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Die Inflation ist da und bleibt!

07.11.2021  |  Marc Friedrich
"Die Menschen müssen verstehen, dass man nicht ein wenig Inflation haben kann – weil ein wenig Inflation immer zu mehr Inflation führt und höhere Inflation unweigerlich zu noch höherer Inflation."
Friedrich von Hayek

Anscheinend hat Hayek recht. Denn seit Monaten steigt sie immer weiter. Die Inflation hat in Deutschland mit 3,9 Prozent im August ein 28 Jahreshoch erreicht. Im September wurde dies sogar nochmals mit 4,1 Prozent getoppt und auch im Oktober ist die Inflationsrate nochmals kräftig angestiegen auf 4,5 Prozent. Auch in der Eurozone ist die Inflation weiter auf dem Vormarsch: Sie stieg von 2,2 Prozent auf 4,1 Prozent zuletzt. Noch stärker hat die Inflation in den USA zugelegt: 5,4 Prozent!

Gründe gibt es viele: die anziehende Nachfrage und Nachholeffekte, die gestörten Lieferketten, Deglobalisierung sowie das viele Geld, dass die Staaten mit Konjunkturprogrammen und die Notenbanken mit der Druckerpresse über den Volkswirtschaften kräftig ausschütten.

Von offizieller Seite werden fleißig verbale Beruhigungspillen verteilt. Ökonomen wie Marcel Fratzscher und natürlich die EZB, um die nicht demokratisch gewählte und wegen Geldwäsche vorbestrafte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, werden nicht Müde den Menschen einzutrichtern, dass dies lediglich ein temporäres, kurzfristiges Ereignis ist. Man solle keine Angst haben und alles andere wäre reine Panikmache. Als die Inflation weiter gestiegen ist, hat man das Narrativ geändert und feiert die Inflation als was gutes: Die notwendige grüne Inflation. Zuletzt hat Lagarde dann ihre Meinung doch ändern müssen, da die Inflation in der Eurozone auf ein neues Hoch gestiegen ist von 4,1 Prozent.

"Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk für einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk über die ganze Zeit hinweg täuschen."
Abraham Lincoln

Gerne wird in Deutschland der Mehrwertsteuereffekt als Grund angeführt. Im Zuge der Corona-Krise hatte die Bundesregierung als eine Maßnahme die Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf 16 Prozent bzw. von 7 Prozent auf 5 Prozent durchgeführt. Nun wurde diese wieder rückgängig gemacht und aus diesem Anpassungsprozess steige die Inflation kurzfristig. Interessant ist aber, dass Länder die keine Steuern gesenkt haben, ebenfalls 3,4 oder gar 5 Prozent Inflation nun vermelden.

Ich habe in meinem aktuellen Bestseller die Inflation in Aussicht gestellt sowie schon im März in einem Video davor gewarnt und wurde belächelt. Dabei war diese Prognose ein "no brainer". Denn wie auch die Bank of England festgestellt hat: In den letzten 800 Jahren kam ein Jahr nach dem Beginn einer Pandemie immer eine Inflation!

Ich gehe davon aus, dass die angespannten Lieferketten mindestens bis Ende 2022 anhalten werden, wenn nicht sogar länger, wenn es weitere Lockdowns geben sollte.

Selbstverständlich werden die Staaten weiter Schulden machen und parallel haben sich die Notenbanken in eine ausweglose Sackgasse manövriert aus der sie nicht mehr rauskommen. Sie müssen, um das fragile Kartenhaus weiterhin zu stabilisieren die Zinsen im Keller belassen und Geld ins System pumpen. Würde man das eine oder beides ändern, wäre Ende Gelände. Das mickrige Wirtschaftswachstum würde kollabieren, die Schulden explodieren, Zombieunternehmen und Zombiestaaten kippen und die Börse deutlich korrigieren. All das will man weder bei der FED noch bei der EZB.

Die Europäische Zentralbank betont immer wieder, dass die Wahrung der „Preisniveaustabilität“ ihr oberstes Ziel und ihr wichtigster Auftrag ist. Hierfür strebt sie eine Inflationsrate von 2 Prozent pro Jahr an. Für mich ist dies seit jeher paradox, denn das bedeutet nichts anderes, als dass wir alle jedes Jahr effektiv 2 Prozent Kaufkraft verlieren.

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Bei einer jährlichen Inflation von 2 Prozent verliert man nach 35 Jahren die Hälfte seiner Kaufkraft. Wenn die Inflation nur um einen Prozentpunkt auf 3 Prozent steigt, ist man schon nach 24 Jahren die Hälfte seiner Kaufkraft los. Wenn wir dauerhaft bei 4 Prozent bleiben sollen, kann sich jeder ausmalen wohin die Reise geht.


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