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Unruhe stiften

14.09.2007  |  Theodore Butler
- Seite 2 -
Jetzt eine Anmerkung zu dieser Diskussion mit Izzy. Wir führten dieses Gespräch vor meinen jüngsten Enthüllungen über ScotiaMocatta. Auch wenn Izzy über die Silbermanipulation anders denkt als ich (wie sie noch lesen werden), so übernahm er zum aller ersten Mal die Initiative und schrieb an den CEO der Scotiabank. Ich entschuldige mich für die Länge des Schriftstücks, aber nach der Diskussion mit Izzy habe ich noch eine interessante Leser-E-Mail an die Scotiabank angehangen.

Eine Diskussion mit Izzy

Mein guter Freund und Silber-Mentor, Izzy Friedman, und ich haben des Öfteren hitzige Diskussionen zum Thema Silber. Das geschieht fast täglich, immer wieder, seit 25 Jahren. Neue Leser wissen vielleicht nicht, dass ich mein Interesse am Silber Izzy verdanke, der mich herausforderte den Silbermarkt unter die Lupe zu nehmen. Ohne diese Herausforderungen hätte ich mich wahrscheinlich nie derartig in den Silbermarkt vertieft.

Es könnte erstaunen, dass Izzy und ich überhaupt so unterschiedliche Ansichten in Bezug auf Silber haben könnten. In Wahrheit stimmen wir schon über die wichtigsten Punkte überein - mit Abweichungen. Izzy schlug vor, wir sollten das Frage-Antwort-Spiel nachstellen, das eine typische Diskussion ausmache. Er wollte aber, dass sie ein bestimmtes Merkmal hat, nämlich, dass die Gedanken eines jeden nicht wiedergegeben werden. Mit anderen Worten, keiner von uns sollte sich so äußern, wie wir es im Privaten tun würden. Ohne Kompromisse.

Butler: Warum legst du nicht einmal dar, wo unsere gemeinsamen und unsere gegenläufigen Standpunkte in Bezug auf Silber liegen könnten.

Friedman: Wie beide stimmen darin überein, dass Silber ein seltenes Metall ist und strategische Bedeutung hat. Auch denken wir, dass beim Silber irgendwann einmal Knappheit herrschen wird. Warum willst du nicht etwas dazu sagen?

Butler: Aufgrund des seit 60 Jahren bestehenden, strukturellen Defizits haben wir die Bestände von Tausenden von Jahren Silberproduktion geleert; innerhalb dieses Zeitraums haben wir also jedes Jahr mehr Silber verbraucht als produziert. In Folge der aufgebrauchten Lagerbestände, wurde auch Silber zu einem seltenen Metall - seltener als Gold. Da die physischen Eigenschaften von Silber, in Bezug auf die industrielle Verwertung, den Eigenschaften so vieler anderer Materialien weit überlegen sind, gilt Silber allgemein nicht nur als Wertanlage, sondern auch als ein strategischer und essentieller Industrierohstoff. Da wir eine steigende Weltbevölkerung haben und sich der Lebensstandard verbessert, wird auch mehr Nachfrage nach Silber geschaffen. Dies fällt zusammen mit dem maximalen Tiefstand der Lagerbestände und einer derzeitige angespannten Produktion. Silber ist daher so einzigartig, weil es der einzige Industrierohstoff ist, der überall auch als Investitionsanlage betrachtet wird. Zwangsläufig muss das irgendwann zur Knappheit führen. Geben sie noch eine riesige, dokumentierte Short-Position bei den Derivaten hinzu und auch Bankzertifikate, die kaum durch Silber gedeckt sind, dann haben sie alle Zutaten für eine Preisexplosion, die die Welt niemals vergessen wird. Der absolute Clou ist jedoch, dass von diesen Tatsachen noch keiner weiß, außer einer kleinen Zahl von Silberinvestoren. Die Masse ist bis jetzt noch nicht an den Verkaufsständen aufgetaucht.

Friedman: Ich stimme, in allen diesen Punkten, absolut mit dir überein. Aber lass mich klarstellen, dass die Seltenheit von Silber der wichtigste Punkt von allen ist. Jeder, der sich für den Kauf und Besitz von Silber entscheidet, sollte das Kriterium der Seltenheit über alle anderen stellen. Ich habe Silber gekauft und ich kaufe es immer noch aus dem einzigen Grund, da es selten und von strategischem Wert ist.

Butler: Und worin stimmen wir nicht überein?

Friedman: Erstens haben wir unterschiedliche Ansichten zum Kampf gegen die Silbermanipulation. Warum kämpfst du schon 15 Jahre gegen die Manipulation im Silbersektor - ohne Erfolg und ganz alleine? Ich denke zwar, dass das, was du tust nobel ist, ich glaube aber, es ist naiv von dir zu denken, dass die großen Shorts gezwungen werden können, ihre Short-Positionen zu decken. In meinen Augen kann ihnen nur eine einschneidende Verknappung beim Silber das Rückgrat brechen und sie zum Glattstellen zwingen.

Butler: Ich glaube genauso, dass physische Knappheit den Short das Rückgrat brechen wird, aber ich denke auch, dass Knappheit auch durch die Deckung von Shortpositionen ausgelöst werden kann. Mit anderen Worten eine Knappheit wird die Shorts zweifellos umbringen, aber die Deckung der Short-Position wird eine Knappheit herbeiführen, da industrielle Verbraucher und Investoren aufgrund der höheren Preise Silber kaufen werden. Die Frage ist nur, was zuerst kommt und das andere nach sich zieht. Was die Erfolglosigkeit meiner Bemühungen betrifft, der Silbermanipulation ein Ende zu setzen, denke ich, dass du völlig falsch liegst, auch wenn das erst mit der Zeit offensichtlich wird.

Friedman: Immer ist es eine Frage der Zeit.

Butler: Hätte ich die ganze Zeit nicht versucht, die Leute über Silber aufzuklären, in der Absicht, die Silbermanipulation zu beenden, hätten noch viel weniger Silber gekauft. Denk mal darüber nach. Ich bin kein Schwarzseher, der den Leuten erzählt, sie sollen Silber kaufen, da man sich so am besten gegen das Ende der Welt schützen könnte. Ich bin ein Angebot-Nachfrage-Analyst. Die einzige Erklärung dafür, dass Silber seit so vielen Jahren nicht steigt und dafür dass es nur ein Bruchteil von dem kostet, was es eigentlich kosten sollte, findet man in der Silbermanipulation. Ich erläutere nicht die Manipulation einer schrulligen Regierungsverschwörung; ich dokumentiere Manipulation mit Zahlen. Und wie könnte eine vernünftige Person Silber kaufen oder besitzen, wenn sie die Manipulation nicht versteht und anerkennt. Wenn ich davon ausgehen würde, dass der Silbermarkt frei und fair wäre, sähe ich hier auch keine unglaubliche Investitionschance.

Friedman: Ich habe auch kein Problem damit der Angelegenheit an sich, nur mit der Art und Weise, wie du sie zu lösen gedenkst.

Butler: Hättest du die Nerven gehabt, Silber die ganzen Jahre über zu halten, wenn du davon ausgegangen wärst, dass sich das Verhalten des Preises aus den Gegebenheiten eines freien Marktes erklärt?




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