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Die größte Finanzkrise & Hyperinflation

10.04.2020  |  Egon von Greyerz
Für die größte Finanzblase der Geschichte hat es schon immer nur ein unausweichliches Ende gegeben - eine Hyperinflationäre Depression. Und dieses Mal wird sie global sein. Die Hyperinflation wird sich von Land zu Land ausbreiten, wie das Corona-Virus. Sie könnte überall beginnen, höchstwahrscheinlich wird das erste Land aber die USA oder die EU (auch Union der Europäischen Uneinigkeit) sein. Ihnen werden innerhalb kurzer Zeit viele weitere Länder folgen wie Japan und auch die meisten Entwicklungsländer. Die Hyperinflation wird, wie auch das CV, schnell von einem Land auf das nächste überspringen, und nur ganz wenige werden verschont bleiben.


Aktuelles Zinsniveau ist der falsche Indikator

Seit dem Höhepunkt des letzten Zinszyklus im Jahr 1981 befinden sich die Zinssätze in den USA und weltweit in einem 39-jährigen Abwärtstrend - von fast 20% auf 0%. Da Zinssätze in einem freien Markt von der Kreditnachfrage abhängig sind, deutet dieser lange Abwärtstrend auf eine schwere Rezession in den USA und dem Rest der Welt hin. Die grundlegenden Gesetze von Angebot und Nachfrage sagen uns: Wenn der Preis von Geld bei null liegt, möchte es keiner haben.

Stattdessen kam es aber zu einem exponentiellen Wachstum der Schulden, ohne jeglichen Aufwertungsdruck bei den Zinssätzen. Und das hat einen einfachen Grund: Zentral- und Geschäftsbanken haben unbegrenzte Mengen Kredit aus dem Nichts geschöpft. In einem Bankensystem, das mit Mindestreserven arbeitet, können Banken dasselbe Geld 10- bis 50-mal verleihen.

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1981 betrug die globale Verschuldung 14 Billionen $. Nun würde man annehmen, dass es im Umfeld einbrechender Zinssätze keine große Nachfrage nach Schulden gegeben hätte. Eine hohe Nachfrage hätte zu steigenden Zinssätzen geführt. Ein Blick auf die globale Verschuldung im Jahr 2020 zeigt jedoch atemberaubende 265 Billionen $. Folglich ist die Verschuldung in den letzten 39 Jahren um das 19-fache gestiegen, während die Schuldenkosten von 20% auf 0% gefallen sind - Hmmm!


Das Corona-Virus ist der Auslöser und nicht die Ursache

Die Krise, in der die Welt jetzt steckt, wurde nicht durch das Corona-Virus verursacht. Wie ich schon häufig in anderen Artikeln deutlich gemacht habe, ist das CV nur der Impulsgeber, wenn auch der brutalste, der die Welt hätte treffen können. Die wahre Ursache der Größten Finanzkrise der Geschichte sind die Zentralbanken. Seit 50 Jahren gießen sie Öl ins Feuer, indem sie fortlaufend die Kosten für Geldbeschaffung senkten, bis diese im Jahr 2008, als die Zinssätze auf NULL gesenkt waren, kostenlos wurde. Seither beobachten wir weltweit sogar Negativverzinsung.

Negativverzinsung ist nicht nur ein absolutes Paradox, sondern auch absoluter Wahnsinn. Weltweit geben bankrotte Nationalstaaten Schulden aus, die sie nichts kosten oder für die sie bezahlt werden. Zinsen haben allein den Zweck, die Risiken des Geldverleihs zu entschädigen. Da Staaten auf der ganzen Welt Schuldverschreibungen in praktisch unbegrenztem Umfang ausgeben, welche zudem niemals zurückgezahlt werden, ist auch das Risiko des Geldverleihs an Staaten exponentiell gestiegen.

Doch anstatt dass sich ein stark steigendes Zinsniveau durchgesetzt hätte, das das massive Schuldenwachstum sowie die stark gestiegene Risikolage widerspiegeln würde, kamen die Zentralbanken mit ihrem Widerstand gegen die Naturgesetze mittels Zinssatzmanipulation durch…


Scheinmärkte ohne echte Kurse

Geld ist ein Gut und sein Preis sollte sich in direkter Abhängigkeit von Risiko sowie Angebot und Nachfrage bilden. Doch aktuell haben wir ein Scheinfinanzsystem mit falschem Geld und falschen Märkten; reale Kurse gibt es nicht. Also: Durch konstante Manipulation und Interventionen können die Zentralbanken gemeinsam mit einigen Komplizen die meisten Märkte und deren Kurse komplett manipulieren.

Daher schlägt sich in den heutigen Geldbeschaffungskosten werden das Risiko noch die Nachfrage nieder. Sie sind heute allein Ausdruck arglistiger Manipulation, die den Staaten und ihren Meistern, den Zentralbankern, dient. Doch wie immer bei Scheinmärkten: Auch dieser wird ein Ende haben - und nicht bloß ein schlimmes, sondern ein katastrophales.


Verzweifelte Lage für Unternehmen und Menschen

Wie schon im Artikel von letzter Woche erörtert wurde, haben wir jetzt den "perfekten Sturm". Buchstäblich jeder Staat weltweit stellt aktuell Milliarden und Billionen Dollar, Euro etc. zur Verfügung für den vergeblichen Versuch, eine Weltwirtschaft vor dem Einbruch zu retten. In vielen Ländern sind 50% der Industrieproduktion oder mehr stillgelegt. Die meisten Dienstleistungsbranchen sind völlig zum Erliegen gekommen - so auch der Flugverkehr, der Transport und die meisten Kleinunternehmen.


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