Bitcoin - Der Short Squeeze hätte noch etwas Luft
16.08.2021 | Florian Grummes
1. Rückblick
Im Anschluss an den heftigen Crash Mitte Mai handelte der Bitcoin in den folgenden neun Wochen zwischen 30.000 USD und 40.000 USD seitwärts. Dabei kam es insgesamt zu drei Tests der kritische Unterstützungszone zwischen 28.500 USD und 30.000 USD. Als die Bitcoin-Preise am 21.Juli zum dritten Mal unter die psychologische Marke von 30.000 USD fielen, erreichte die Panik und Angst im Sektor ein neues Extrem. Kursziele von unter 20.000 USD, ja sogar unter 10.000 USD, machten überall die Runde und der endgültige Zusammenbruch schien bereits vorprogrammiert.
Wie immer, wenn die Masse der Marktteilnehmer zu einseitig positioniert ist, passierte dann jedoch genau das Gegenteil. So macht der Bitcoin bei 29.300 USD eine radikale Kehrtwende und zog gnadenlos bis auf zuletzt 46.600 USD innerhalb von nur 21 Handelstagen nach oben. Offensichtlich waren zwischen Mitte Mai und Mitte Juli in die dahinsiechenden Kurse zu viele Leerverkaufspositionen eröffnet worden. Diese gerieten in kürzester Zeit aufgrund der schnell steigenden Bitcoin-Kurse unter Wasser und befeuerten einen sensationellen Short-Squeeze. Dabei gelang dem Bitcoin das Kunststück die zwei Monate währende Handelszone innerhalb von nur 10 Handelstagen von unten nach oben zu überrollen.
Bislang konnte keine Widerstandszone oder eines der typischen Retracement-Levels diese Short-Covering Rally stoppen. Vielmehr scheinen die runde Marke von 50.000 USD sowie die offene Kurslücke (Gap) im Bitcoin-Future im Bereich von 46.650 bis 49.100 die Kurse magnetisch anzuziehen.
Einmal mehr unterstreicht der Bitcoin damit sein Überraschungspotenzial. Während vor allem institutionelle Investoren und Krypto-Wale neue Rekordsummen in die Krypto-Märkte pumpen, hat die chinesische Regierung mit ihren harten Regulierungsmaßnahmen nahezu alle Bitcoin-Miner im Reich der Mitte zerstört. Weil China aber ca. 75% der Rechenleistung im Bitcoin-Netzwerk ausgemacht hatte, ist so ein starker Konkurrent von einem auf den anderen Tag weggefallen. Dadurch ist das Bitcoin-Mining erheblich einfacher und profitabler geworden.
Vor allem aber hat das Bitcoin-Netzwerk eine komplette Stilllegung in einer bestimmten geografischen Region, die mehr als 50% des Netzwerkes ausmachte, problemlos überstanden. Die aufstrebenden Bitcoin-Miner in Nordamerika reiben sich bereits die Hände, während der Bitcoin eine weitere Attacke problemlos überstanden hat und damit noch stärker geworden ist.
2. Chartanalyse Bitcoin in US-Dollar
Auf dem Wochenchart ist der übergeordnete Aufwärtstrend weiterhin intakt. Erst ein Wochenschlusskurs unterhalb von 28.500 USD würde eine Trendumkehr besiegeln. Gleichzeitig läuft der Bitcoin im Grunde genommen seit Jahresanfang zwischen grob gesprochen 30.000 USD und 60.000 USD seitwärts. Positiv ist das neue Kaufsignal bei der Stochastik, die bis zur überkauften Zone noch jede Menge Platz hätte. Die zweimonatige Korrektur hat also ganze Arbeit geleistet und den heiß gelaufenen Wochenchart grundsätzlich bereinigt.
Auf der Oberseite benötigen die Bullen ein neues Allzeithoch sowie einen klaren und nachhaltigen Wochenschlusskurs oberhalb von 65.000 USD, um wieder Herr im Haus zu sein. Auf der Unterseite hingegen bräuchten die Bären ein neues Tief unterhalb von 28.500 USD. Beide Marken sind vom aktuellen Kursgeschehen jeweils über 15.000 USD weit entfernt, so dass die Marktteilnehmer in den kommenden Monaten durchaus ohne wirklich klare Erkenntnisse in der Luft hängen könnten.
Insgesamt läuft der Bitcoin in einer sehr großen Handelsspanne weiter seitwärts. Trotz der fulminanten Erholung in den letzten drei Wochen liegen übergeordnet noch keine klaren Signale für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends vor. Im Zweifelsfall bleibt es daher auch in den kommenden Wochen und möglicherweise Monaten bei der Seitwärtsbewegung.
Auf dem Tageschart konnte der Bitcoin zuletzt seine immer noch steigende 200-Tagelinie (45.179 USD) zurückerobern. Typischerweise konsolidieren die Kurse nun um diesen vielbeachteten Durchschnitt. Gleichzeitig hat der Stochastik Oszillator den Aufwärtstrend festgezurrt, wodurch die Bullen den Markt kurzfristig ganz klar unter ihrer Kontrolle haben. Verkaufssignale liegen bislang nicht vor.
Vielmehr muss man davon ausgehen, dass der Short Squeeze noch bis zum 61,8%-Retracement der Abwärtswelle weiter gehen wird. Damit wird ein Kursanstieg bis in den Bereich um 51.000 USD möglich. Zusammen mit dem offenen Gap im Bitcoin-Future (46.650 USD bis 49.100 USD) dürfte allerspätestens im Bereich zwischen 49.000 USD und 51.000 USD ein betonharter Widerstand auf die Bullen warten.
Im Anschluss an den heftigen Crash Mitte Mai handelte der Bitcoin in den folgenden neun Wochen zwischen 30.000 USD und 40.000 USD seitwärts. Dabei kam es insgesamt zu drei Tests der kritische Unterstützungszone zwischen 28.500 USD und 30.000 USD. Als die Bitcoin-Preise am 21.Juli zum dritten Mal unter die psychologische Marke von 30.000 USD fielen, erreichte die Panik und Angst im Sektor ein neues Extrem. Kursziele von unter 20.000 USD, ja sogar unter 10.000 USD, machten überall die Runde und der endgültige Zusammenbruch schien bereits vorprogrammiert.
Wie immer, wenn die Masse der Marktteilnehmer zu einseitig positioniert ist, passierte dann jedoch genau das Gegenteil. So macht der Bitcoin bei 29.300 USD eine radikale Kehrtwende und zog gnadenlos bis auf zuletzt 46.600 USD innerhalb von nur 21 Handelstagen nach oben. Offensichtlich waren zwischen Mitte Mai und Mitte Juli in die dahinsiechenden Kurse zu viele Leerverkaufspositionen eröffnet worden. Diese gerieten in kürzester Zeit aufgrund der schnell steigenden Bitcoin-Kurse unter Wasser und befeuerten einen sensationellen Short-Squeeze. Dabei gelang dem Bitcoin das Kunststück die zwei Monate währende Handelszone innerhalb von nur 10 Handelstagen von unten nach oben zu überrollen.
Bislang konnte keine Widerstandszone oder eines der typischen Retracement-Levels diese Short-Covering Rally stoppen. Vielmehr scheinen die runde Marke von 50.000 USD sowie die offene Kurslücke (Gap) im Bitcoin-Future im Bereich von 46.650 bis 49.100 die Kurse magnetisch anzuziehen.
Einmal mehr unterstreicht der Bitcoin damit sein Überraschungspotenzial. Während vor allem institutionelle Investoren und Krypto-Wale neue Rekordsummen in die Krypto-Märkte pumpen, hat die chinesische Regierung mit ihren harten Regulierungsmaßnahmen nahezu alle Bitcoin-Miner im Reich der Mitte zerstört. Weil China aber ca. 75% der Rechenleistung im Bitcoin-Netzwerk ausgemacht hatte, ist so ein starker Konkurrent von einem auf den anderen Tag weggefallen. Dadurch ist das Bitcoin-Mining erheblich einfacher und profitabler geworden.
Vor allem aber hat das Bitcoin-Netzwerk eine komplette Stilllegung in einer bestimmten geografischen Region, die mehr als 50% des Netzwerkes ausmachte, problemlos überstanden. Die aufstrebenden Bitcoin-Miner in Nordamerika reiben sich bereits die Hände, während der Bitcoin eine weitere Attacke problemlos überstanden hat und damit noch stärker geworden ist.
2. Chartanalyse Bitcoin in US-Dollar
Bitcoin in USD, Wochenchart vom 12. August 2021. Quelle: Tradingview
Auf dem Wochenchart ist der übergeordnete Aufwärtstrend weiterhin intakt. Erst ein Wochenschlusskurs unterhalb von 28.500 USD würde eine Trendumkehr besiegeln. Gleichzeitig läuft der Bitcoin im Grunde genommen seit Jahresanfang zwischen grob gesprochen 30.000 USD und 60.000 USD seitwärts. Positiv ist das neue Kaufsignal bei der Stochastik, die bis zur überkauften Zone noch jede Menge Platz hätte. Die zweimonatige Korrektur hat also ganze Arbeit geleistet und den heiß gelaufenen Wochenchart grundsätzlich bereinigt.
Auf der Oberseite benötigen die Bullen ein neues Allzeithoch sowie einen klaren und nachhaltigen Wochenschlusskurs oberhalb von 65.000 USD, um wieder Herr im Haus zu sein. Auf der Unterseite hingegen bräuchten die Bären ein neues Tief unterhalb von 28.500 USD. Beide Marken sind vom aktuellen Kursgeschehen jeweils über 15.000 USD weit entfernt, so dass die Marktteilnehmer in den kommenden Monaten durchaus ohne wirklich klare Erkenntnisse in der Luft hängen könnten.
Insgesamt läuft der Bitcoin in einer sehr großen Handelsspanne weiter seitwärts. Trotz der fulminanten Erholung in den letzten drei Wochen liegen übergeordnet noch keine klaren Signale für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends vor. Im Zweifelsfall bleibt es daher auch in den kommenden Wochen und möglicherweise Monaten bei der Seitwärtsbewegung.
Bitcoin in USD, Tageschart vom 12. August 2021. Quelle: Tradingview
Auf dem Tageschart konnte der Bitcoin zuletzt seine immer noch steigende 200-Tagelinie (45.179 USD) zurückerobern. Typischerweise konsolidieren die Kurse nun um diesen vielbeachteten Durchschnitt. Gleichzeitig hat der Stochastik Oszillator den Aufwärtstrend festgezurrt, wodurch die Bullen den Markt kurzfristig ganz klar unter ihrer Kontrolle haben. Verkaufssignale liegen bislang nicht vor.
Vielmehr muss man davon ausgehen, dass der Short Squeeze noch bis zum 61,8%-Retracement der Abwärtswelle weiter gehen wird. Damit wird ein Kursanstieg bis in den Bereich um 51.000 USD möglich. Zusammen mit dem offenen Gap im Bitcoin-Future (46.650 USD bis 49.100 USD) dürfte allerspätestens im Bereich zwischen 49.000 USD und 51.000 USD ein betonharter Widerstand auf die Bullen warten.