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Inflation oder Deflation? Gold und Minenaktien steigen

11.05.2020  |  Markus Blaschzok
Nachdem sich im März die Krise in China überraschend in einen Sieg über die Pandemie wandelte, der kurze Zeit später zu einem relativ schnellen Hochfahren der chinesischen Wirtschaft führte, hatten wir eine Blaupause für einen möglichen Fahrplan der Krise in Europa und den USA. Vorherige Worst Case Szenarien wurden unwahrscheinlich und wir wurden schnell relativ optimistisch im Vergleich zum Rest des Marktes, der erst am Anfang einer Panik stand.

Spätestens mit dem unlimitierten Kaufprogramm der US-Notenbank sollte eigentlich klar gewesen sein, dass es keinen ähnlichen Verlauf der Krise wie 2007/2008 geben würde, geschweige denn wie in den Rezessionen der letzten einhundert Jahre.

Klickködern (Clickbaiting) dürfte einer der Gründe sein, warum sich viele Ökonomen und Analysten mit Untergangsprognosen überboten hatten und diese teilweise bis heute verbreiten. Je mehr Aufmerksamkeit, desto mehr Geld für Bücher und Honorare für Auftritte - ob die Analyse mit der Realität mithält, war zweitrangig. Nur eine von vielen absurden Behauptungen war bzw. ist die des deflationären Crashs im März oder gar eines Credit Crunch (Kreditklemme), die es beide bis dato nicht gab.

Ja, das Kreditgeldsystem war zu hoch gehebelt, was die Probleme am Repomarkt im vergangenen September zeigten, als die Zinsen am kurzfristigen Ende in den zweistelligen Bereich sprangen. Diese steigenden Zinsen hätten langsam durch eine Zunahme von Kreditausfällen langsam über ein bis zwei Jahre hinweg zu einer echten Deflation und erneuten Bankenkrise entwickeln können, doch lieferte die US-Notenbank mit ihren Eingriffen am Repomarkt die klare Botschaft, dass sie das nicht zulassen wird.

Sofort nachdem die Angst vor einer Pandemie aufgrund der medialen Berichterstattung über Italien begann und die Aktienmärkte einbrachen, startete die FED die Rekapitalisierung des Bankensystems über die Reflationierung des Kreditgeldsystems. Der Einbruch des Aktienmarktes war allein auf die Einpreisung einer lang andauernden Pandemie mit einem Angebots- und Nachfrageschock zurückzuführen.

Nachdem die Notenbanken eingriffen hätte keine Kaskade an Kreditausfällen zu diesem Zeitpunkt mehr das Bankensystem in Gefahr bringen können. Dennoch wurde die Panik absichtlich oder unwissentlich nach Trittbrettfahrermanier überall geschürt und der deflationäre Crash, der Aktienbärenmarkt und die Hyperinflation ausgerufen.

Folgender Chart zeigt die Entwicklung der US-Geldmenge M3, die von shadowstats.com weiterberechnet wird. Sie zeigt eine steigende Geldmenge M3, was zu erwarten war, angesichts dem sofortigen Eingreifen der US-Notenbank, was klar zeigt, dass es niemals eine Deflation gab. Der zweite Chart zeigt die Bilanzsumme der US-Notenbank, die die aktuell laufende Rekapitalisierung des Systems deutlich vor Augen führt. Sieht man sich die Entwicklung der Geldmenge M3 von 2008 bis Ende 2009 an, so sieht man hingegen eine echte Kontraktion der Geldmenge - eine Deflation.

Auf den Einbruch des Immobilienmarktes 2007 folgten Kreditausfälle, die wiederum andere Unternehmen in Bedrängnis brachten und langsam eine Kaskade an Bankrotten nach sich zogen, worauf die Banken die Kreditvergabe einschränkten, bis es irgendwann zu einer echten Kreditklemme kam. Dieser Prozess schreitet relativ langsam über viele Monate voran bzw. würde dieser Prozess in einem Goldstandard über Jahre so lange andauern, bis die Kreditexzesse im System und die Fehlallokationen in der Wirtschaft gänzlich bereinigt wären.

All das sahen wir weder in diesem Jahr noch im letzten Jahr. Die Weltwirtschaft stand jedoch am Anfang des Prozesses, ähnlich wie in 2007.

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Von einer Deflation ist in den USA in der Geldmenge M3 nichts zu sehen


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Es wird mehr Zentralbankgeld in das System gepumpt, als sich durch Kreditausfälle in Luft auflöst



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