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Risikofreude auf dem Vormarsch - BionTech/Pfizer liefern Steilvorlage

10.11.2020  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1833 (06:15 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1795 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 104.96. In der Folge notiert EUR-JPY bei 124.19. EUR-CHF oszilliert bei 1,0796.


Risikofreude erhielt gestern weiteren Vorschub:

Die mediale (rechtlich irrelevante) Ausrufung Bidens als 46. Präsident der USA entfaltete Marktwirkungen. Die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario Bidens als Präsident ist fraglos hoch. Gleichwohl bleiben Restrisiken hinsichtlich diverser Wahl-Manipulationsvorwürfe. Obwohl die Frage, ob Biden 46. Präsident der USA wird, noch nicht offiziell beantwortet ist, können manche westliche Politiker sich kaum in ihren Glückwunschbotschaften bremsen. Fakt ist, dass das als eine Einmischung in innere Angelegenheiten der USA gewertet werden könnte. Andere Politgranden agieren professioneller und warten bis ein offizielles Ergebnis vorliegt.

Getoppt wurde die Dynamik der Risikofreude dann von der Verlautbarung von BionTech bezüglich der Wirksamkeit des dort mit Pfizer entwickelten Impfstoffes. Die Nachricht, dass das Mittel der Mainzer BionTech und ihres US-Partners Pfizer das Risiko einer Corona-Infektion um 90% verringert (Erwartungswerte 50-55%), setzte gestern weltweit positive Akzente. BionTech will in Kürze einen Antrag auf Notfallzulassung in den USA einreichen.

Das sei die erste Evidenz, dass Covid-19 durch einen Impfstoff beim Menschen verhindert werden könne, sagte BioNTech-Chef Ugur Sahin. Die WHO ließ verlauten, dass der Impfstoff dem Pandemieverlauf eine neue Richtung geben könne.

In der Folge stiegen Kapitalmarktzinsen, Edelmetalle kollabierten und Aktienmärkte reüssierten. Der USD konnte nach vorheriger Schwäche zulegen. Die starken Bewegungen bedürfen voraussichtlich zunächst einer Konsolidierung.

Hinsichtlich der veränderten Einschätzung der Corona-Lage als Folge des BionTech Impfstoffes als auch anderer vielversprechender Präparate (Curevac in Kürze) steht voraussichtlich in den kommenden Wochen eine positive Anpassung der Wachstumsprognosen seitens der nationalen und internationalen Institute ins Haus. Mancher/manche mag hinsichtlich der US-Wahlen denken, gut, dass die Corona-Lage erst jetzt nach den US-Wahlen Entspannungssignale liefert. Zufälle gibt es.


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Sentix deutlich besser als erwartet, Paris enttäuscht

Der Sentix-Index sank per November von zuvor -8,3 auf -10 Punkte. Die Prognose war bei -15 Punkten angesiedelt. Die Arbeitslosenrate Frankreichs stieg per 3. Quartal 2020 auf 9,0% nach zuvor 7,1% (Prognose 7,9%). Die Industrieproduktion Griechenlands sank per September im Jahresvergleich um 2,4% nach zuvor -4,0%.


UK: Dynamikverluste

Die Arbeitslosenrate nahm per Berichtsmonat September von 4,5% auf 4,8% zu. Per Berichtsmonat Oktober stiegen die Einzelhandelsumsätze laut BRC um 5,2% nach zuvor 6,1%.


USA: Positiv, aber Datenqualität fragwürdig

Der Index "Employment Trends" legte per Oktober von 96,33 (revidiert von 54,80?) auf 96,33 Punkte zu. Die Revision des Vormonatswerts wirft Fragen zur systematischen Erhebung auf.


China: Preisdruck ist kein Thema

Die Erzeugerpreise sanken per Oktober im Jahresvergleich um 2,1% (Prognose -2,0%) nach zuvor -2,1%. Die Verbraucherpreise legten per Oktober im Jahresvergleich um 0,5% (Prognose 0,8%) nach zuvor 1,7% zu. Im Monatsvergleich kam es zu einem Rückgang um 0,3% (Prognose +0,2%) nach zuvor 0,2%.


Japan: Positive Entwicklung

Der Index "Economy Watcher‘s Poll" nahm per Oktober von zuvor 49,3 auf 54,5 Zähler zu.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1580 - 1.1610 negiert den positiven Bias.

Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!



© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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Wir leben in aufregenden Zeit und Strukturen verändern sich, darunter das Finanzsystem, was sich in den Edelmetallpreisen widerspiegelt. Gold und Silber sind Freiheit und keine Drittverbindlichkeit. Durch Corona werden gewaltige Kreditprogramme aufgelegt, Gesetze gebrochen, die Wirtschaft umgebaut. Dennoch bieten sich in diesem Wandel Chancen und die liegen im Osten, wo die BRIC Länder ihren Anteil am Welt-BIP immer mehr vergrößern. Gleichzeitig sind die USA auf dem absteigenden Ast und der Dollar wird immer verwundbarer. Gold strahlt und die Länder des Osten wissen das und kaufen.


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