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Finanzmärkte: Differenzierte Reaktionen - EU: "2030 Digital Compass"

09.03.2021  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1860 (07:13 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1836 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,17. In der Folge notiert EUR-JPY bei 129,48. EUR-CHF oszilliert bei 1,1098.


Die Finanzmärkte warten mit differenzierten Reaktionen auf

Das US-Hilfspaket, dessen qualitativen Mängel und langfristigen Konsequenzen vom Markt ausgeblendet werden, wirkt sich am Devisenmarkt zu Gunsten des USD aus. Ebenso unterstützt die US-Subventionspolitik die Aktienmärkte außerhalb des Tech-Sektors. Vor diesem Hintergrund markierte der DAX gestern neue historische Höchstwerte. Der NASDAQ blieb unter Druck.

Die Tatsache, dass Chinas Führung sich mit einem Wachstum von mehr als 6% per 2021 zufrieden gibt, stört die Investoren. Ebenso stört sie, dass Chinas Führung "Leverage" zurückfahren will, weil es das im Gegensatz zu den USA kann. Faktisch führt die Stärke Chinas und damit der Mangel des Zwangs zur Subvention zu bemerkenswerten Abverkäufen des chinesischen Kapitalstocks. Ist das smart?


EU: "2030 Digital Compass"

Bis 2030 soll die EU circa 20% der modernsten Halbleiter produzieren, Der erste Quantencomputer soll in fünf Jahren realisiert sein. Kommissions-Vizepräsidentin Vestager und Industriekommissar Breton wollen das Vorhaben heute vorstellen. Laut EU hätte die Pandemie die Abhängigkeit der EU von Schlüsseltechnologien offenbart, die von chinesischen und amerikanischen Unternehmen kontrolliert würden Mit dem Plan will die EU ihre Wirtschaftsgrundlage stärken und die technologische Souveränität sichern.

Das klingt gut. Es ist überfällig, denn die EU kennt dieses Defizit mindestens seit den Snowden-Enthüllungen. Meine seit 2015 geäußerte Forderung nach dem "IT-Airbus" findet ein spätes Echo! Dennoch merci!


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Sentix und deutsche Handelsbilanz stark - IP nicht …

Der Sentix-Index setzte für die Eurozone per März mit einem unerwarteten Anstieg von -0,2 auf +5,0 Punkte (Prognose 1,9) einen positiven Akzent. Der Index markierte den höchsten Wert seit Februar 2020 (5,2 Punkte).

Die Industrieproduktion Deutschlands sank per Januar unerwartet um 2,5% im Monatsvergleich (Prognose +0,2%). Der Vormonatswert wurde von 0,0% auf +1,9% revidiert. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 3,8% nach zuvor +1,2% (revidiert von -0,7%). Hinsichtlich des gegebenen Auftragsbestands erscheint es sich hier um eine temporäre Verwerfung zu handeln (u.a. Halbleiterverfügbarkeit etc.).

Der Handelsbilanzsaldo Deutschlands stellte sich per Berichtsmonat Januar auf 22,2 Mrd. Euro (Prognose 16,4 Mrd. Euro) nach zuvor 16,4 Mrd. Euro (revidiert von 16,1 Mrd. Euro). Exporte stiegen im Monatsvergleich um 1,4% (Prognose -1,2%) nach +0,4% (revidiert von 0,1%), während Importe im Monatsvergleich um 4,7% sanken (Prognose -0,5%, Vormonat revidiert von -0,1% auf 0,0%).


USA: Durchgehend positiv

Der Index "Employment Trends" stieg per Februar von zuvor 99,69 (revidiert von 99,27) auf 101,01 Punkte. Der Index erreichte das höchste Niveau seit Februar 2020 (109 Punkte). Die Lagerbestände im Großhandel legten per Januar im Monatsvergleich um 1,3% zu (Prognose 1,3%, Vormonatswert 1,3%), während der Absatz im Großhandel massiv um 4,9% im Monatsvergleich zunahm (Prognose 1,4%, Vormonatswert revidiert von 1,2% auf 1,9%).


Japan: Erwartungen verfehlt

Gemäß Revision stieg das BIP per 4. Quartal 2020 im Quartalsvergleich um 2,8%. Sowohl der bisherige Wert als auch die Prognose waren bei 3,0% angesiedelt. Per Januar sanken die Ausgaben der privaten Haushalte im Monatsvergleich um 7,3% (Prognose -3,1%) nach zuvor +0,9%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 6,1% (Prognose -2,1%) nach zuvor -0,6%.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden der Widerstandszone im Währungspaar EUR/USD bei 1.2220 - 50 neutralisiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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