Problem ist, dass Unternehmen noch immer nicht zuversichtlich sein können, dass die Politik stabil bleiben wird und sind demnach nicht in der Lage, Wachstumspläne zu machen. Ich denke, dass wir das weiterhin in den Zahlen der Kapitalinvestitionen sehen werden können und es gibt keine gute Lösung für dieses Problem. Der Handelskriegsgeist ist aus der Flasche entwichen.

Schlimmer noch, dieser Handelskrieg könnte das Gegenteil dessen produzieren, was er beabsichtigt. Letzte Woche lieferte Tesla die ersten Fahrzeuge, die in der neuen Fabrik in Shanghai produziert wurden, speziell gebaut, um Handelsbarrieren zu umgehen. Anstatt US-Exportproduktion anzukurbeln, veranlassen die Zölle US-Unternehmen dazu, ihre Produktion in andere Länder auszulagern. Wir werden davon mehr sehen. Es könnte für diese Unternehmen zwar gut sein, doch nicht für die amerikanischen Arbeiter.

Gewinne von ausländischen Operationen sind einer der primären Gründe für anhaltende und hohe US-Aktienbewertungen. Der untere Chart (von Danielle DiMartino Booth) zeigt, dass viele Bestandteile besagter Gewinne im Jahresvergleich nicht wachsen. Das muss sich ändern.

Wenn die China-Vereinbarung zumindest die Stimmung für internationale Kooperation und weltweite Handelsflüsse verändert, dann haben wir mehr Grund für eine positive Prognose. Anhaltender Rückgang der weltweiten Handelsflüsse wäre ein ernsthafter Gegenwind. Das ist etwas, dem wir viel Aufmerksamkeit schenken müssen. Es ist ein oberstes Risiko für meine anderweitig eher gutartige Prognose für 2020.

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Bereiten Sie sich vor

Obgleich 2020 einige mögliche Krisen auslösen könnte, so denke ich, dass wir wahrscheinlich mehr Lärm haben werden, doch wenig echte Veränderung. Ich erwarte mehr desselben: geringes, jedoch stabiles BIP-Wachstum zwischen 1,5% und 2%, weitreichende Unzufriedenheit und polarisierte Meinungen gegenüber Politik und Wirtschaft.

Im nächsten Teil des Artikels werfen wir einen näheren Blick auf das kommende Jahrzehnt und, wie Sie merken werden, verdüstert sich die Prognose deutlich. Das sind tatsächlich gute Nachrichten, wenn auch nur in einem Sinne: Wir haben die Zeit, uns darauf vorzubereiten. Ich persönliche werde 2020 nutzen, um mein Portfolio zu realignieren, liquider zu werden und meine Unternehmensaktien in Position zu bringen, um Profit aus den neuen Möglichkeiten zu schlagen.

Lesen Sie weiter: Teil 2 ...


© John Mauldin
www.mauldineconomics.com


Dieser Artikel wurde am 03. Januar 2020 auf www.mauldineconomics.com veröffentlicht und in Auszügen exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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