Goldaktien-Bewertungen (4)
25.05.2007 | Adam Hamilton
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Zweitens, beachten Sie dass Freeport McMoRan Copper & Gold, FCX, sowohl im HUI als auch im XAU enthalten ist. Mit 26 Milliarden $ repräsentiert FCX alleine bereits 26% der Marktkapitalisierung des HUI und 19% der Marktkapitalisierung des XAU und ist somit das größte Unternehmen in beiden Indizes. Da FCX große Mengen von Kupfer abbaut und mit diesem Metall hohe Gewinne erwirtschaftet werden, ist sein KGV bedeutend niedriger als das der meisten anderen Gold- und Silberproduzenten. Daher drückt die Kupferproduktion von FCX die KGVs des HUI und des XAU immer noch nach unten.Rein aus Sicht der KGV-Analyse ist dies kein Problem, da FCX auch in der Vergangenheit in beiden Indizes vertreten war und dieser Effekt damit die Vergleichbarkeit über die Jahre nicht beeinflusst. Seine Akquisition von Phelps Dodge könnte dies aber in Zukunft ändern, indem sich sein Gold/Kupfer-Mix verschiebt und Kupfer stärkeres Gewicht bekommt. Aber auch wenn FCX mit allen anderen Komponenten der Indizes gleich gewichtet wird, um seinen Einfluss zu senken, zeigen sowohl der HUI als auch der XAU einen bemerkenswerten Rückgang der Kurs/Gewinn-Verhältnisse im Verlauf etwa des letzten Jahres.
Vor drei oder vier Jahren, bevor der Bullenmarkt der Basismetalle richtig spannend wurde, störte es mich, dass ein großer Kupferproduzent (der auch ein wichtiger Goldproduzent ist) die Reinheit der Goldaktien-Indizes "befleckt". Nicht mehr. Die heute immer öfter verwendete Methode des Goldabbaus ist es, im Tagebau in großen Aushebungen Erz mit geringem Edelmetallgehalt abzubauen und zu verarbeiten. Das ist üblicherweise viel billiger als Schachtminen zu graben, außerdem sind Bestände mit niedrigem Gehalt viel leichter zu finden als solche mit hohem Gehalt.
Bei dieser Art des Abbaus im Tagebau entstehen praktisch immer andere Metalle als Nebenprodukte. Daher bauen heute die meisten Goldminen-Gesellschaften auch andere Metalle als Nebenprodukte ab, die für einen Großteil ihrer operativen Erträge verantwortlich sind. Neben Gold auch andere Metalle abzubauen ist heute ein Teil des Geschäfts. Diese Nebenprodukte können dank ihrer rasenden Bullenmärkte, gesteuert durch die Nachfrage aus Asien, große Beiträge zu den Gesamtgewinnen einer Goldmine leisten.
Obwohl FCX, gemessen an den erzielten Erträgen, sicherlich den größten Anteil an der Produktion von Nebenprodukten beim Goldabbau hält, verzeichnen auch viele andere hervorragende Goldproduzenten einen beachtlichen Anteil an solchen Nebenprodukten. Da dies heute bereits zur Norm geworden ist und wirklich hilft, die Bewertungen der Minengesellschaften zu senken, denke ich, dass das Konzept von 100% reinem Goldabbau für den HUI und den XAU nicht länger relevant ist. Ihre Komponenten sollten zwar hauptsächlich Goldminen betreiben, aber sie müssen deshalb nicht zu 100% in Gold engagiert sein.
Erträge aus der Gewinnung von Nebenprodukten sind eine wunderbare Sache und sollten dem entsprechend auch nicht schlecht gemacht werden. Wir von Zeal betrachten sämtliche Erträge durch Nebenprodukte als großes Plus bei der Auswahl unserer Aktien. Sie ermöglichen es den Unternehmen, auch Goldbestände mit niedrigerem Goldgehalt zu entwickeln, was bei den heutigen Goldpreisen ohne die Erträge aus den Nebenprodukten wirtschaftlich nicht möglich wäre. Geschäfte wie jene von FCX sind also letztendlich ein sehr bullisches Zeichen für die Bewertungen und Preise von Goldaktien.
Der große Fortschritt in den Bewertungen der Goldaktien im Lauf des letzten Jahres ist ein unglaublich positives Zeichen, egal was die Gründe dafür sein mögen. Die früher kontroverse These, die die frühen Investoren in diesem Bullenmarkt vor sechs Jahren geleitet hat, wird dadurch bestätigt und bekräftigt. Wir waren damals bereit, Goldaktien bei verrückten Bewertungen zu kaufen, und zwar nicht weil sie fundamental günstige Kaufgelegenheiten darstellten, sondern weil sie im weiteren Verlauf des Bullenmarktes zu solchen werden sollten. Daran gibt es nun keine Zweifel mehr.