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Molybdän - Ein neuer Stern am Rohstoffhimmel

19.07.2007  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
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Diese kurze Liste ist alles andere als vollständig. Hinzu käme beispielsweise Molybdänkarbid, eine Verbindung von Molybdän und Kohlenstoff. Diese wird zur Herstellung gesinterter Hartmetalle benötigt (Fräs-, Bohr-, Hobel- und Drehstähle mit grösster Standfestigkeit unter Hitze und Druck, selbst rotglühend schneidet und spant dieser Werkstoff noch).

Schon äusserst geringe Molybdänbeimischungen (ab bereits etwa 1%) zu Metallegierungen verbessern deren Eigenschaften ganz erheblich. Rostfreier Stahl wird weltweit in Mengen von ca. 300.000 Tonnen pro Jahr erzeugt. Der Molydbdän-Anteil beträgt im Durchschnitt etwa 3%. 10.000 Tonnen oder 20.000.000 Pfund Moly verschwinden allein hier.

Insbesondere veredeln sich Stähle in Bezug auf Oberflächen- und Tiefen-Härte, Korrosionsresistenz,- Unbeeinflussbarkeit unter maximaler, dauerhafter tropischer Sonneneinstrahlung, jahrzehntelang anhaltender arktischer Temperaturen und andere Verschleiss- und Zerstörungskräfte ganz entscheidend. Damit können diese Legierungen in Bereichen mit hohen und höchsten Materialanforderungen eingesetzt werden. Als Beispiele wären zu nennen: Durch Fliehkräfte und Hochtemperaturen beanspruchte Turbinenschaufeln in Flugtriebwerken, oder Wasser-, Gas- und Dampfturbinen bzw. Kraftwerken, wie auch im Betrieb dauerhaft glühende oder unter arktischen Bedingungen eingesetzte Stähle (Schaufeln und Greifer der Ölsandbagger, die ab minus 40°C oft spröde splittern.) Das reine Metall wird auch in den Stütz-Halterungen für Glühfäden in Birnen verwendet. Die Chemie-Industrie kommt ohne Moly für Katalysatoren nicht mehr aus.

Kein Zweifel, das unbekannte weissliche Metall hat offensichtlich eine grosse Zukunft, zumal im Falle einer Rezession die Nachfrage nach Industriemetallen abebben - und damit aber auch ca. 80% der Molybdänproduktion (Nebenprodukt) ebenfalls automatisch negativ tangiert würde, was wiederum preisstützend wirkt. Dies insbesondere in Hinblick auf den lebenswichtigen Pipelinesektor, der ebenfalls unter Rezessionen oder Krisen nur wenig zu leiden hätte.


Ohne Pipelines läuft nichts

Das vorstehend aufgezeigte extrem breite Spektrum der Anwendungen macht diesen speziellen Metallmarkt im Allgemeinen und Molybdänprojekte nebst den dazugehörigen Aktien im Besonderen mittelfristig interessant und langfristig zu einer echten Bereicherung eines Anlegerportfolios. Dies um so mehr, als das Metall wie auch die dazugehörigen Aktien sich aus doppeltem Grunde als relativ "rezessionsfest" erweisen dürften: Zum einen fallen in einer Rezession, einer Krise oder gar Depression der Verbrauch und die Förderungsraten der Basismetalle (besonders Kupfer) und damit zwanghaft die gewonnenen Mengen des Nebenproduktes Molybdän (80% stammen ja aus dieser Quelle). Die somit automatisch einsetzende Verknappung wirkt preistreibend.

Zum anderen müssen weltweit 110.000 Kilometer bereits genehmigte Pipelines noch neu gebaut werden. Doch der Ersatz- und Erneuerungsbedarf ist sehr viel größer. In den USA beispielsweise stehen etwa 200.000 Meilen solcher triefender und nahezu durchkorrodierter Leitungen (aller Durchmesser) aus den Zeiten Roosevelts oder des Weltkrieges zur Erneuerung an. Und in Russland stammt ein Großteil der Pipelines aus den Zeiten des guten alten Stalins oder Breschnews. Wenigstens 150.000 verrohrte Kilometer müssen dort ersetzt werden. Schätzungen zufolge belaufen sich die Leckverluste in Russland auf 7-15% der gesamten Ölfördermengen. Der Autor war mehrere Male in Sibirien und besichtigte Ölförderanlagen, Quellen und Transporteinrichtungen. Schillernde Flächen von Rohöl und Wasser (nebst Schlamm) erstreckten sich vielfach bis zum Horizont. Was dort der Umwelt und dem Planeten pro Woche angetan wird, können alle Grünen Westeuropas in 10 Jahren kollektiver Aktivität nicht verhindern. Nimmt man die extreme Umweltverschmutzung und - vergiftung in den Entwicklungsländern hinzu, die sich dem Einfluss der grünen Welle ebenfalls entziehen, reduziert dies die Bedeutung der Grünen auf nahezu Null. Ob sie existieren oder nicht, spielt im globalen Geschehen so gut wie keine Rolle. Doch dringen derartige Informationen kaum je an die Öffentlichkeit. Dies wäre politisch nicht korrekt.

Weltweit (also ohne USA und Russland) kommen in den nächsten Jahren weitere verschlissene und leckende 120.000 Rohr-Kilometer an dringendem Ersatz hinzu.

Gleich ob Boom oder Rezession, Frieden oder Krieg, Öl, Gas, Wasser und gemahlene Schwemmkohle müssen einfach transportiert werden, um einen Total-Kollaps der Wirtschaft zu verhindern. Pipelines sind wie Adern das Blutkreislaufs der Ökonomie. Schäden oder Ausfall verursachen den Tod des Patienten. In der Schweiz gibt es sogar eine Milchpipeline(!). Die Bayern und die Tschechen (als Welt-Spitzen-Konsumenten von Bier) haben vorerst vom Bau von Bierpipelines Abstand genommen).

Röhren-Transporte sind, wie bereits angedeutet, als Grundfunktionen von Volkswirtschaften in Zeiten von Krieg oder Frieden, Boom oder Rezession unabdingbar. Schon der berühmte deutsche Philosoph Lichtenberg (seine Aphorismen gehören zum Weltkulturerbe) hatte dies vor 250 Jahren erkannt: "Alle wichtigen Dinge im Leben werden jedoch durch Röhren getan. Erstlich die Schreibgeräte und Federn (Tintenfässerröhren, heute Kugelschreiber-Röhrchen), zweitlich die Geschosse (Gewehr- und Kanonenläufe), drittlich die Zeugungsglieder..." - und - lebte der große Mann heute noch, hätte er ergänzt: "...viertlich Öl, Gas und Wasser durch Pipelines,..."




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