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Trends im HUI/Gold-Ratio

16.05.2007  |  Adam Hamilton
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Hier sehen Sie eine kleinere, für diese Abhandlung erstellte Version des Charts, der meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Beachten Sie den gut definierten, säkularen Aufwärtstrend, der zeigt, dass der HUI seit vielen Jahren insgesamt schneller gestiegen ist als Gold. Beachten Sie auch, dass sich das HGR heute einmal mehr in der Nähe seiner niedrigeren Unterstützungslinie in diesem Trendkanal befindet. Immer wenn diese Konstellation in der Vergangenheit bestand, stieg das HGR kurz darauf aufgrund eines neuen mächtigen Aufschwungs des HUI.

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Die blaue Linie in diesem Chart stellt das HGR dar, dazu sind weiters die wichtigsten Durchschnittslinien eingezeichnet. Das HGR wurde hier über den HUI gelegt, der mit der roten Linie eingezeichnet ist. Es ist wenig überraschend, dass der HUI, wenn er in einem mächtigen Aufschwung nach oben schießt, viel schneller steigt als der Goldpreis und damit auch das HGR nach oben schnellen lässt. Solche sehr profitable und große Aufschwünge des HUI haben in den letzten Jahren jeweils dann begonnen, als das HGR seine Unterstützungslinie erreicht hatte.

Die hier gezeigte säkulare Unterstützungslinie des HGR ist gut definiert. Das HGR prallte Mitte 2002, Anfang 2003 sowie Mitte 2005 jeweils daran ab und in jedem dieser Fälle stieg er danach stark an. Heute bewegt sich das HGR erneut bei eben dieser Unterstützungslinie, was im bisherigen Bullenmarkt des HUI ein klar bullisches Zeichen darstellte.

Interessanterweise ist in diesem Chart auch eine zu dieser Unterstützung perfekt parallel verlaufende Widerstandslinie klar zu erkennen. Am Ende von großen Aufschwüngen korrigierte der HUI und fiel dabei schneller als Gold, wodurch Gold den HUI relativ outperformt und damit das HGR nach unten drückt. Obwohl es Ende 2003 einen massiven Anstieg über diese Widerstandslinie hinaus gab, hielt sie Mitte 2002, Ende 2004 und Anfang 2006 jeweils Stand.

Der komplexe und taktisch gesehen oft chaotische Zusammenhang zwischen den Goldaktien und dem Metall, das ihre Kurse steuert, kann also auf einen einfachen technischen Aufwärtstrend herunter gebrochen werden! Die Stärke und das Potential jedes Trendkanals sind direkt proportional zur Anzahl der Jahre, über die er schon besteht. Da dieser Aufwärtstrend bereits im Jahr 2002 begonnen hat und bisher keine Anzeichen von Schwäche zeigte, ist es anscheinend sehr wichtig, diesen Trend zu beachten.

Seine einfache Botschaft lautet heute, Goldaktien zu kaufen, da diese wahrscheinlich am Beginn eines großen Aufschwungs stehen. Da der HUI für so lange Zeit eine schlechte Performance gezeigt hat, sinkt das HGR bis zu seiner Unterstützung und eine weitere Periode der Outperformance der Goldaktien ist fällig. Wir befinden uns heute sehr nahe an solch einem kritischen Punkt, der einen neuen Anstieg auslösen kann.

Das ist zwar sehr aufregend, aber als lebenslanger Beobachter der Märkte interessiert mich üblicherweise mehr, warum ein bestimmtes Trading-Signal funktioniert, anstatt es einfach nur anzunehmen und blindlings zu verwenden. Die Logik, die diesem säkularen Aufwärtstrend des HUI zugrunde liegt, und die abwechselnden Perioden der Outperformance von Gold und Goldaktien sind für mich also wirklich faszinierend. Nachdem ich mich mit dieser Frage ein paar Wochen lang beschäftigt habe, mach dieses Muster nun auch Sinn.

Alle Finanzmärkte werden von nie endenden Wellen in der Marktstimmung gesteuert. Diese Wellen sind die kollektive Summe der Emotionen der Trader für einen bestimmten Sektor. Hinter den Kursspitzen eines Sektors steht die Gier, wenn die Trader denken, die Preise würden nie aufhören zu steigen. Danach folgen die unvermeidlichen Tiefs, gesteuert durch die Angst, wenn die Trader in dunklen Tagen denken, die Preise würden nie aufhören zu fallen. Sämtliche taktische Preisbewegungen sind letztendlich das Resultat kollektiver Gier und kollektiver Angst.

Goldaktien und Gold sind sicherlich nicht immun gegen diese Wellen der Marktstimmung. Tatsächlich werden die Reaktionen von Gold auf kollektive Gier und Angst oft durch die unglaubliche Lust auf Gold, die tief im Herzen fast aller Menschen brennt, noch weiter verstärkt. Ein alter Marktaphorismus sagt sinngemäß: „Es gibt keinen Rausch, der einem Goldrausch gleichkommt“, und die Geschichte bestätigt dies auf jeden Fall.


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