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Warum reagieren die "Falschen" - US-Arbeitsmarkt "hui" -Revision "pfui"!

10.02.2020  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0956 (06:58 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0941 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,77. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120,26 EUR-CHF oszilliert bei 1,0705.

Wir fordern seit 2015 den IT-Airbus (Snowden). Europas politische Eliten verweigern aber dieses Thema zu größten Teilen, obwohl an diesem Thema die Zukunft der Souveränität hängt (ohne Datensicherheit keine Souveränität). Dass der US-Justizminister Barr jetzt diese Thematik bespielt ist aus Sicht der USA verständlich. Es ist aus Sicht Europas prekär, denn implizit wollen die USA Kontrolle über die wenigen europäischen Unternehmen mit Format im IT-Sektor.

Im Spiegel wurde das Thema Huawei und die bigotte Rolle der USA in dem Kommentar von Christian Stöcker mit dem Titel "Die Huawei Heuchelei" treffend erörtert. Dieser Kommentar ist für das Verständnis der US-Ambitionen bezüglich Nokia und Ericsson ein „must read“. Bitte lesen Sie den Kommentar! Link: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/usa-und-china-die-huawei-heuchelei-a-55019d7a-305b-4ce0-84d5-a0b3830b34f3

US-Justizminister William Barr fordert indirekt staatliche Unterstützung für Ericsson und Nokia. Die USA (IT-Täter) und "Verbündete" sollten erwägen, sich einen beherrschenden Anteil an den beiden Ausrüstern zu sichern, um Huawei die Stirn bieten zu können. Das könne durch den Staat oder über ein Konsortium amerikanischer und verbündeter Firmen geschehen. Eine große finanzielle Macht der beiden Firmen, würde sie in der Konkurrenz deutlich stärken. Die Unternehmen bringen es aktuell auf eine Marktkapitalisierung in Höhe von circa 50 Mrd. USD.

Ja, die Idee der Stärkung Nokias und Ericssons ist geboten, aber ohne die USA (IT-Täter). Der europäische IT-Airbus muss kommen, denn sonst steht für uns mehr auf dem Spiel als es uns bewusst ist! IT-Abhängigkeit bedeutet Erpressbarkeit (siehe Erpressungsversuch mit nicht rechtskonformen Mitteln Northstream II)!


Zu der aktuellen Lage bezüglich des Coronavirus:

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Link: https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

Die Lage bleibt angespannt. Die Anzahl der Infizierten stellt sich auf 40.547. die Zahl der Toten liegt aktuell bei 910, während die Anzahl der Genesenen sich auf 3.410. stellt. Das Verhältnis der Genesenden zu den Todesfällen beginnt sich positiver zu entwickeln. Eine WHO-Expertengruppe ist derzeit auf dem Weg nach China.


Konjunkturoptimismus aus den USA:

Die US-Wirtschaft steht laut US-Notenbank besser da. Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession im kommenden Jahr sei in den vergangenen Monaten merklich zurückgegangen, heißt es im Halbjahresbericht der Fed. Der Arbeitsmarkt und die Konsumausgaben seien weiter stark. Man verwies auf Risiken, beispielsweise die Folgen der Virusepidemie oder erhöhte Preise für Vermögenswerte als auch die hohe Schuldenlast der Unternehmen (es fehlen Staat und Konsumenten in der Betrachtung!). Wir verweisen auf die Zunahme der Konsumverschuldung per 12/2019 um mehr als 22 Mrd. USD (Datenpotpourri)!


Eurozone bereit für Stützung:

Die Staaten der Euroz0ne haben sich für den Fall einer Konjunkturschwäche auf höhere Ausgaben zur Stärkung der Wirtschaft innerhalb des Maastricht-Mandats verständigt. Eine Einigung müsse von den Finanzministern bei ihrem Treffen am 17. Februar in Brüssel formell angenommen werden, sagten drei EU-Vertreter, die allesamt namentlich nicht genannt werden wollten.


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Frankreich macht Fortschritte

In Frankreich nahm die Beschäftigung im 4. Quartal im Quartalsvergleich um 0,2% zu.


USA: Starker Arbeitsmarkt, aber die Benchmark-Revision!

Bei aller Freude über die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten setzte die jährliche Benchmarkt-Revision für den US-Arbeitsmarkt einen nachhaltigen negativen Akzent. Für 2019 wurde die Anzahl der neu geschaffenen Jobs um 514.000 Jobs oder knapp 43.000 Jobs pro Monat nach unten revidiert. Das war die stärkste negative Anpassung seit dem 4. Quartal 2009! Anders ausgedrückt waren die Annahmen in der Statistik per 2019 zu optimistisch. Diese Annahmen beruhen auf den vorhergehenden Erfahrungswerten. Anders als in Deutschland beruht der US-Arbeitsmarktbericht in großen Teilen auf Schätzungen.

Per Januar wurden in den USA gemäß BLS 225.000 Jobs außerhalb des Agrarsektors geschaffen (Prognose 160.000). Der Vormonatswert wurde von 145.000 auf 147.000 revidiert. Die Arbeitslosenquote U-1 stellte sich auf 3,6% nach zuvor 3,5%. Die in Ansätzen mit der europäischen Quote vergleichbare Arbeitslosenquote U-6 legte von 6,7% auf 6,9% zu. Die Partizipationsrate stellte sich auf 63,4% nach zuvor 63,2%. Die Wochenarbeitszeit verharrte bei 34,3 Stunden. Durchschnittliche Löhne stiegen im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose 0,3%) nach zuvor 0,1%. Im Jahresvergleich stellte sich die Zunahme auf 3,1% (Prognose 3,0%) nach 3,0% (revidiert von 2,9%).

Verbraucherkredite legten per Dezember um 22,06 Mrd. USD zu (Prognose 15,00 Mrd.). Der Vormonatswert wurde von 12,51 auf 11,81 Mrd. USD revidiert.

Großhandelslagerbestände sanken per Dezember im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose -0,1%), während der Absatz um 0,7% absackte (Prognose +0,4%). Der Vormonatswert wurde von +1,5% auf +0,9% revidiert.


China:

Die Devisenreserven legten per Januar von zuvor 3.108 auf 3.115 Mrd. USD zu (Prognose 3.100 Mrd.). Die Verbraucherpreise nahmen per Januar um 5,4% (Prognose 4,9%) nach zuvor 4,5% zu. Erzeugerpreise stiegen im Jahresvergleich um 0,1% nach zuvor -0,5%.


Russland:

Die Zentralbank Russlands senkte den Leitzins erwartungsgemäß von zuvor 6,25% auf 6,00%. Der Zinssenkungszyklus begann im Juni 2019 bei 7,75%. Damit ergab sich der niedrigste Leitzins seit Februar 2014 (5,50%).


Japan:

Der Index der "Economy Watcher‘s Poll" verzeichnete per Berichtsmonat Januar einen Anstieg von zuvor 39,7 auf 41,9 Zähler.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in dem Währungspaar EUR/USD favorisiert. Ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.0880/1.1080 eröffnet neue Opportunitäten.


Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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