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Die Lust am Verbieten

07:10 Uhr  |  Vertrauliche Mitteilungen
Jede Zeit hat offenbar ihr bevorzugtes Feindbild. Nachdem sich der öffentliche Rochus auf sogenannte SUV-Fahrzeuge ein wenig gelegt hatte und die vor ein paar Jahren verbreitete "Flug-Scham“ in einem neuen Flugreise-Boom endete, ist nun das Einfamilienhaus an der Reihe, weil es "ineffizient und klimaschädlich" sei.

Sein Bodenverbrauch sei im Vergleich zum Mehrfamilienhaus enorm, es hätte einen höheren Energiebedarf und sei mit oft nur ein bis zwei Bewohnern "unterbelegt“. In der Mehrheit trifft man mit diesen Vorwürfen – vor allem dem der "Unterbelegung“ – alte und manchmal auch kranke Menschen, die nach dem Auszug der Kinder in "zu großen“ Häusern verblieben (und diese ordentlich heizen, weil mit dem Alter in der Regel auch das Wärmebedürfnis steigt).

In Deutschland versucht man, sie mit irrsinnigen Sanierungszwängen und Heizungsvorschriften zum Verkauf ihrer Häuser und dem Auszug zu bringen.

Die Kritik an einer derartigen Ver- und Gebotspolitik und das Aufzeigen der praktischen Konsequenzen ist das eine. Doch wer entscheidet eigentlich darüber, was die Bürger brauchen und wofür sie große Teile ihrer hart erarbeiteten Ersparnisse ausgeben sollen?

In der ehemaligen DDR war dies das Politbüro, das z.B. befand: "Der Trabant in seiner derzeitigen Form ist für die Bevölkerung ausreichend." Die Entwicklung moderner Fahrzeuge wurde damit unmöglich gemacht und das Ende der Geschichte konnten wir 1989 – sofern man damals bereits lebte – miterleben.

Und betrachtet man die Kraftfahrzeugtechnik, hat sich jetzt leider auch hier wieder viel zum Schlechteren verändert. Nur sind es jetzt keine Politbüro-Mitglieder mehr, sondern mehrheitlich grün angehauchte Funktionäre, die nach bestenfalls 20 Semestern Gender "Wissenschaft“ gestandenen Ingenieuren und Unternehmenslenkern erklären wollen, welche Antriebsarten nach ihrer Auffassung nie funktionieren können und welche vorzuziehen seien.

Im Ergebnis kündigten die meisten europäischen Autobauer an, Verbrennungsmotoren aus ihrem Angebot zu streichen und nur noch das politisch Gewünschte anzubieten, ohne auf technische Belange größere Rücksicht zu nehmen.

Dies gilt aber im Wesentlichen nur für den europäischen Heimatmarkt. Denn neue und immer bessere Verbrennungsmotoren werden auch weiterhin entwickelt. Nun aber in China durch dorthin verlagerte Entwicklungsabteilungen der europäischen Hersteller und durch ihre zahlreichen neuen chinesischen Konkurrenten, die seit kurzem auch in Deutschland nicht mehr alleine E-Autos anbieten, sondern zugleich recht respektable Hybrid-Modelle.

So läuft es, wenn fachlich weitgehend ahnungslose Funktionäre und Politiker ihre Lust an Verboten entdecken und ausleben. Und dies nicht nur im Automobilbereich, sondern vielleicht demnächst auch bei Einfamilienhäusern oder in Bereichen, an die heute noch niemand denkt. Möglich ist hier leider alles!


© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4606



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