Schrumpfende Wirtschaftsdelegationen
26.06.2024 | Vertrauliche Mitteilungen
Bei den letzten Auslandsreisen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatten nur vergleichsweise wenige Wirtschaftsvertreter die Chance mitzufliegen. Und so wird es beispielsweise auch bei der auf den 17. bis 21. Juni anberaumten China- und Südkoreareise Habecks sein.
Rund 100 Dax-Konzerne und mittelständische Betriebe würden gerne ihre Vertreter mitfliegen lassen, tatsächlich mitgenommen werden aber voraussichtlich nur 12 bis 15 Personen. Sie alle eint der Wunsch und die Hoffnung, daß sich für sie als offiziell mitreisende Unternehmensvertreter so manche Tür leichter öffnen dürfte.
Tatsächlich sind die mitreisenden Wirtschaftsdelegationen in den letzten Jahren immer kleiner geworden. Noch unter Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) reisten regelmäßig rund 50 Wirtschaftsvertreter z.B. nach China – worunter sich höchstens sieben "Dax-Bosse" befanden und die anderen Mittelstandsvertreter waren.
Und auch noch bei den China-Reisen von Bundeskanzlerin Merkel (CDU) reisten rund 20 Wirtschaftsvertreter mit. Für die kürzliche China-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz lagen die Bewerbungen von rund 160 Firmenchefs vor und nur 12 durften teilnehmen. Inzwischen nimmt diesbezüglich der Frust unter den Firmenchefs zu, manche haben sich schon mehrmals beworben und wurden noch nie mitgenommen.
Je kleiner die Wirtschaftsdelegationen werden, umso weniger Mittelständler können auch mitkommen. Mit Scholz in China waren z.B. nur noch vier Mittelständler, bei Merkel waren es noch zehn und mehr und bei Gabriel meistens mehr als 30. Von einer angemessenen Abbildung der Struktur der deutschen Wirtschaft kann dabei keine Rede mehr sein.
Auch im Vergleich mit denen anderer Industrienationen sind die deutschen Wirtschaftsdelegationen auffallend klein geworden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron reiste im vergangenen Jahr z.B. mit mehr als 50 französischen Firmenbossen nach China und Indiens Präsident Narendra Modi nahm über 100 Vertreter indischer Firmen mit nach China.
Die Größe der jeweiligen Wirtschaftsdelegation sei vom Einzelfall abhängig und basiere „auf dem regelmäßigen Austausch mit der deutschen Wirtschaft, den aktuellen wirtschaftlichen Beziehungen zum Besuchsland sowie den wirtschaftspolitischen Zielen der Bundesregierung (Hervorhebung durch den Verf.)“, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium.
Der Wunsch nach einer Intensivierung des Außenhandels, dieser Rückschluss muß erlaubt sein, scheint sich auf der Agenda der Regierungsziele nicht mehr wiederzufinden...
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4604
Rund 100 Dax-Konzerne und mittelständische Betriebe würden gerne ihre Vertreter mitfliegen lassen, tatsächlich mitgenommen werden aber voraussichtlich nur 12 bis 15 Personen. Sie alle eint der Wunsch und die Hoffnung, daß sich für sie als offiziell mitreisende Unternehmensvertreter so manche Tür leichter öffnen dürfte.
Tatsächlich sind die mitreisenden Wirtschaftsdelegationen in den letzten Jahren immer kleiner geworden. Noch unter Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) reisten regelmäßig rund 50 Wirtschaftsvertreter z.B. nach China – worunter sich höchstens sieben "Dax-Bosse" befanden und die anderen Mittelstandsvertreter waren.
Und auch noch bei den China-Reisen von Bundeskanzlerin Merkel (CDU) reisten rund 20 Wirtschaftsvertreter mit. Für die kürzliche China-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz lagen die Bewerbungen von rund 160 Firmenchefs vor und nur 12 durften teilnehmen. Inzwischen nimmt diesbezüglich der Frust unter den Firmenchefs zu, manche haben sich schon mehrmals beworben und wurden noch nie mitgenommen.
Je kleiner die Wirtschaftsdelegationen werden, umso weniger Mittelständler können auch mitkommen. Mit Scholz in China waren z.B. nur noch vier Mittelständler, bei Merkel waren es noch zehn und mehr und bei Gabriel meistens mehr als 30. Von einer angemessenen Abbildung der Struktur der deutschen Wirtschaft kann dabei keine Rede mehr sein.
Auch im Vergleich mit denen anderer Industrienationen sind die deutschen Wirtschaftsdelegationen auffallend klein geworden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron reiste im vergangenen Jahr z.B. mit mehr als 50 französischen Firmenbossen nach China und Indiens Präsident Narendra Modi nahm über 100 Vertreter indischer Firmen mit nach China.
Die Größe der jeweiligen Wirtschaftsdelegation sei vom Einzelfall abhängig und basiere „auf dem regelmäßigen Austausch mit der deutschen Wirtschaft, den aktuellen wirtschaftlichen Beziehungen zum Besuchsland sowie den wirtschaftspolitischen Zielen der Bundesregierung (Hervorhebung durch den Verf.)“, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium.
Der Wunsch nach einer Intensivierung des Außenhandels, dieser Rückschluss muß erlaubt sein, scheint sich auf der Agenda der Regierungsziele nicht mehr wiederzufinden...
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4604