Gold - Noch ein paar Wochen Geduld
13.11.2020 | Florian Grummes
1. Rückblick
Seit dem neuen Allzeithoch, welches der Spot-Goldpreis am 7.August bei 2.075 USD erreichte, befindet sich der Edelmetallsektor in einer gesunden und erwarteten Korrektur. Nach einem ersten scharfen Abverkauf bis auf 1.863 USD folgte im August zunächst eine starke Gegenbewegung bis auf 2.015 USD sowie bis Mitte September eine sich verengende und seitwärtsverlaufende Konsolidierung zwischen 1.900 und 1.980 USD. Diese Entwicklung wiegte offensichtlich viele unerfahrene Goldanleger in Sicherheit, obwohl der Goldpreis ab Mitte August zu keinem Zeitpunkt mehr nachhaltig bullische Signale senden konnte.
Mit dem Rutsch unter 1.930 USD am 21.September bestätigte Gold vielmehr die Korrektur und fiel in wenigen Handelstagen direkt bis auf 1.850 USD weiter zurück. Mit einem Doppelboden um 1.850 USD kamen die Bullen hier allerdings erneut zurück. Mit großen Mühen und mit einem weiteren Umweg über 1.860 USD konnten sie letztlich aber insgesamt doch sechs Wochen lang die Goldnotierungen erfolgreich bis auf 1.965 USD wieder nach oben treiben.
Hier endeten am Montag, den 9.November jedoch abrupt alle bullischen Avancen, denn der Spot-Goldpreis wurde brutal in gerade einmal fünf Stunden um 110 USD bis auf 1.850 USD in die Tiefe gestoßen. Die Nachricht über einen Corona-Impfstoff wurde als Grund für diesen wasserfallartigen Kursrutsch herangezogen. Allerdings war die technische Lage nach der starken Rally von 1.860 bis 1.965 USD innerhalb von zwölf Tagen klar überkauft und der Goldpreis hatte bei 1.962 USD einen wichtigen Widerstand erreicht.
Trotzdem wirft der Crash am Goldmarkt schon einige Fragezeichen auf. Innerhalb von nur fünf Stunden wurden am Terminmarkt fast 260.000 Kontrakte gehandelt. Dies entspricht in etwa der zweieinhalbfachen Jahresproduktion der beiden größten Goldproduzenten Barrick Gold und Newmont Gold zusammen. Im Zweifelsfall haben die professionellen Papier-Jongleure hier am Montag nachgeholfen und so den Kaskadeneffekt an Stopp-Losses und Margin-Calls in Gang gesetzt.
Mittlerweile hat der Goldpreis bereits eine erste aber nur vorübergehende Erholungsbewegung bis auf 1.890 USD zustande gebracht. Die Bullen kommen aber nicht mehr so recht auf die Beine. Aktuell handelt der Goldpreis um 1.866 USD und bemüht sich weiter um eine Stabilisierung und Gegenbewegung. Die Unterstützung der letzten drei Monate zwischen 1.850 USD bis 1.860 USD wackelt jedoch zunehmend.
2. Chartanalyse Gold in US-Dollar
Im großen Bild fügt sich die seit drei Monaten laufende Korrektur bisher gut in das Muster der relativ milden, aber zähen Korrekturbewegungen ein. Ähnlich wie im Herbst 2019 als auch im Frühjahr 2019 kommt es aktuell zu einer Streckfolter, die bislang mehr über die Zeit als über den Preis gespielt wird. Mit dem schwachen Kursverlauf in dieser Handelswoche hat sich die Gefahr eines weiteren Preisrutsches jedoch verschärft.
Das logische Preisziel der laufenden Korrektur wäre die Oberkante des dunkelgrünen Aufwärtstrendkanals im Bereich um ca. 1.800 USD. Dieser Aufwärtstrendkanal existiert seit dem Herbst 2018 und bestimmte mehr als eineinhalb Jahre das Geschehen am Goldmarkt. Erst im Juni gelang den Bullen im Zuge der finalen Übertreibung der nachhaltige Ausbruch und die dann folgende Rally bis 2.075 USD. Jetzt kommen die Gold-Notierungen langsam, aber sicher zurück und könnten die Oberkante des Aufwärtstrendkanals auf Unterstützung testen.
Erfreulich ist auf dem Wochenchart hingegen vor allem die Tatsache, dass der Stochastik Oszillator kurz vor dem Erreichen seiner überverkauften Zone steht. Damit sind in den kommenden drei bis sechs Wochen nicht nur ein Boden sowie die Trendwende nach oben absehbar. Vielmehr bietet der Wochenchart jetzt endlich wieder ein solides Fundament für eine mehrwöchige bzw. mehr monatige Rally.
Insgesamt ist der Wochenchart noch bärisch. Die Trendwende wird aber absehbar und sollte bis ungefähr Mitte Dezember erfolgen. Entweder können sich die Bullen über diese Zeit hin mit einer Fortsetzung der Seitwärtsbewegung retten und damit neue Tiefs vermeiden. Alternativ können die Bären den Goldpreis doch noch eine Etage tiefer in Richtung 1.800 USD drücken. Damit würde sich dann aber endlich wieder ein wirklich gute Kaufchance bieten.
Seit dem neuen Allzeithoch, welches der Spot-Goldpreis am 7.August bei 2.075 USD erreichte, befindet sich der Edelmetallsektor in einer gesunden und erwarteten Korrektur. Nach einem ersten scharfen Abverkauf bis auf 1.863 USD folgte im August zunächst eine starke Gegenbewegung bis auf 2.015 USD sowie bis Mitte September eine sich verengende und seitwärtsverlaufende Konsolidierung zwischen 1.900 und 1.980 USD. Diese Entwicklung wiegte offensichtlich viele unerfahrene Goldanleger in Sicherheit, obwohl der Goldpreis ab Mitte August zu keinem Zeitpunkt mehr nachhaltig bullische Signale senden konnte.
Mit dem Rutsch unter 1.930 USD am 21.September bestätigte Gold vielmehr die Korrektur und fiel in wenigen Handelstagen direkt bis auf 1.850 USD weiter zurück. Mit einem Doppelboden um 1.850 USD kamen die Bullen hier allerdings erneut zurück. Mit großen Mühen und mit einem weiteren Umweg über 1.860 USD konnten sie letztlich aber insgesamt doch sechs Wochen lang die Goldnotierungen erfolgreich bis auf 1.965 USD wieder nach oben treiben.
Hier endeten am Montag, den 9.November jedoch abrupt alle bullischen Avancen, denn der Spot-Goldpreis wurde brutal in gerade einmal fünf Stunden um 110 USD bis auf 1.850 USD in die Tiefe gestoßen. Die Nachricht über einen Corona-Impfstoff wurde als Grund für diesen wasserfallartigen Kursrutsch herangezogen. Allerdings war die technische Lage nach der starken Rally von 1.860 bis 1.965 USD innerhalb von zwölf Tagen klar überkauft und der Goldpreis hatte bei 1.962 USD einen wichtigen Widerstand erreicht.
Trotzdem wirft der Crash am Goldmarkt schon einige Fragezeichen auf. Innerhalb von nur fünf Stunden wurden am Terminmarkt fast 260.000 Kontrakte gehandelt. Dies entspricht in etwa der zweieinhalbfachen Jahresproduktion der beiden größten Goldproduzenten Barrick Gold und Newmont Gold zusammen. Im Zweifelsfall haben die professionellen Papier-Jongleure hier am Montag nachgeholfen und so den Kaskadeneffekt an Stopp-Losses und Margin-Calls in Gang gesetzt.
Mittlerweile hat der Goldpreis bereits eine erste aber nur vorübergehende Erholungsbewegung bis auf 1.890 USD zustande gebracht. Die Bullen kommen aber nicht mehr so recht auf die Beine. Aktuell handelt der Goldpreis um 1.866 USD und bemüht sich weiter um eine Stabilisierung und Gegenbewegung. Die Unterstützung der letzten drei Monate zwischen 1.850 USD bis 1.860 USD wackelt jedoch zunehmend.
2. Chartanalyse Gold in US-Dollar
Quelle: Tradingview
Im großen Bild fügt sich die seit drei Monaten laufende Korrektur bisher gut in das Muster der relativ milden, aber zähen Korrekturbewegungen ein. Ähnlich wie im Herbst 2019 als auch im Frühjahr 2019 kommt es aktuell zu einer Streckfolter, die bislang mehr über die Zeit als über den Preis gespielt wird. Mit dem schwachen Kursverlauf in dieser Handelswoche hat sich die Gefahr eines weiteren Preisrutsches jedoch verschärft.
Das logische Preisziel der laufenden Korrektur wäre die Oberkante des dunkelgrünen Aufwärtstrendkanals im Bereich um ca. 1.800 USD. Dieser Aufwärtstrendkanal existiert seit dem Herbst 2018 und bestimmte mehr als eineinhalb Jahre das Geschehen am Goldmarkt. Erst im Juni gelang den Bullen im Zuge der finalen Übertreibung der nachhaltige Ausbruch und die dann folgende Rally bis 2.075 USD. Jetzt kommen die Gold-Notierungen langsam, aber sicher zurück und könnten die Oberkante des Aufwärtstrendkanals auf Unterstützung testen.
Erfreulich ist auf dem Wochenchart hingegen vor allem die Tatsache, dass der Stochastik Oszillator kurz vor dem Erreichen seiner überverkauften Zone steht. Damit sind in den kommenden drei bis sechs Wochen nicht nur ein Boden sowie die Trendwende nach oben absehbar. Vielmehr bietet der Wochenchart jetzt endlich wieder ein solides Fundament für eine mehrwöchige bzw. mehr monatige Rally.
Insgesamt ist der Wochenchart noch bärisch. Die Trendwende wird aber absehbar und sollte bis ungefähr Mitte Dezember erfolgen. Entweder können sich die Bullen über diese Zeit hin mit einer Fortsetzung der Seitwärtsbewegung retten und damit neue Tiefs vermeiden. Alternativ können die Bären den Goldpreis doch noch eine Etage tiefer in Richtung 1.800 USD drücken. Damit würde sich dann aber endlich wieder ein wirklich gute Kaufchance bieten.
Quelle: Tradingview