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Beendet die Immobilienkrise das Blutbad am Edelmetallmarkt?

20.09.2021  |  Markus Blaschzok
Der Goldpreis fiel vergangene Handelswoche um 1,9 Prozent auf 1.754 US-Dollar, nachdem dieser in der Vorwoche bereits wichtige technische Unterstützungen unterschritten hatte. Silber korrigierte wieder deutlich stärker um 6 Prozent, nachdem die kurz zuvor zurückeroberte Unterstützung bei 23,80 US-Dollar wieder nach unten gebrochen wurde.

Die großen vier Händler an der COMEX hatten den Anstieg des Silberpreises über dieses Level mit einer Shortposition in Höhe von 11 Tagen der Weltproduktion ausgebremst, was uns frühzeitig einen Hinweis auf eine Fortsetzung der Korrektur lieferte. Silber fiel nun auf die langfristige Unterstützung bei 22 US-Dollar, die jetzt zum dritten Mal getestet wird. Finden sich hier nicht genügend Käufer, so droht ein finaler Abverkauf auf 19 US-Dollar, wo wir ein sehr gutes antizyklisches Setup vorfänden.

Die Platinmetalle verbuchten nur kleine Verluste, nachdem diese in der Vorwoche bereits stark eingebrochen waren. Platin, das bis dato immer noch ein Überangebot am physischen Markt aufweist, fiel um 1,7 Prozent auf die nächste Unterstützung bei 920 US-Dollar. Platin hatte in der Vorwoche bereits einen langfristigen Aufwärtstrend gebrochen, nachdem es seit Anfang Mai um 350 US-Dollar (28 Prozent) gefallen war. Der Terminmarkt für Platin ist bereits überverkauft und das Tief mit einer Trendwende scheint nah zu sein.

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Alle Edelmetalle fielen vergangene Woche und auch die Goldminen gaben um 5,7% nach


Palladium fiel in der letzten Woche "nur" um 6,2 Prozent, nachdem der Preis in der Vorwoche um heftige 12 Prozent eingebrochen war. Seit Juli 2020 wurde Palladium nicht mehr so niedrig gehandelt. Der Abverkauf verlangsamte sich an der Unterstützung bei 1.950 US-Dollar erst einmal und industrielle Verbraucher dürften hier unter den Käufern sein. Nachdem der Preis fünf Monate gefallen war, sucht Palladium aktuell einen Boden.

Der Chipmangel in der Automobilindustrie wird für die aktuell fehlende Nachfrage nach Palladium zum Einsatz in Katalysatoren verantwortlich gemacht. Da Gold und Silber immer noch dabei sind ihre Tiefs auszuloten und der Goldpreis womöglich noch einmal unter das letzte Tief fallen könnte, scheint es auch für einen Einstieg in Palladium zu früh sein. Wir erwarten, dass alle Edelmetalle diesmal zur gleichen Zeit ein Tief und eine Trendwende ausbilden werden.

Der Terminmarkt für Palladium ist historisch überverkauft. Immer dann, wenn die Spekulanten eine derart hohe Netto-Shortposition aufgebaut hatten, kam es zu starken und schnellen Preiserholungen. Sobald der Chipmangel in der Automobilindustrie Geschichte ist, könnte schnell wieder ein Defizit entstehen und der Palladiumpreis womöglich noch einmal auf das Allzeithoch bei rund 3.000 US-Dollar ansteigen. Langfristig, auf Sicht der nächsten Jahre sehen wir im Palladium jedoch keine so gute Investmentchance und würden stattdessen auf das günstigere Platin setzen, da es vielfältiger eingesetzt wird und die Industrie zunehmend Palladium durch Platin substituiert.

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Palladium ist aktuell historisch einmalig überverkauft


Der HUI-Goldminenindex durchlebte vergangene Woche eine Achterbahnfahrt und beendete mit einem Minus von 1,4 Prozent bei 237 Punkten die Handelswoche. Es ist schon erstaunlich, dass der HUI aktuell günstiger zu haben ist als vor dem Beginn der Coronakrise. Die QE-Programme, der hohe Goldpreis und die hohen Gewinne der Minenunternehmen wurden nicht eingepreist in den aktuell zum Goldpreis historisch niedrigen Kursen. Die Minen sind ein unterbewertetes Investment, das in den nächsten Jahren bei persistent hohen Inflationsraten noch sehr viel Kurspotenzial haben.


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