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Die marxistische Wurzel der Lockdown-Politik

05.02.2022  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
In einem Brief an Ludwig Kugelmann (1828-1902) vom 11. Juli 1868 schrieb Karl Marx (1818-1883): "Dass jede Nation verrecken würde, die, ich will nicht sagen, für ein Jahr, sondern für einige Wochen die Arbeit einstellte, weiß jedes Kind." Salopp gesagt teilt uns Marx mit diesen Worten hellsichtig mit, wohin ein "Lockdown", also eine staatlich diktierte Vollbremsung des Wirtschaftslebens, führt: in den Untergang.

Heutzutage gilt diese ökonomische Wahrheit mehr denn je. Der hohe Grad der nationalen und internationalen Arbeitsteilung ist das Herzstück des materiellen Wohlstands der Menschen. An ihm hängt das Überleben der großen Zahl der Menschen auf dieser Welt. Die überwiegende Mehrheit der Arbeits- und Einkommensverhältnisse steht und fällt mit der erreichten Arbeitsteilung und der nur dadurch möglich werdenden Produktionsleistung, die es erlaubt, mittlerweile fast acht Milliarden Menschen auf dem Globus zu nähren, zu kleiden und zu behausen.

Die politische Instrumentalisierung der Themen Klimawandel und Coronavirus bedroht das Erreichte, wirft dunkle Schatten voraus. Hinter ihr sammeln sich die antikapitalistischen Kräfte, die unter der Überschrift "Great eset", "Große Transformation" und "Neue Weltordnung" die wenigen verbliebenen Reste des freien Wirtschafts- und Gesellschaftssystems auch noch zertrümmern und auf seinen Ruinen eine Befehls- und Lenkungswirtschaft errichten wollen:

Die Menschen sollen ihr Leben, ihre Geschicke nicht selbstbestimmt in einem System freier Märkte gestalten, sondern von zentraler Stelle gesteuert werden. Was produziert wird und wer konsumiert, soll von oben, von einem Zentralbüro, einer Welteliteregierung bestimmt werden - repräsentiert von einem Kartell der Staaten, das wiederum eingenommen ist von mächtigen Akteuren aus Big Business, Big Pharma, Big Tech und Big Banking und das gegenüber der recht ahnungslosen Bevölkerung (schein-) legitimiert wird durch Wissenschaftsexperten.

Die Lockdown-Politik kommt den Umstürzlern gut zupass. Sie zerstört marktwirtschaftliche Strukturen und treibt durch die Bedrängnis und Not, die sie erzeugt, die Menschen in die Arme des Staates. Der Staat wiederum spielt sich als "Retter" auf: Er zahlt den Geschädigten Kurzarbeitergeld, gleicht Umsatzeinbußen aus, überweist Subventionen, gewährt Familien Bonuszahlungen et cetera. Dadurch wird der Widerstand gegen die Lockdown-Politik erstickt; die Geschädigten werden regelrecht vom Staat eingekauft.

Der Staat ist sehr bestrebt und in der Lage, die vollen Kosten seiner Lockdown-Machenschaften weitestgehend vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Möglich wird das mit der tatkräftigen Hilfe seiner Zentralbank: Sie ist es, die Steuerausfälle und Mehrausgaben, die der Lockdown verursacht, ungeniert finanziert.

Dazu kauft die staatliche Zentralbank neu ausgegebene Staatsanleihen auf und bezahlt die Käufe mit sprichwörtlich neuem, "aus dem Nichts" geschaffenem Geld. Das neue Geld zahlt der Staat - nachdem er sich und seine Angestellten davon bezahlt hat - an die von ihm begünstigten Gruppen aus. Es wird auf die Konten der Empfänger gebucht, und folglich steigt die für die gesamtwirtschaftliche Nachfrage relevante Geldmenge - also M1 beziehungsweise M3 - an.

Und wenn das neue Geld für Käufe eingesetzt wird, dann steigen früher oder später auch die Güterpreise, insbesondere dann, wenn die steigende Nachfrage auf ein verknapptes Güterangebot trifft, wie es im Lockdown-Regime der Fall ist. Das Ganze läuft also auf ein inflationäres Täuschungsmanöver hinaus. Die von der staatlichen Lockdown-Politik Geschädigten werden mit inflationärem Geld entschädigt - mit Geld, das eine geringere Kaufkraft hat als das Geld, das sie bislang verdient haben. Der Staat kann auf diese Weise eine Politik verfolgen, die bei offener Darlegung der Folgen sicherlich keine mehrheitliche Zustimmung in der Öffentlichkeit finden würde.

Im Grunde handelt es sich bei der Lockdown-Politik um eine Form von "Kriegssozialismus": Unternehmern wird die Verfügungsgewalt über ihr Eigentum und dessen Nutzung beschnitten in einer Weise, wie es der Staat zur Verwirklichung seiner Ziele für geboten hält. Finanziert wird das Ganze mit inflationärem Geld, um die Menschen über die wahren Konsequenzen dieser Politik hinwegzutäuschen. Klimawandel und Coronavirus sind dabei lediglich Katalysatoren. Ihre Instrumentalisierung ist in der Tat nichts anderes als die Fortsetzung einer lange vorher eingeleiteten staatssozialistischen Politik, die sich nunmehr gewaltig beschleunigt.

Und natürlich haben die sozialistischen Antreiber die Absicht, die in Krisenzeiten getroffenen Maßnahmen nicht wieder fallenzulassen. Vielmehr soll auf dem Wege zur Vollendung des Sozialismus fortgeschritten werden und aus dem Ausnahmezustand der Normalzustand werden. Marx gab seinen Anhängern Zuversicht mit auf den Weg, indem er schrieb: "Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken, das heißt die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende geistige Macht."

Doch die fanatisierten Wirtschafts- und Gesellschaftsumbauer übersehen vermutlich eines: Die Inflationspolitik ist endlich. Gerade wenn sie immer stärker in Anspruch genommen wird - wie es ja mittlerweile der Fall ist -, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich entzaubert und scheitert. Diese Hoffnung muss und darf man haben, wenn der sozialistische Umsturz doch noch abgewehrt werden soll.


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



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