Zinsen steigen, Aktien- und Anleihenmärkte brechen ein und Gold glänzt
24.01.2022 | Markus Blaschzok
Die US-Notenbank hatte bisher lediglich damit gedroht ihr QE-Programm zu beenden und die historisch einmalig niedrigen Leitzinsen anzuheben, doch schon kommen der Aktien- und Anleihenmarkt unter Druck und die Edelmetallpreise beginnen wieder zu steigen. Der breite US-Aktienindex S&P 500 verlor in der letzten Handelswoche 5% und die Technologiebörse NASDAQ rund 6,2%, wogegen die Zinsen der zehnjährigen US-Staatsanleihen zur Wochenmitte mit fast 1,9% den höchsten Stand seit zwei Jahren erreichten.
Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen stieg am Mittwoch erstmals seit Mai 2019 wieder in den positiven Bereich. Doch diese nominale Rendite bedeutet weiterhin einen Verlust für Investoren, da diese Papiere bei der aktuellen Teuerung von 5,4% inflationsbereinigt immer noch einen jährlichen realen Verlust von 5,5% bringen. Bereits vor einem Jahr hatte ich in einem Video auf YouTube die Zinswende thematisiert und darin die Zusammenhänge und Auswirkungen erklärt.
Die historisch einmalige Hausse des Anleihenmarktes hatte im letzten Jahr bereits ihr Ende gefunden und nun steht auch der Aktienbullenmarkt mit dem Ende der lockeren Geldpolitik vor seinem Zenit, es sei denn, die US-Notenbank rudert zurück und setzt das Gelddrucken fort. Die Fehlallokationen in der Weltwirtschaft, die erst durch die planwirtschaftlichen Eingriffe der Zentralbanken und Regierungen in den letzten drei bis vier Jahrzehnten entstanden, lassen sich dadurch zwar nicht beseitigen, doch könnte man durch das fortgesetzte Drucken von Geld zumindest eine Illusion von Wachstum und Wohlstand aufrechthalten.
Die daraus resultierend ansteigenden Energie- und Lebenshaltungskosten, sowie die Vernichtung der Ersparnisse schiebt man einfach auf einen künstlich geschaffenen Sündenbock, wie beispielsweise einen Konflikt in der Ukraine und schon ist die Politik, die die alleinige Schuld an allen Problemen trägt, fein raus.
Am Dienstag fiel der NY Fed Index das erste Mal seit Juni 2020 in den negativen Bereich. Als dieser Index für das verarbeitende Gewerbe die Markterwartung von 25,7 historisch stark verfehlte und stattdessen um -0,7 sank, war dies ein erstes deutliches Indiz dafür, dass sich die Konjunktur nicht erholt und die Rezession bereits wieder an die Türe klopft.
Erste Marktteilnehmer verstanden scheinbar, dass die US-Notenbank ihre lauthalse Ankündigung von Zinsanhebungen und dem Ende der QE-Programme in einem rezessiven Wirtschaftsumfeld nicht umsetzen wird, sondern früher oder später zurückrudern und die lockere Geldpolitik fortsetzen könnte. Die Edelmetallpreise reagieren daraufhin mit starken Preisanstiegen in der letzten Handelswoche.
Nachdem die historisch niedrigen Zinsen weltweit gigantische Fehlallokationen aufgetürmt haben, wird es in einem steigenden Zinsumfeld keine konjunkturelle Erholung geben. Die Notenbanken stehen mit dem Rücken an der Wand, sodass entweder der Goldpreis steigen wird oder der Aktienmarkt fallen muss. Dies bedeutet, dass in jedem Fall das Dow-Gold-Ratio in den kommenden acht Jahren bis zum Ende des Jahrzehnts fallen wird.
Es scheint möglich zu sein, dass der Dow Jones und der Goldpreis zum Hochpunkt der Rezession die Parität erreichen könnten, was einem Dow-Gold-Ratio von Eins entsprechen würde. Mein Ziel für das Ratio liegt bei 1-2 zum Ende des Jahrzehnts, ebenso wie am Ende der damaligen Stagflation der siebziger Jahre.
Edelmetalle mit starken Zugewinnen
In der letzten Handelswochen verbuchten alle Edelmetalle einen großen Preissprung. Den Anfang machte diesmal überraschenderweise Silber mit einem Preissprung auf fast 25 US-Dollar und einem Wochenplus von fast 2,7%. Silber zeigte sich in den letzten Monaten sehr schwach und wurde von Spekulanten leerverkauft, wodurch die BIG 4 in der Lage waren ihre große Shortposition um 14 Tage der Weltproduktion zu reduzieren in den letzten drei Wochen. Trotz fundamentaler Schwäche aufgrund eines Überangebots am Silbermarkt, kam es durch diese Shorteindeckungen der BIG 4 am Dienstag zu einem Short-Squeeze unter den Spekulanten, da die großen vier Händler an der COMEX nicht mehr gegenhielten.
Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen stieg am Mittwoch erstmals seit Mai 2019 wieder in den positiven Bereich. Doch diese nominale Rendite bedeutet weiterhin einen Verlust für Investoren, da diese Papiere bei der aktuellen Teuerung von 5,4% inflationsbereinigt immer noch einen jährlichen realen Verlust von 5,5% bringen. Bereits vor einem Jahr hatte ich in einem Video auf YouTube die Zinswende thematisiert und darin die Zusammenhänge und Auswirkungen erklärt.
Real rentieren die bundesdeutschen Staatsanleihen mit -5,5%
Erstmals seit fast drei Jahren stieg die Rendite der zehnjährigen deutschen Staatsanleihen nominal wieder in den positiven Bereich
Die historisch einmalige Hausse des Anleihenmarktes hatte im letzten Jahr bereits ihr Ende gefunden und nun steht auch der Aktienbullenmarkt mit dem Ende der lockeren Geldpolitik vor seinem Zenit, es sei denn, die US-Notenbank rudert zurück und setzt das Gelddrucken fort. Die Fehlallokationen in der Weltwirtschaft, die erst durch die planwirtschaftlichen Eingriffe der Zentralbanken und Regierungen in den letzten drei bis vier Jahrzehnten entstanden, lassen sich dadurch zwar nicht beseitigen, doch könnte man durch das fortgesetzte Drucken von Geld zumindest eine Illusion von Wachstum und Wohlstand aufrechthalten.
Die daraus resultierend ansteigenden Energie- und Lebenshaltungskosten, sowie die Vernichtung der Ersparnisse schiebt man einfach auf einen künstlich geschaffenen Sündenbock, wie beispielsweise einen Konflikt in der Ukraine und schon ist die Politik, die die alleinige Schuld an allen Problemen trägt, fein raus.
Am Dienstag fiel der NY Fed Index das erste Mal seit Juni 2020 in den negativen Bereich. Als dieser Index für das verarbeitende Gewerbe die Markterwartung von 25,7 historisch stark verfehlte und stattdessen um -0,7 sank, war dies ein erstes deutliches Indiz dafür, dass sich die Konjunktur nicht erholt und die Rezession bereits wieder an die Türe klopft.
Erste Marktteilnehmer verstanden scheinbar, dass die US-Notenbank ihre lauthalse Ankündigung von Zinsanhebungen und dem Ende der QE-Programme in einem rezessiven Wirtschaftsumfeld nicht umsetzen wird, sondern früher oder später zurückrudern und die lockere Geldpolitik fortsetzen könnte. Die Edelmetallpreise reagieren daraufhin mit starken Preisanstiegen in der letzten Handelswoche.
Nachdem die historisch niedrigen Zinsen weltweit gigantische Fehlallokationen aufgetürmt haben, wird es in einem steigenden Zinsumfeld keine konjunkturelle Erholung geben. Die Notenbanken stehen mit dem Rücken an der Wand, sodass entweder der Goldpreis steigen wird oder der Aktienmarkt fallen muss. Dies bedeutet, dass in jedem Fall das Dow-Gold-Ratio in den kommenden acht Jahren bis zum Ende des Jahrzehnts fallen wird.
Es scheint möglich zu sein, dass der Dow Jones und der Goldpreis zum Hochpunkt der Rezession die Parität erreichen könnten, was einem Dow-Gold-Ratio von Eins entsprechen würde. Mein Ziel für das Ratio liegt bei 1-2 zum Ende des Jahrzehnts, ebenso wie am Ende der damaligen Stagflation der siebziger Jahre.
Trendwende - von nun an wird das Dow-Gold-Ratio in den nächsten acht Jahren fallen
Edelmetalle mit starken Zugewinnen
In der letzten Handelswochen verbuchten alle Edelmetalle einen großen Preissprung. Den Anfang machte diesmal überraschenderweise Silber mit einem Preissprung auf fast 25 US-Dollar und einem Wochenplus von fast 2,7%. Silber zeigte sich in den letzten Monaten sehr schwach und wurde von Spekulanten leerverkauft, wodurch die BIG 4 in der Lage waren ihre große Shortposition um 14 Tage der Weltproduktion zu reduzieren in den letzten drei Wochen. Trotz fundamentaler Schwäche aufgrund eines Überangebots am Silbermarkt, kam es durch diese Shorteindeckungen der BIG 4 am Dienstag zu einem Short-Squeeze unter den Spekulanten, da die großen vier Händler an der COMEX nicht mehr gegenhielten.