"Inflate and die" - Aktieneinbruch und Goldwelle in den Startlöchern
07.02.2020 | Egon von Greyerz
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Jims Prognose kann falsch sein. Doch nur Narren würden gegen ihn wetten.
Das Finanzsystem wird nicht mehr lange standhalten
Seit zwei Jahrzehnten schreibe ich über Gold und erkläre, wie wichtig es ist, physisches Gold außerhalb des Bankensystems zu halten. Seither ist Gold in den großen Währungen um das 5- bis 7-fache gestiegen, in anderen Währungen noch viel stärker. Trotzdem steht das Weltfinanzsystem immer noch. Doch das wird sich wahrscheinlich bald ändern. Unsere technischen Indikatoren für Aktien und Gold weisen uns darauf hin, dass große Marktwenden unmittelbar anstehen.
In meinem vor zwei Wochen veröffentlichten Artikel wies ich darauf hin, dass das Dow/Gold-Verhältnis aktuell problematische Entwicklungen nahelegt. Die ab 2011 zu beobachtende Korrektur im Verhältnis ist höchstwahrscheinlich 2018 zu Ende gegangen. Im Chart unten zeige ich, dass der Quartals-MACD gerade abgetaucht ist. Hierbei handelt es sich um einen sehr wichtigen langfristigen Trendindikator, der derzeit nichts Gutes für die Welt verheißt.
Vorbereitet sein auf anstehende Aktienverluste und Goldgewinne
Sobald der Aktienmarkt fällt, wird das Dow/Gold-Verhältnis mit Nachdruck sinken. Unsere proprietäre Zyklentheorie, auch MAMCYCLE genannt, prognostizierte schon 2018, dass der Dow im Januar 2020, höchstwahrscheinlich in der zweiten Woche, sein Top markieren würde. Das Top vom 17.Januar passt perfekt zu dieser Prognose. Also: Auf Grundlage von MAMCYCLE dürften nachfolgende Monatsschlusskurse nicht über diesem Januar-Monatshoch liegen. Stattdessen dürfte jetzt ein säkularer Bärenmarkt beginnen.
Die Abwärtswende im Dow wird zudem den Startpunkt eines rapiden Rückgangs im Dow/Gold-Verhältnis markieren, welcher sich in einer sehr starken Aufwärtsbewegung beim Gold äußern wird.
Investoren müssen sich auf einen unmittelbar anstehenden starken Verfall der Aktienkurse sowie einen starken Anstieg beim Gold einstellen.
Das MAMCYCLE-System hatte übrigens auch das Gold-Top von September 2011 vorhergesagt, welches ich in einem öffentlichen Artikel erwähnte - deutlich vor Erreichen des Tops im Frühling 2011.
Die 2020er werden also ein dramatisches Jahrzehnt, und das kann jederzeit beginnen. Das Finanzsystem wird nicht in seiner heutigen Form überleben und auch keine der derzeitigen Währungen. Aus diesem Grund werden wir auch „inflate and die“ erleben, sobald die Welt von einer depressionären Hyperinflation erfasst wird.
Die kommende Katastrophe wird sich in den Goldkursen niederschlagen; womöglich werden Jim Sinclairs 50.000 $ erreicht oder aber - in Hyperinflationsgeld bemessen - deutlich mehr.
Ich bitte Anleger dringend, physisches Gold zu halten. Denn: Gold ist Geld, Gold ist Absicherung, und Gold ist finanzielles Überleben.
© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG
Dieser Artikel wurde am 30. Januarr 2020 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.