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EU und OPEC könnten positive österliche Akzente setzen!

09.04.2020  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0870 (06:32 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0843 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108,93. In der Folge notiert EUR-JPY bei 118,40. EUR-CHF oszilliert bei 1,0558.

Vor Ostern könnte die EU mit einer Verabschiedung des Hilfspakets positive Akzente setzen. EZB-Chefin Lagarde forderte völlig zurecht mehr europäische Solidarität ein. Eine solche Krise stellt eine historische Anomalie dar, die schnelles und pragmatisches Handeln erfordert. Wenn man die Konditionierung eines Hilfspakets mit harten Regeln ausrichtet, ist ein flexibler Einsatz der Mittel nicht möglich. Das verhinderte den notwendigen Pragmatismus im Krisenmanagement. Mit dieser Einlassung schaue ich gen Den Haag.

Ich bin zuversichtlich, dass nach einem weiteren Sitzungsmarathon (das gehört mittlerweile zum guten Ton) ein akzeptables Resultat erzielt wird.

Der Blick geht weiter in Richtung der OPEC-Sitzung. Man ist bemüht, eine Koordination bei der Drosselung der Förderung auf die Beine zu stellen. Die Rolle der OPEC ist längst nicht mehr so dominant, wie sie einmal war. Russland und die USA sind heute gewichtige Produzenten. Nur im Dreiklang kann man die Märkte preislich bewegen. Auch hier bin ich zuversichtlich, dass eine Chance auf eine Lösung besteht. Die Chance ist aber unausgeprägter als bei der EU-Konferenz.

Bezüglich der US-Präsidentschaftswahlen ergibt sich Klarheit. Sanders hat aufgegeben. Damit steht Senator Biden als Herausforderer von Präsident Trump seitens der Demokraten faktisch fest. Ob das gut oder weniger gut ist, wird sich weisen.


Fed-Protokoll: Niedrigzins fest verankert!

Die US-Notenbank erwartet laut Protokoll der letzten Video-Sitzung einen Konjunktureinbruch in Folge der Viruskrise. Sie stemmt sich dem verfügten Niedrigzins dagegen. Man war sich in diesem Gremium einig, dass es angemessen sein dürfte, den auf der Konferenz beschlossenen Zinskorridor von 0,00% - 0,25% beizubehalten. Eine Änderung sei erst denkbar, wenn Zuversicht darüber herrsche, dass die Wirtschaft die Krise gemeistert habe und der Arbeitsmarkt wieder auf dem Weg zur Vollbeschäftigung sei.

Alle Teilnehmer der Fed-Sitzung stimmten überein, dass sich der Konjunkturausblick deutlich eingetrübt habe. Sie erwarteten ein Schrumpfen der Wirtschaft im Frühjahr. Wann es zur Rückkehr zum Wachstum komme, hänge stark davon ab, wie sich die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus bewährten und auch wie die Haushaltspolitik zur Bewältigung der Wirtschaftskrise beitrage.

Gestrige Äußerungen von den Fed Gouverneuren Kaplan und Evans klingen zuversichtlicher. Beide erwarten im 2. Halbjahr eine Rückkehr zu Wachstum. Fed-Gouverneur Barkin (Richmond) geht davon aus, dass die USA in eine tiefe Rezession stürzen werden. Die Frage der Dauer hänge davon ab, wann die Konsumlaune der Verbraucher zurückkehre. Er könne sich nicht vorstellen, dass das Arbeitsleben wieder in Gang komme, bevor die Infektionszahlen sänken. Daher könne es Mai oder sogar später werden, bis sich die Arbeitswelt wieder normalisiere.

Fazit: Die US-Niedrigzinspolitik ist mittelfristig, unter Umständen auch langfristig verankert und unter den Fed-Gouverneuren gibt es unterschiedliche Einschätzungen.


COVID 19: Ex USA und UK zeichnet sich bei Verdoppelungszahlen Entspannung ab!

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© Spiegel


Aktuelle Lage zur Ausbreitung:

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Quelle: https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

In Asien ergeben sich Anzeichen, dass die Situation unter Kontrolle ist. In Europa ex UK mehren sich die Indizien, dass wir auf dem Pfad Asiens sind.

Coronavirus global: Die Zahl der nachgewiesenen Infizierten legte um 54.358 auf 1.484.811 zu. Die Zahl der Genesungen stieg um 28.491 auf 329.876, während die Zahl der Todesfälle um 6.405 auf 88.538 zunahm. Damit liegt die Zahl der akuten nachgewiesenen Fälle bei 1.066.397 (Vortag 1.046.935).

In Europa (geographisch) nahm die Zahl der Infizierten um 3.685 auf 716.012 (Vortag 712.327) zu. Die Zahl der Genesungen legte um 21.820 auf 168.597 (Vortag 146.777) zu, während die Zahl der Todesfälle um 3.840 auf 61.242 (Vortag 57.402) stieg. Ergo liegt die Zahl der akuten Fälle bei 486.173 (Vortag 508.148).

In Deutschland stellt sich die Zahl der nachweislich Infizierten auf 113.296. Die Zahl der Genesenden liegt bei 46.300 (Vortag 36.081), während die Zahl der Todesfälle sich auf 2.349 (Vortag 2.016) stellt.

In den USA hat sich die Zahl der Infizierten um 33.051 auf 432.132 (Vortag 399.081) erhöht. Die Zahl der Todesfälle liegt bei 14.817 (Vortag 12.907). Insgesamt sind 23.906 (Vortag 22.461) Infizierte geheilt. Die Anzahl der aktuellen Fälle stellt sich auf 393.409 (Vortag 363.713).

In China liegt die Zahl der Infizierten bei 82.867 (Vortag 82.783), es kam zu 114 weiteren Genesungen (aktuell 77.639) und es sind 3.339 (Vortag 3.337) Todesfälle zu beklagen. Ergo liegt die Zahl der aktuell Infizierten bei 1.889 (Vortag 1.921).


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Polen: Leitzins auf Allzeittief

Polens Zentralbank senkte gestern den Leitzins von zuvor 1,00% auf 0,50%. Damit wurde der niedrigste Leitzinssatz in Polens Geschichte markiert (3,50% in der Finanzkrise 2008/2009).


Niederlande: Produktionsschwäche per Februar

Per Februar sank die Produktion des Verarbeitenden Gewerbes im Monatsvergleich um 1,7% nach zuvor +3,0%.


Deutschland: Starke Exporte per Februar

Der Aktivsaldo der Handelsbilanz stellte sich per Berichtsmonat Februar auf 21,6 nach zuvor 18,7 Mrd. Euro. Exporte stiegen im Monatsvergleich um 1,3% (Prognose -0,9%), während Importe um 1,6% (Prognose -0,7%) sanken.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0750 - 1.0780 neutralisiert den positiven Bias des Euros.


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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