US-Finanzmärkte: Joe Biden pokert hoch
09.09.2021 | Vertrauliche Mitteilungen
Betrachtet man die US-Infrastruktur, fällt schnell auf, daß im früheren Land der unbegrenzten Möglichkeiten allzu viel im Argen liegt. Gas- und Wasserversorgung, Abwassertechnik, Straßen und Brücken, der öffentliche Nahverkehr, Flughäfen und Bahnhöfe: von Ausnahmen abgesehen bröckelt es praktisch überall, der Erneuerungs- und Sanierungsbedarf geht in die Billionen.
Es wäre mithin Geld erforderlich, das nicht vorhanden ist und das - stark verkürzt dargestellt - von der Zentralbank Fed "gedruckt“ werden müßte, was zunächst nichts anderes als eine Kreditfinanzierung ist.
Tatsächlich können sich für ein Land Investitionen in die Infrastruktur schnell wieder bezahlt machen. Gut ausgebaute Verkehrswege ermöglichen z.B. schnelle Gütertransporte, was der allgemeinen Wirtschaftsleistung - und damit auch dem Steueraufkommen - stets dienlich ist. Diese Erkenntnis hat sich in den USA inzwischen parteiübergreifend breit gemacht, so daß ein von Präsident Joe Biden publikumswirksam angekündigtes Billionen-Programm zur Sanierung der US-Infrastruktur gute Chancen hat, auch umgesetzt zu werden.
Doch Biden und seine Parteifreunde von den Demokraten wären keine Sozialisten, wenn sie neben der Billioneninvestition in die physische Infrastruktur des Landes nicht noch viel mehr Geld für die Finanzierung dessen beanspruchen würden, was sie als "humane Infrastruktur“ bezeichnen. Es geht u.a. um ein einkommensunabhängiges Kindergeld, bezahlte Elternzeiten und eine verläßliche Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Es sind alles Maßnahmen, die bei Licht betrachtet durchaus erstrebenswert wären, aber nicht die Wirtschaftsleistung fördern. Weil auch für die damit verbundenen Ausgaben (die nach ersten Schätzungen weitaus höher sind als die für die physische Infrastruktur im Raum stehenden Aufwendungen) kein Geld vorhanden ist, müßten auch hier die Gelddruckmaschinen der Fed aushelfen.
Für die weitere Entwicklung der Dollar-Geldmenge bedeutet dies nichts Gutes. Sie wird auch weiterhin weitaus schneller steigen als die US-Wirtschaftsleistung. Neben den damit verbundenen Inflationsgefahren stellt sich für seriös denkende Beobachter deshalb schnell die Frage nach der Rückzahlbarkeit.
Doch genau diese Frage treibt die Genossen von der Demokratischen Partei mehrheitlich nicht mehr um. Sie haben die "moderne“ Geldtheorie für sich entdeckt, laut der Defizite und Schulden praktisch keine Rolle mehr spielen, wenn die Notenbank nur in der Lage ist, stets genügend und möglichst "billiges“ Geld (Nullzinspolitik) zur Verfügung zu stellen.
Wenn, salopp ausgedrückt, nur die Notenpressen entsprechend gut geölt werden. Zu den diese (in den Augen anderer Geldexperten eher gefährlichen) These verbreitenden Fachleuten gehört u.a. seit einiger Zeit auch der Nobelpreisträger und "New York Times“-Kolumnist Paul Krugman, der geradezu frivol behauptet, ein Staat könne sich gewissermaßen unbegrenzt verschulden, wenn nur die Zinsen tief genug blieben und es entsprechende "fiskalische Spielräume“ - die der Gesetzgeber bei Bedarf zu schaffen habe - gebe...
Eher aus der "praktischen Ecke“ stammende Fachleute sind hingegen anderer Auffassung. „Wenn man die amerikanische Wirtschaft zerstören will, dann braucht man nur die Staatsausgaben in einer Situation zu erhöhen, in der die Konjunktur ohnehin schon überhitzt ist“, meint beispielsweise Großinvestor Stanley Druckenmiller.
Er warnt ausdrücklich vor platzenden Bewertungsblasen an den Vermögensmärkten und anhaltend hohen Geldentwertungsraten - nacheinander oder möglicherweise auch fast gleichzeitig. Kritisch-vorsichtig zeigt sich in diesem Zusammenhang inzwischen auch Larry Summer, der einst den früheren Präsidenten Barack Hussein Obama beriet.
Während kreditfinanzierte Investitionen in die "physische" US-Infrastruktur nach Auffassung der meisten Experten - abgesehen von der technischen Notwendigkeit - noch "gutgehen“ dürften, sind die von Biden angestrebten, weitergehenden sozialen Maßnahmen mit hohen Gefahren für die US-Währung verbunden.
Am Ende würden alle leiden: auch diejenigen, denen Biden - das wollen wir einmal unterstellen - eigentlich helfen wollte!
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4458
Es wäre mithin Geld erforderlich, das nicht vorhanden ist und das - stark verkürzt dargestellt - von der Zentralbank Fed "gedruckt“ werden müßte, was zunächst nichts anderes als eine Kreditfinanzierung ist.
Tatsächlich können sich für ein Land Investitionen in die Infrastruktur schnell wieder bezahlt machen. Gut ausgebaute Verkehrswege ermöglichen z.B. schnelle Gütertransporte, was der allgemeinen Wirtschaftsleistung - und damit auch dem Steueraufkommen - stets dienlich ist. Diese Erkenntnis hat sich in den USA inzwischen parteiübergreifend breit gemacht, so daß ein von Präsident Joe Biden publikumswirksam angekündigtes Billionen-Programm zur Sanierung der US-Infrastruktur gute Chancen hat, auch umgesetzt zu werden.
Doch Biden und seine Parteifreunde von den Demokraten wären keine Sozialisten, wenn sie neben der Billioneninvestition in die physische Infrastruktur des Landes nicht noch viel mehr Geld für die Finanzierung dessen beanspruchen würden, was sie als "humane Infrastruktur“ bezeichnen. Es geht u.a. um ein einkommensunabhängiges Kindergeld, bezahlte Elternzeiten und eine verläßliche Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Es sind alles Maßnahmen, die bei Licht betrachtet durchaus erstrebenswert wären, aber nicht die Wirtschaftsleistung fördern. Weil auch für die damit verbundenen Ausgaben (die nach ersten Schätzungen weitaus höher sind als die für die physische Infrastruktur im Raum stehenden Aufwendungen) kein Geld vorhanden ist, müßten auch hier die Gelddruckmaschinen der Fed aushelfen.
Für die weitere Entwicklung der Dollar-Geldmenge bedeutet dies nichts Gutes. Sie wird auch weiterhin weitaus schneller steigen als die US-Wirtschaftsleistung. Neben den damit verbundenen Inflationsgefahren stellt sich für seriös denkende Beobachter deshalb schnell die Frage nach der Rückzahlbarkeit.
Doch genau diese Frage treibt die Genossen von der Demokratischen Partei mehrheitlich nicht mehr um. Sie haben die "moderne“ Geldtheorie für sich entdeckt, laut der Defizite und Schulden praktisch keine Rolle mehr spielen, wenn die Notenbank nur in der Lage ist, stets genügend und möglichst "billiges“ Geld (Nullzinspolitik) zur Verfügung zu stellen.
Wenn, salopp ausgedrückt, nur die Notenpressen entsprechend gut geölt werden. Zu den diese (in den Augen anderer Geldexperten eher gefährlichen) These verbreitenden Fachleuten gehört u.a. seit einiger Zeit auch der Nobelpreisträger und "New York Times“-Kolumnist Paul Krugman, der geradezu frivol behauptet, ein Staat könne sich gewissermaßen unbegrenzt verschulden, wenn nur die Zinsen tief genug blieben und es entsprechende "fiskalische Spielräume“ - die der Gesetzgeber bei Bedarf zu schaffen habe - gebe...
Eher aus der "praktischen Ecke“ stammende Fachleute sind hingegen anderer Auffassung. „Wenn man die amerikanische Wirtschaft zerstören will, dann braucht man nur die Staatsausgaben in einer Situation zu erhöhen, in der die Konjunktur ohnehin schon überhitzt ist“, meint beispielsweise Großinvestor Stanley Druckenmiller.
Er warnt ausdrücklich vor platzenden Bewertungsblasen an den Vermögensmärkten und anhaltend hohen Geldentwertungsraten - nacheinander oder möglicherweise auch fast gleichzeitig. Kritisch-vorsichtig zeigt sich in diesem Zusammenhang inzwischen auch Larry Summer, der einst den früheren Präsidenten Barack Hussein Obama beriet.
Während kreditfinanzierte Investitionen in die "physische" US-Infrastruktur nach Auffassung der meisten Experten - abgesehen von der technischen Notwendigkeit - noch "gutgehen“ dürften, sind die von Biden angestrebten, weitergehenden sozialen Maßnahmen mit hohen Gefahren für die US-Währung verbunden.
Am Ende würden alle leiden: auch diejenigen, denen Biden - das wollen wir einmal unterstellen - eigentlich helfen wollte!
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4458