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Gold - Erholung steht an

15.12.2021  |  Florian Grummes
1. Rückblick

Am Goldmarkt nähert sich ein schwieriges und sehr herausforderndes Handelsjahr dem Ende zu. Die meisten Edelmetallinvestoren dürften schwer enttäuscht worden sein.

Begonnen hatte das Jahr 2021 allerdings recht fulminant, denn der Goldpreis kletterte zum Jahresauftakt zügig bis auf 1.960 USD. Diese Kursmarke stellte rückblickend jedoch bereits am 6.Januar auch das Jahreshoch dar! In den folgenden 11,5 Monaten gelang es dem Goldpreis nicht, diese Kurse auch nur annährend wieder zu erreichen.

Stattdessen kamen die Notierungen in der Folge erheblich unter Druck und fanden erst Anfang und dann nochmals Ende März um 1.680 USD mit einem Doppeltief den Boden. Interessanterweise wurde das Tief vom 8.März bei 1.677 USD bis heute nicht mehr unterschritten. Die anschließende Erholung brachte die Goldpreise innerhalb von zwei Monaten zurück über die runde Marke von 1.900 USD. Aber schon am 1.Juni startete erneut eine heftige Abverkaufswelle, welche den Goldpreis innerhalb von gerade einmal vier Wochen um 150 USD in die Tiefe drückte.

Im Anschluss bemühten sich die Goldbullen in der saisonal eigentlich günstigen Frühsommerphase um eine größere Erholung. Allerdings scheiterten sie mit diesem Unterfangen dreimal an der starken Widerstandszone um 1.830 USD bis 1.835 USD. Dadurch hatte sich erneut genügend bärischer Druck aufgebaut, welcher sich dann im Flashcrash am 9.August mit einem brutalen Kurzsturz innerhalb weniger Minuten und einem erneuten Test der Marke von 1.677 USD entlud.

Trotz dieser kompletten Marktbereinigung konnten sich die Gold-Bullen nur mühsam von diesem Schock erholen und der Goldpreis handelte in den folgenden drei Monaten vor allem zwischen 1.760 und 1.815 USD seitwärts. Erst Anfang November gelang dann der schnelle Ausbruch aus dieser zähen Seitwärtsphase und damit dann auch der Sprung über die 15-monatige Abwärtstrendlinie. Schnell folgte ein Anstieg bis auf 1.877 USD. Allerdings, und das ist bezeichnend für den immer noch intakten Korrektur-Zyklus seit dem Allzeithoch vom August 2020, machten die Gold-Notierungen innerhalb weniger Tage erneut eine harte Kehrtwendung und vielen noch schneller als sie zuvor gestiegen waren.

Seit diesem letzten Abverkauf von 1.877 USD runter bis auf 1.762 USD hängt der Goldpreis nun festgezurrt und wie gelähmt seit drei Wochen primär in einer engen Handelsspanne zwischen 1.775 und 1.785 USD. Der Markt scheint auf den kommenden FED-Zinsentscheid zu warten.

Insgesamt hat Gold im Jahr 2021 nicht viel zu Stande gebracht. Die meiste Zeit ging es seitwärts und konfus ohne nachhaltigen Trend durch den Chart. Diese tückischen Marktphasen sind die allergefährlichsten. Physische Investoren können das Seitwärtsgeschiebe problemlos aussitzen. Wer aber als Trader mit Hebel unterwegs war, hatte nichts zu lachen. Entweder änderten sich die Bewegungen am Goldmarkt schnell und abrupt oder es passierte tage- und manchmal auch wochenlang fast gar nichts, während die Handelsspannen in sich zusammenschrumpften.


2. Chartanalyse Gold in US-Dollar

a. Wochenchart: Bodenbildung um 1.780 USD?


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Gold in US-Dollar, Wochenchart vom 13. Dezember 2021. Quelle: Tradingview


Trotz der 15-monatigen Korrektur konnte sich der Goldpreis auf dem Wochenchart in diesem Jahr problemlos oberhalb des im Dezember 2015 gestarteten Aufwärtstrendkanals halten. Auch der steilere, im Sommer 2018 begonnene, Aufwärtstrendkanal ist weiterhin intakt und wäre erst bei Kursen unterhalb von 1.700 USD gebrochen. Die Unterstützung zwischen 1.760 und 1.780 USD hat in den letzten drei Wochen bislang gehalten. Die Wochenstochastik ist aktuell neutral und zieht sich seit Monaten langsam etwas enger zusammen.

Insgesamt handelt Gold auf dem Wochenchart derzeit ungefähr in der Mitte seiner beiden Bollinger Bänder. Damit ist die Ausgangslage neutral. Eine Bodenbildung um 1.780 USD hat eine leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit.


b. Tageschart: Bodenbildung um 1.780 USD?

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Gold in US-Dollar, Tageschart vom 13. Dezember 2021. Quelle: Tradingview



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