Die Dynamik von Goldangebot & -nachfrage
26.07.2020 | Jan Nieuwenhuijs
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Goldbergbau, Schmucknachfrage und Raffinerieaktivität im UK sind vernachlässigbar. Demnach ist die große Mehrheit der UK-Importe und -Exporte institutionelles Angebot und Nachfrage (sowie ETF-Flüsse). Und diese Kategorie der Großhandelsbullion, die verkauft und gekauft werden, sind nicht in den Daten der GFMS enthalten. Ein Zitat von GFMS:
Gold wird ebenso weitflächig als eine Investition verwendet, wo physische Flüsse vom und zum Markt in gewissem Maße überwacht werden können. Wir umfassen demnach den sichtbaren Aufbau von Netto-ETF-Beständen und publizieren auch die Veränderungen des Goldes im Besitz von Futures-Börsen. Das bietet eine teilweise Andeutung auf die physischen Goldflüsse von oberirdischen Beständen und unsere Nettobilanz für den Markt. Es ist jedoch zu beachten, dass die ETF- und Börsenbestandsflüsse nur einen kleinen Prozentsatz des undurchlässigen Over-the-Counter-Marktes [institutionelles Angebot und Nachfrage] ausmachen.
GFMS meint damit, dass Gold neben Angebot und Nachfrage, die einfach gemessen werden können (Bergbauangebot und Schmucknachfrage), auch als eine Investition verwendet wird. Und Investitionstransaktionen sind nicht einfach zu messen, da sie beispielsweise Bulliontransaktionen zwischen Banken in London oder der Schweiz umfassen. Was für eine Logik! Doch obgleich es schwierig ist, institutionellen Handel exakt zu quantifizieren, so sollte es keinen Grund geben, die Teile abzustreiten, die wir quantifizieren können, sowie deren Korrelation zum Goldpreis.
Wenn GFMS den "Over-the-Counter-Markt" erwähnt, meint man den Londoner Goldmarkt. Wir haben im obigen Chart gesehen, dass die jährlichen Nettoflüsse durch das UK größtenteils (86%) positiv mit dem Goldpreis korrelieren. Die monatlichen Nettoflüsse zeigen in 67% der Fälle eine positive Korrelation. Laut meiner Analyse sind diese positiven Korrelationen eine Widerspiegelung der Kausalität.
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Schlussfolgerung
In den Jahren 2013, 2014 und 2015 importierte China tausende Tonnen Gold, während der Goldpreis zurückging. Einige Analysten schrieben, dass dies nicht möglich sei; der Markt musste manipuliert worden sein. Natürlich war das absolut möglich. Das Gold, das China importierte, stammte größtenteils aus London.
Wenn tausende Tonnen Gold von West nach Ost verkauft und transportiert werden, spiegelt das dann starke Nachfrage oder starkes Angebot wider? Da der Preis zurückging, war letzteres der Fall. Der Westen verkaufte von 2013 bis 2015 aggressiv und China ruderte vergnügt zurück. Das ist einfach zu verstehen, wenn man sich der Angebots- und Nachfragedynamik des Goldes bewusst ist. In diesen Jahren wurde eine Menge des oberirdischen Bestandes gehandelt und über den Globus transportiert. Das ist äußerst normal für Gold.
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Um klarzustellen: Meiner Ansicht nach sind die Zahlen von GFMS - oder des World Gold Council, oder Metal Focus oder CPM Group - nicht bedeutungslos. Viele wertvolle Informationen können aus ihnen extrahiert werden. Beispielsweise die Tatsache, dass die Schmucknachfrage nicht den Goldpreis antreibt. Andere Datenpunkte dienen als angemessene Stimmungsindikatoren (ETF-Flüsse, Einzelhandelsmünznachfrage, Zentralbankkäufe, etc.). Der Punkt dieses Artikels war es, meine Kritik über das Bilanzkonzept des Goldmarktes anzubringen. Dieses Konzept bringt die falsche Mutmaßung mit sich, dass Goldangebot und -nachfrage inelastisch seien.
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© Jan Nieuwenhuijs
The Gold Observer
Dieser Artikel wurde am 09. Dezember 2019 auf www.voimagold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.