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Was sich nicht verändern wird

04.11.2020  |  John Mauldin
- Seite 4 -
Der niemals endende Innovationsvorgang repliziert sich nun. Heute haben wir Systeme "künstlicher Intelligenz", die so wie wir operieren, nur schneller. Sie können gigantische Daten hernehmen, nach Mustern und Verbindungen suchen und Lösungen an unerwarteten Orten finden. Es sieht stark wie menschliche Innovation aus, ist jedoch nicht menschlich.

Diese KI-Technologien stecken noch in den Kinderschuhen, entwickeln sich jedoch rasch. Einige Leute fürchten sie. Ich tue das nicht. Menschen designen Maschinen dazu, menschlichen Bedürfnissen zu dienen. Ich erwarte keine Roboterapokalypse. Ich erwarte eine neue Art von Teamwork, wenn unsere Maschinen nicht nur Werkzeuge, sondern eine Art Geschäftspartner werden.


Schlussgedanken zur Wahl

Ich habe den letzten Monat damit zugebracht, mit Freunden zu sprechen, die ich als politische Insider ansehen, um zu versuchen, etwas Einblick in die Wahl zu erhalten. Wir beobachten Ereignisse, die tatsächlich präzedenzlos sind. Es ist nun sehr wahrscheinlich, dass in dieser Wahl mehr Menschen prozentual wählen werden als zu jeder anderen Wahl seit 1908. Ich weiß nicht, was das für das Ergebnis bedeutet, doch die Leute sind klar außergewöhnlich leidenschaftlich.

Ich bin ein Student der Geschichte und erkenne an, dass es Zeitspannen gab, in denen das Land genauso geteilt war und sowohl Politiker als auch deren Gegner verunglimpft hat, wie es jetzt der Fall ist. Die Republik überlebte diese Zeitspannen. Doch das ist nur ein kleiner Trost. Es ist kein Spaß, tatsächlich in diesen Zeiten zu leben.

Der schlimmste Teil ist, dass diese Leidenschaften die Diskussionen heimsuchen, die wir mit denjenigen führen, denen wir widersprechen. Eine Umfrage des Cato Institute zeigt, dass sich nur 62% aller Amerikaner dabei wohlfühlen, ihre politische Meinung zu äußern; ein deutlicher Rückgang derselben Umfrage im Jahr 2017.

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Deutliche Mengen von Konservativen und Liberalen würden es unterstützen, Leute zu feuern, die der Gegenkampagne Geld gespendet haben. Tatsächlich denken 32% der Leute, dass ihre politischen Ansichten ihnen bei der Arbeit schaden könnten. Das führte zu einer Selbstzensur und dem Ausbleiben ernsthafter und freundlicher Dialoge, was mich sehr besorgt. Freundliche, selbst muntere, Debatten sind die Grundlage zur Entwicklung eines gemeinsamen, politischen Konsens. So etwas kann man heutzutage nicht beobachten. Ich beende meinen Artikel mit einem Zitat aus George Friedmans aktuellsten Brief, in dem er seine Sorgen ebenfalls darlegte, wenn auch deutlich eloquenter:

Natürlich ist nicht alles verloren, doch was verloren gegangen ist, ist der Gedanke, dass sich vernünftige Leute in wichtigen Sachen widersprechen können und trotzdem Freunde bleiben. Das ist in den USA schwierig, wenn nicht unmöglich geworden. Es ist nicht die politische Leidenschaft, die mich besorgt. Es ist gut für Politiker, verteufelt und an den Rande gezwungen zu werden, um zu sehen, aus was sie gemacht sind.

Was mich besorgt, ist der Hass und die Abneigung, die wir unseren Mitbürgern zeigen, die einst Freunde waren. Ich habe Ronald Reagan gewählt und ich hatte einen Freund, der Jimmy Carter wählte. Wir lehnten den Kandidaten ab, doch nicht einander. Dasselbe war während der Wahl zwischen Barack Obama und John McCain der Fall. Ich bin zuversichtlich, was die Zukunft der Republik angeht, doch unsere Unfähigkeit, Freunde mit denjenigen zu bleiben, die anders wählen, nimmt zu und ist alarmierend.

Ich denke, dass sich dies verändern wird, wenn wir im späteren Verlauf des Jahrzehnts unseren letzten Unruheherd politischer Unsicherheit erleben, begleitet vom großen Neustart. Wir werden mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt erleben. Doch diesen Punkt zu erreichen, wird nicht spaßig werden. Wir müssen uns also daran erinnern, uns auf das zu fokussieren, was wir in unseren eigenen Bereichen tun können und uns um Familie und Freunde kümmern. Und Gelegenheiten aufzusuchen, die uns begegnen.

Es wird viele geben und sie werden mächtig sein. Ich blicke der Zukunft also mit großem Optimismus und Hoffnung entgegen, egal wer die Wahlen gewinnt. Ja, die Dinge verändern sich, doch wir werden uns alle anpassen. Lassen Sie uns dies im Geiste des Optimismus tun und nicht der Angst. Das funktioniert immer besser.


© John Mauldin
www.mauldineconomics.com


Dieser Artikel wurde am 30. Oktober 2020 auf www.mauldineconomics.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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