Goldener Ratschlag: Wetten Sie gegen die "Experten"
11.01.2021 | Matt Piepenburg
Wer erfolgreich investieren will, wird zwangsläufig - die Beispiele dafür reichen von Baron Rothschild bis Benjamin Graham - mit dem Bereich des "Contrarian Investing" in Berührung kommen. Kurz: Wer einen kühlen Kopf behält, kann der Verrücktheit der Massen entgehen. Und das gilt unabhängig von Strategieorientierung (von Wachstum bis Wert, von Trend bis Arbitrage) und unabhängig von Asset-Klasse (von Aktien bis Bonds, von Zinsinstrumenten bis Edelmetalle).
Und auch beim erfolgreichen Investieren in Gold spielt das Konträre und Antizyklische ein Rolle. Derzeit haben Edelmetalle nur einen Anteil von 0,5% an den gesamten globalen Finanzanlagen. Allein durch Edelmetalleigentum gehört man schon einer Minderheit an. Doch ist diese Minderheit auch weise?
Gold - eine Lachnummer?
Wir alle kennen die gestreuten Einlassungen gegen Edelmetalleigentümer. Gerne werden sie als "Goldbug"-Träumer bezeichnet, die in ein "barbarisches Relikt" investieren, das schlicht und einfach aus der Erde geholt und anschließend verkauft wird, um letztlich wieder, gegen Gebühren, in der Erde/ im Tresor zu landen. Seit Jahrzehnten werden Käufer von Gold und Silber von Risiko-Asset-Anlegern ignoriert oder verhöhnt. Doch hier ist der springende Punkt. Seit Jahrzehnten (und im Grunde seit Jahrhunderten) gilt: Teil der kurzsichtigen Mehrheit zu sein, ist ein Fehler. Und auch mit Blick auf Gold hat diese Devise bis heute nichts an ihrer Wahrheit verloren.
Wer zuletzt lacht, …
Und tatsächlich sind konträre Goldanleger unbestritten in den Genuss deutlicher Preissteigerungen gekommen. Gold schnitt in diesem Jahrhundert überdeutlich gut gegenüber Aktien ab. Die Gewinne lagen bei ca. 555% - im Vergleich dazu jene 79% des globalen Aktienindex MSCI All-Country World Index oder jene 146% Gewinn für den S&P. "Barbarisch" sind solche Resultate eher nicht. Allerdings blicken informierte und weitsichtige Goldinvestoren (mit einem Auge für Vermögensschutz und Währungsabsicherung) über bloße Kurssteigerungen hinaus und lachen erst später, auf Kosten ihrer Kritiker.
Sie sind anders als der Rest. Sie sind ja auch Contrarians. Sie neigen daher dazu, den sogenannten Experten ein Schnippchen zu schlagen, indem sie auf grundlegende Mathematik und Geschichte vertrauen, anstatt auf populäre Orientierungshilfen "von ganz oben". Und unter diesen "weit oben" angebundenen Gegenparteien stechen die politischen Entscheidungsträger und Politiker als ganz besonders schöne Exemplare hervor, die, wie die Geschichte bestätigt, auch fast nichts über Geldgeschichte wissen.
Niedergang der (falschen) Idole
Nirgendwo tritt ökonomisches Nichtwissen deutlicher zu Tage als ausgerechnet bei jener illustren Klasse der falschen Idole - auch bekannt als Zentralbanker, Finanzminister und US-Präsidenten ...
Trotz mancher wunderbaren Ausnahme (wie bspw. William Martin und Paul Volker oder Dwight Eisenhower und Harry Truman) macht die überwältigende Mehrheit der finanzwirtschaftlichen und politischen Entscheidungsträger eben genau das, was die meisten Träger politischer Ämter tun; sie versuchen ganz einfach, ihre Posten zu behalten - durch Bestechung der Massen und mittels freizügiger "Finanzstimulierung".
Leider waren solche kurzsichtigen und eigennützigen Strategien im Grunde eine Katastrophe - eine Katastrophe allerdings, die seit Jahrzehnten keine Beachtung findet und heruntergespielt wird.
Die Präsidenten
Als FDR (Franklin D. Roosevelt) 1933 in die Bredouille kam, begegnete er dem Schuldendesaster der "Roaring Twenties" mit einer Kastrierung der nationalen Währung. Im Rahmen des berühmt-berüchtigten Thomas Amendment ließ er den Goldgehalt des Dollars herabsetzen, ohne damit irgend etwas für die Wiederherstellung der ökonomischen Stärke des Landes zu tun.
Auch Nixon steckte später in einer ganz ähnlichen Klemme - nach Bretton Woods und mit einem goldgedeckten Dollar (was für das Nixon-Lager wohl auch bedeutete, dass eine bequeme Wiederwahl durch galaktische Defizitanhäufung nicht in Frage kam). Nixon servierte den Goldstandard ganz einfach ab - mit desaströsen Konsequenzen, die den Greenback bis heute plagen.
Aus Gründen der Wiederwahlfähigkeit sollten von nun an alle US-Präsidenten - ob Republikaner oder Demokrat - diesem Muster exorbitanter Kreditaufnahme- und Ausgabepolitik folgen, während die gutgläubigen Massen die Köpfe in den Sand stecken, von wo aus sie die weiter unten folgenden Daten nicht sehen können.
Die Zentralbanker
Leider sind Zentralbanker kein bisschen weniger … naja … blöd. Sie sind Stützen einer Tradition, die sich - mittels der Senkung der Kaufkraft der eigenen Währung - kurzfristig Vermögenspreisinflation erkauft, was nicht nur auf Kosten jener Landeswährungen geht, sondern auch auf Kosten der Realwirtschaften.
Wer sich mit der Geschichte unserer Zentralbanken befasst hat, dürfte ebenfalls wissen, dass jene Clique (die unzutreffenderweise als Notenbank der USA bzw. US Federal Reserve bezeichnet wird) nichts weiter ist als eine Bank von Privatbankern. Und als solche dient sie den Herren von der Wall Street - jedoch keiner Landeswährung oder Nationalökonomie. Für sachkundige Contrarians bedeutet das zwei Dinge: schlechte Nachrichten für Währungen und gute Nachrichten für tatsächliche Wertspeicher - das heißt Edelmetalle.
Kurz: Contrarians brauchen Geduld und etwas Humor, da die Fed mit jeder neuen Tragikomödie - auch bekannt als Finanzkrise - immer dümmer reagiert.
Als Greenspan neuer Fed-Sheriff wurde und betrunkene Wall-Street-Trader 1987 gerade einen Flash-Crash in Gang gebracht hatten - was tat Greenspan? Er stellte der ohnehin schon Bowle-trunkenen Wall Street einfach noch mehr Geld/Niedrigzins-Punsch hin. Dasselbe machte er 1998, als er der Dotcom-Bubble noch ein paar zusätzliche Spaßjahre im Niedrigzins erkaufte - mit anschließendem Marktdesaster in den Jahren 2001-2003, in dem der NASDAQ wieder 80% seiner Gewinne abgab.
In der Folge senkte Greenspan die Zinsen erneut auf ein Rekordtief, wodurch er auch die perfekte Umgebung für das Entstehen der Subprime-Hypothekenkrise und der Marktimplosion von 2008 schaffte.
Und auch beim erfolgreichen Investieren in Gold spielt das Konträre und Antizyklische ein Rolle. Derzeit haben Edelmetalle nur einen Anteil von 0,5% an den gesamten globalen Finanzanlagen. Allein durch Edelmetalleigentum gehört man schon einer Minderheit an. Doch ist diese Minderheit auch weise?
Gold - eine Lachnummer?
Wir alle kennen die gestreuten Einlassungen gegen Edelmetalleigentümer. Gerne werden sie als "Goldbug"-Träumer bezeichnet, die in ein "barbarisches Relikt" investieren, das schlicht und einfach aus der Erde geholt und anschließend verkauft wird, um letztlich wieder, gegen Gebühren, in der Erde/ im Tresor zu landen. Seit Jahrzehnten werden Käufer von Gold und Silber von Risiko-Asset-Anlegern ignoriert oder verhöhnt. Doch hier ist der springende Punkt. Seit Jahrzehnten (und im Grunde seit Jahrhunderten) gilt: Teil der kurzsichtigen Mehrheit zu sein, ist ein Fehler. Und auch mit Blick auf Gold hat diese Devise bis heute nichts an ihrer Wahrheit verloren.
Wer zuletzt lacht, …
Und tatsächlich sind konträre Goldanleger unbestritten in den Genuss deutlicher Preissteigerungen gekommen. Gold schnitt in diesem Jahrhundert überdeutlich gut gegenüber Aktien ab. Die Gewinne lagen bei ca. 555% - im Vergleich dazu jene 79% des globalen Aktienindex MSCI All-Country World Index oder jene 146% Gewinn für den S&P. "Barbarisch" sind solche Resultate eher nicht. Allerdings blicken informierte und weitsichtige Goldinvestoren (mit einem Auge für Vermögensschutz und Währungsabsicherung) über bloße Kurssteigerungen hinaus und lachen erst später, auf Kosten ihrer Kritiker.
Sie sind anders als der Rest. Sie sind ja auch Contrarians. Sie neigen daher dazu, den sogenannten Experten ein Schnippchen zu schlagen, indem sie auf grundlegende Mathematik und Geschichte vertrauen, anstatt auf populäre Orientierungshilfen "von ganz oben". Und unter diesen "weit oben" angebundenen Gegenparteien stechen die politischen Entscheidungsträger und Politiker als ganz besonders schöne Exemplare hervor, die, wie die Geschichte bestätigt, auch fast nichts über Geldgeschichte wissen.
Niedergang der (falschen) Idole
Nirgendwo tritt ökonomisches Nichtwissen deutlicher zu Tage als ausgerechnet bei jener illustren Klasse der falschen Idole - auch bekannt als Zentralbanker, Finanzminister und US-Präsidenten ...
Trotz mancher wunderbaren Ausnahme (wie bspw. William Martin und Paul Volker oder Dwight Eisenhower und Harry Truman) macht die überwältigende Mehrheit der finanzwirtschaftlichen und politischen Entscheidungsträger eben genau das, was die meisten Träger politischer Ämter tun; sie versuchen ganz einfach, ihre Posten zu behalten - durch Bestechung der Massen und mittels freizügiger "Finanzstimulierung".
Leider waren solche kurzsichtigen und eigennützigen Strategien im Grunde eine Katastrophe - eine Katastrophe allerdings, die seit Jahrzehnten keine Beachtung findet und heruntergespielt wird.
Die Präsidenten
Als FDR (Franklin D. Roosevelt) 1933 in die Bredouille kam, begegnete er dem Schuldendesaster der "Roaring Twenties" mit einer Kastrierung der nationalen Währung. Im Rahmen des berühmt-berüchtigten Thomas Amendment ließ er den Goldgehalt des Dollars herabsetzen, ohne damit irgend etwas für die Wiederherstellung der ökonomischen Stärke des Landes zu tun.
Auch Nixon steckte später in einer ganz ähnlichen Klemme - nach Bretton Woods und mit einem goldgedeckten Dollar (was für das Nixon-Lager wohl auch bedeutete, dass eine bequeme Wiederwahl durch galaktische Defizitanhäufung nicht in Frage kam). Nixon servierte den Goldstandard ganz einfach ab - mit desaströsen Konsequenzen, die den Greenback bis heute plagen.
Aus Gründen der Wiederwahlfähigkeit sollten von nun an alle US-Präsidenten - ob Republikaner oder Demokrat - diesem Muster exorbitanter Kreditaufnahme- und Ausgabepolitik folgen, während die gutgläubigen Massen die Köpfe in den Sand stecken, von wo aus sie die weiter unten folgenden Daten nicht sehen können.
Die Zentralbanker
Leider sind Zentralbanker kein bisschen weniger … naja … blöd. Sie sind Stützen einer Tradition, die sich - mittels der Senkung der Kaufkraft der eigenen Währung - kurzfristig Vermögenspreisinflation erkauft, was nicht nur auf Kosten jener Landeswährungen geht, sondern auch auf Kosten der Realwirtschaften.
Wer sich mit der Geschichte unserer Zentralbanken befasst hat, dürfte ebenfalls wissen, dass jene Clique (die unzutreffenderweise als Notenbank der USA bzw. US Federal Reserve bezeichnet wird) nichts weiter ist als eine Bank von Privatbankern. Und als solche dient sie den Herren von der Wall Street - jedoch keiner Landeswährung oder Nationalökonomie. Für sachkundige Contrarians bedeutet das zwei Dinge: schlechte Nachrichten für Währungen und gute Nachrichten für tatsächliche Wertspeicher - das heißt Edelmetalle.
Kurz: Contrarians brauchen Geduld und etwas Humor, da die Fed mit jeder neuen Tragikomödie - auch bekannt als Finanzkrise - immer dümmer reagiert.
Als Greenspan neuer Fed-Sheriff wurde und betrunkene Wall-Street-Trader 1987 gerade einen Flash-Crash in Gang gebracht hatten - was tat Greenspan? Er stellte der ohnehin schon Bowle-trunkenen Wall Street einfach noch mehr Geld/Niedrigzins-Punsch hin. Dasselbe machte er 1998, als er der Dotcom-Bubble noch ein paar zusätzliche Spaßjahre im Niedrigzins erkaufte - mit anschließendem Marktdesaster in den Jahren 2001-2003, in dem der NASDAQ wieder 80% seiner Gewinne abgab.
In der Folge senkte Greenspan die Zinsen erneut auf ein Rekordtief, wodurch er auch die perfekte Umgebung für das Entstehen der Subprime-Hypothekenkrise und der Marktimplosion von 2008 schaffte.