Märkte diskontieren Erfolg harter Maßnahmen
16.03.2020 | Robert Rethfeld
- Seite 2 -
Die bedeutet, dass jedes KMU, das in Schwierigkeiten ist oder gerät, Kredite zu günstigsten Konditionen bekommen sollte. Die EZB finanziert dies und unterstützt gleichzeitig die Banken massiv.Am kommenden Donnerstag, den 18. März findet die nächste Sitzung der US-Zentralbank statt. Eingepreist ist eine Zinssenkung um einen Prozentpunkt auf 0 bis 0,25 Prozent. Die Zinsstrukturkurve ist steil und reflektiert diese Erwartung.
Zusätzliche Maßnahmen zur Unterstützung von Banken und Unternehmen dürften von der Fed angekündigt werden.
Zurückhaltung wäre falsch
Wer auch immer der Meinung ist, dass Staaten und Zentralbanken sich in dieser Situation zurückhalten sollten, liegt falsch. Denn der Meteoriteneinschlag des Coronavirus untergräbt und bedroht das normale Leben. Anders als in der Finanzkrise wird man versuchen, alle "Too big to fail"-Unternehmen am Leben zu erhalten, genauso wie die kleinen und mittleren Unternehmen. Ob diese massive Kreditunterstützung Inflation hervorruft, weiß ich nicht, ist aber zunächst zweitrangig.
Über Kollateralschäden kann man sich später Gedanken machen. Denn es wäre doch völlig "beknackt" und absurd, wenn die Normalität in einigen Monaten zurückkehren könnte (die Wirkstoffe wirken, das Virus wird zurückgedrängt), diese aber nicht mehr eintreten würde, weil eine Vielzahl von Unternehmen pleite wäre und die Hälfte der Arbeitnehmer auf der Straße stehen würde.
Beschriebene Unterstützung hält zunächst
Wir schrieben in unserer Kolumne vom 1. März ("Donar in Blitzlaune"), dass die historisch erprobte Unterstützung des 4-Jahres-GDs (siehe Pfeil folgender Chart) den Fall des S&P 500 zunächst aufhalten würde. Diese notiert im S&P 500 bei 2.618 Punkten.
Wir schrieben auch, dass es im Jahr 1990 ab dem Herbst zu einer Blitzerholung des S&P 500 kam, nachdem der 4-Jahres-GD standgehalten hatte.
Nicht nur 2018 und 1990, sondern auch im August 2011, im September 1990 sowie in den Crashes von 1987 und 1929 endeten dort Abwärtsbewegungen.
Es mag sein, dass wir auf unbekanntem Terrain unterwegs sind und die Märkte sich weiter nach unten bewegen. Ich denke aber, dass der Nachrichtenfluss der kommenden Woche für Italien etwas positiver sein wird. Die internationalen Börsen würden entsprechend reagieren, insgesamt könnte eine Stabilisierung eintreten. Die Ausbildung eines Bodens an den Aktienmärkten dürfte sich aber noch hinziehen, weil Hiobsbotschaften auch weiterhin den Markt temporär verängstigen werden. Aber die Panik dürfte zum größten Teil vorüber sein.
© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de
P.S.: Wir schauen hinter die Märkte und betrachten diese mit exklusiven Charts! Wir veröffentlichen morgens gegen zwischen 7.30 und 8.00 Uhr eine tägliche Kolumne zum aktuellen Geschehen unter www.wellenreiter-invest.de, die als 14-tägiges Schnupperabo kostenlos getestet werden kann.