USA: Defizit 4 Bill. $ & 28 Bill. $ Schulden - Woher kommt dieses Geld?
28.04.2020 | Egon von Greyerz
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Wer sich mit Charts auskennt, weiß, dass steile Anstiege nicht kontinuierlich immer weiter in die Höhe schießen. Sie korrigieren auch nicht einfach nur seitwärts. Irgendwann wird ein steiler Anstieg immer auch durch einen großen steilen Sturz korrigiert. Darüber habe ich auch in meinem Artikel von April 2018 geschrieben. Hier ein Auszug aus dem Artikel:
Weltbevölkerung wird schrumpfen
Auf der Erde hat es viele Krisen unterschiedlichen Ausmaßes gegeben, so auch der "Schwarze Tod" Mitte des 14. Jh, an dem geschätzt 75 bis 200 Millionen Menschen in Europa und Asien starben. Schätzungen zufolge sollen ca. 50% der Bevölkerung Europas durch die Pest umgekommen sein. Im 1. Weltkrieg starben ca. 20 Millionen Menschen, im 2. Weltkrieg ca. 60-80 Millionen Menschen. Große Katastrophen sind also Teil der Geschichte, und die nächste könnte ebenfalls zu einer großen Schrumpfung der Weltbevölkerung führen - ob nun durch eine Wirtschaftskrise, eine Hungersnot, Krankheiten, gesellschaftliche Unruhen oder Krieg.
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Seit Mitte des 19.Jh. ist die Weltbevölkerung von 1 Milliarde Menschen auf aktuell 7,6 Milliarden angewachsen. Im Diagramm sehen wir, wie die Kurve seit 170 Jahren sprunghaft ansteigt. Aus technischer Perspektive werden sprunghafte Anstiege immer auch durch sprunghafte Rückgänge korrigiert. Wir können nicht genau sagen, wann dieser sprunghafte Rückgang kommt. Es ist aber wahrscheinlich, dass er mit dem anstehenden Zusammenbruch des Finanzsystems in Verbindung stehen wird. Ein Rückgang der Weltbevölkerung um 3-4 Milliarden innerhalb der nächsten Jahrzehnte wäre durchaus im Rahmen des Möglichen.
Wie ich in letzter Zeit in vielen Artikeln zum Ausdruck gebracht hatte, ist das Corona-Virus nicht die Ursache des jetzt beginnenden Abschwungs der Weltwirtschaft, sondern nur der Impulsgeber. Doch rückblickend muss man sagen, dass das Ende der größten Wirtschaftsblase der Weltgeschichte wirklich mit einem unerwarteten und unkonventionellen Auslöser enden musste.
Ein neues Wunder-Paradigma oder ein krankhaftes System?
Dass die Weltwirtschaft in den letzten 100 Jahren vollkommen abhängig von Kredit und Geldschöpfung gewesen ist, ist kein neues Wunder-Modell, sondern viel mehr Anzeichen für ein krankhaftes System. Die Verbreitung von kostenfreiem Falschgeld musste ein böses Ende nehmen. So eigenartig es klingen mag: Es ist fast schon Ironie der Geschichte, dass der Auslöser für das Ende dieses kranken Finanzsystems nun eine pandemische Krankheit ist. Aber das ist Murphys Gesetz. Alles was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen - auf die schlimmste Weise und zum schlechtesten Zeitpunkt.
Wie ich in meinem Artikel oben geschrieben hatte: "Große Katastrophen sind also Teil der Geschichte, und die nächste könnte ebenfalls zu einer großen Schrumpfung der Weltbevölkerung führen - ob nun durch eine Wirtschaftskrise, eine Hungersnot, Krankheiten, gesellschaftliche Unruhen oder Krieg."
Die Welt befindet sich heute in einer Lage, wo möglicherweise alle oben genannten Faktoren eintreten werden. Schon jetzt haben wir eine Wirtschaftskrise und wir haben eine Krankheit. Noch gibt es keine große Hungerkrise, aber sie wird wahrscheinlich kommen. Soziale Unruhen und Krieg sind mutmaßliche Folgen dieser Probleme. Menschen, die hungrig und arm sind, werden gegen ihre Führungen und gegen die Elite aufbegehren. Die Unterschiede bei Einkommen und Vermögen zwischen Reich und Arm haben eine unhaltbare Situation entstehen lassen. Und so beginnen Revolutionen praktisch immer.
Woher wird das Geld kommen?
Weltweit geben die Zentralbanken ihr Bestes, um die Welt vor der Verarmung zu bewahren. Sie schöpfen jetzt unbegrenzte Mengen Geld, um kleine wie große Unternehmen zu stützen und auch Privatpersonen. Alle erwarten staatliche Hilfen - das große US-Unternehmen wie das arbeitslose Individuum. Es ist natürlich wunderbar, dass jeder Hilfe bekommt, doch keiner scheint die Frage zu stellen, woher dieses Geld kommt.
Niemand sorgt sich darum, dass ES GAR KEIN GELD GIBT. Die dreistelligen Milliarden $-Beträge und Billionen, die jetzt an die Bedürftigen vergeben werden, existieren gar nicht! Sie wurden aus dem Nichts geschöpft. Seit Krisenbeginn mit den Repo-Maßnahmen im Frühherbst 2019 ist die Bilanzsumme der Fed um fast 3 Billionen $ auf 6,5 Billionen $ gestiegen. Und das ist nur der Anfang. Die Prognose lautet, dass sie bis Juni auf 9 Bill. $ und einige Monate später wahrscheinlich auf 12 Bill. $ gestiegen sein wird.