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Crash! - Aktienmarkt -8,8%, Rohölpreis -34% - Weltmärkte im Corona-Ausnahmezustand

09.03.2020  |  Markus Blaschzok
Der Rohölpreis brach zum Handelsstart am Montagmorgen im asiatischen Handel um 34% (-14 $) auf 27,20 $ ein. Dies ist der stärkste Preisrückgang innerhalb eines Tages in der Geschichte des Rohölmarktes. Zu Jahresbeginn musste man für ein Fass Rohöl (159 Liter) mit 61,4 $ noch doppelt so viel zahlen.

Gespräche der OPEC+ Staaten waren am Wochenende vermeintlich gescheitert. Anstatt die Produktion koordiniert zu kürzen, um den Preisverfall zu stoppen, will Saudi Arabien seine Produktion nun erhöhen, sodass sich Lieferungen nach Nordwest Europa um acht Dollar je Barrel verringern sollten. Seit Wochen befindet sich der Rohölpreis auf Talfahrt, da die Nachfrage nach Rohöl sinkt, seitdem das Coronavirus große Teile der chinesischen Wirtschaft zum Stillstand brachte und das Virus weltweit immer weiter um sich greift.

Der Markt litt zuvor bereits unter einer rekordhohen Weltproduktion und man diskutierte vor der Pandemie bereits Produktionskürzungen. Über das Wochenende gab es weitere Ausbrüche in den USA und Europa, wobei in Italien ein Gebiet mit 10 Millionen Menschen bis Anfang April abgeriegelt wurde.

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Der Rohölpreis crashte am Montagmorgen um 34% zum Freitagsschlusskurs


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Der Abverkauf des Rohölpreises war der Stärkste in der Geschichte


Nominal war der Rohölpreis in den letzten 15 Jahren nur einmal Anfang 2016 so günstig. Berechnet man den Rohölpreis jedoch in Gramm Gold, womit man die Inflation der Fiat-Geldmenge bzw. die Abwertung des US-Dollars berücksichtigt, dann zeigt sich, dass der Rohölpreis mit nur 0,6 Gramm Gold je Fass (159 Liter) aktuell historisch einmalig günstig ist. Nie in der Geschichte war Rohöl so günstig zu haben.

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Der Rohölpreis war in der Geschichte nie günstiger zum Gold, dem Geld des freien Marktes


Es ist gut möglich, dass es sich hierbei um eine gezielte Überproduktion und einen bewusst herbeigeführten Preisverfall handelt. Der niedrige Rohölpreis entlastet die Unternehmen weltweit und ist als eine Art Konjunkturprogramm zur Bekämpfung der negativen Auswirkungen durch das Coronavirus zu verstehen. Den Notenbanken geht das Pulver aus und sie haben keine Handhabe gegen die Auswirkungen des Virus. Der niedrige Rohölpreis ist hingegen in der Lage die Unternehmen weltweit direkt zu entlasten, weshalb man damit rechnen muss, dass der Rohölpreis noch einige Zeit, bis sich die Lage der Weltwirtschaft entspannt, auf relativ niedrigem Preisniveau verbleiben wird.


US-Notenbank senkt vergeblich Leitzins um 0,5%

Die US-Notenbank senkte vergangene Woche überraschend den Leitzins um 50 Basispunkte, obwohl die Märkte bereits zwei Zinssenkungen zur nächsten Notenbanksitzung am 18. März eingepreist hatten. Die Eile der FED werteten Händler als Panik bei Politik und Notenbanken, was letztlich wiederum die Märkte verunsicherte, anstatt neues Vertrauen zu schenken. Als Folge brach der US-Dollar weiter ein und der Goldpreis stieg auf über 1.700 $, dem höchsten Stand seit 2013.

Obwohl die US-Notenbank vorzeitig den Leitzins um ein halbes Prozent senkte, erwarten die Märkte nach den Fed Funds Futures am 18. März einen weiteren Zinsschritt um nochmals 50 Basispunkte, wahrscheinlich weil der Aktienmarkt unvermindert weiter fällt.


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