Für die Menschheit bricht die Hölle los
29.03.2022 | Egon von Greyerz
Wir befinden uns am Ende einer Ära ökonomischer wie moralischer Dekadenz in einer schuldenverseuchten Welt, die auf falschen Werten, Falschgeld und katastrophaler Führung gründet. Die Hölle wird losbrechen. Das wird fatale Folgen für die Welt haben.
Es gibt historische Epochen, die große Führer und Denker hervorbringen. Doch leider hat unsere Zeit nichts dergleichen hervorgebracht. Am Ende ökonomischer Zyklen entstehen keine Kräfte mit großen Führungs- oder staatsmännischen Qualitäten, sondern nur inkompetente Führungen.
Mit Blick auf den Westen hat es in den letzten Jahrzehnten meiner Meinung nach nur einen erwähnenswerten "Staatsmann" gegeben - Margaret Thatcher, Premierministerin Großbritanniens von 1979 bis 1990. Allerdings sind politische Führungspersönlichkeiten natürlich auch Kinder ihrer Zeit. Und leider bringen Zeiten wie die heutigen keine überragenden Menschen hervor.
Wie Konfuzius meinte: "Der überragende Mensch denkt immer an Tugend, der gewöhnliche an Behaglichkeit."
Was dem Westen das falsche Gefühl von Behaglichkeit, und zwar auf Grundlage falscher Werte, bescherte, war der Aufbau eines massiven Schuldenbergs. Ich habe schon mehrfach darauf hingewiesen, dass die Verschuldung der Vereinigten Staaten von Amerika seit 1930 wächst, mit wenigen Ausnahmen in den 1950ern und 1960ern. Die Clinton-Überschüsse der späten 1990er waren Fake und tatsächlich Defizite.
Geraten Staaten unter übermäßigen ökonomischen Druck, so ist Krieg, historisch betrachtet, ein populäres und als notwendig erachtetes Mittel. Es ist bequem, den Krieg für die steigenden Schuldenlasten verantwortlich zu machen. Der Goldstandard war eine exzellente Methode, Regierungen davon abzuhalten, Geld auszugeben, das sie nicht hatten. Da sich Geld nicht nach Belieben drucken ließ, mussten zur Defizitfinanzierung die Schulden in physischem Gold beglichen werden.
Das Goldfenster ist seit 50 Jahren "vorübergehend" geschlossen
Da Nixon Ende der 1960er Jahre US-Schulden gegenüber Frankreich in Gold begleichen musste, entschied er sich 1971 für eine vorübergehende Schließung des Goldfensters. Klar, er wollte nicht das gesamte US-Gold an de Gaulle überreichen. Mehr als 50 Jahre später ist das Goldfenster weiterhin vorübergehend geschlossen - mit fatalen Konsequenzen für die USA und die Welt.
In Chart unten sieht man das exponentielle Wachstum der US-Schulden seit 1971. Da wir die finale Phase erreichen, nimmt die Schuldenkurve jetzt seit 2019 einen explosiven Verlauf.
Schulden in solchen Größenordnungen anzuhäufen, ist nur ohne die Disziplinierung möglich, die goldgedeckte Währungen einfordern.
Das ist noch nicht das Ende vom Lied
Doch wie ich zuvor schon erklärt hatte, ist die Schuldenexplosion erst dann vorbei, wenn der Vorhang wirklich fällt. Und leider werden noch viele Dinge passieren, bevor das Lied zu Ende ist. Denn wie die meisten ökonomischen Epochen wird auch diese mit einer ganze Anzahl spektakulärer Ereignisse zu Ende gehen, von denen viele gleichzeitig ablaufen. Noch vor wenigen Monaten bliesen Powell und Lagarde beim Thema "vorübergehende Inflation" noch ins selbe Horn.
Allerdings liegen Zentralbankenchefs, wie sie andauernd beweisen, immer falsch. Seit Jahren versuchen sie eine Inflation von 2% zu erreichen und dann - ganz plötzlich - schießt diese auf 10% und sie verstehen die Welt nicht mehr. Sie haben nicht einmal begriffen, dass Keynesianismus schon bevor er begann ein totes Konzept war.
Selbst ein Affe würde verstehen, dass Geldschöpfung in zweistelliger Billionenhöhe sowie jahrelanger Null- oder Negativzins letztendlich zu spektakulärer Inflation führen wird. Anfänglich erlebten wir beispiellose Vermögenspreisinflation bei Aktien, Anleihen und Immobilien, allerdings war immer schon klar, dass diese exponentiellen Zuwächse beim Geldangebot am Ende auch die Verbraucherpreise erreichen würden.
Der perfekte Sturm
Als nächstes kommt nun der unvermeidliche perfekte Sturm. Ein perfekter Sturm bedeutet, dass alles, was schief gehen kann, auch schiefgehen wird. Und hierbei geht es nicht nur um die klar ersichtlichen Zusammenbrüche auf gesellschaftlicher Ebene, sondern auch um völlig unvorhergesehene Konsequenzen.
Werfen wir nur einen Blick auf die eindeutigen Ereignisse, die in den nächsten Jahren passieren werden:
Finanzmärkte
Die Aktienmärkte haben weltweit ihre Höchststande markiert. Die aktuell laufende Korrektur wird wahrscheinlich sehr bald mit einem vernichtenden Kursverfall enden. Hier werden alle niedergemetzelt werden, wenn die Hölle losbricht. Ob Investoren nun bei Kursverlusten zukaufen oder einfach nur ihre Aktien halten - sie werden die Welt nicht mehr verstehen.
Man braucht sich dazu nur den Chart unten ansehen und die großen Einbrüche ab 1973, 1987, 1999, 2007 und 2020. Das waren damals große Zitterpartien, doch aus heutiger Sicht fallen viele davon im Chart gar nicht mehr auf.
Es gibt historische Epochen, die große Führer und Denker hervorbringen. Doch leider hat unsere Zeit nichts dergleichen hervorgebracht. Am Ende ökonomischer Zyklen entstehen keine Kräfte mit großen Führungs- oder staatsmännischen Qualitäten, sondern nur inkompetente Führungen.
Mit Blick auf den Westen hat es in den letzten Jahrzehnten meiner Meinung nach nur einen erwähnenswerten "Staatsmann" gegeben - Margaret Thatcher, Premierministerin Großbritanniens von 1979 bis 1990. Allerdings sind politische Führungspersönlichkeiten natürlich auch Kinder ihrer Zeit. Und leider bringen Zeiten wie die heutigen keine überragenden Menschen hervor.
Wie Konfuzius meinte: "Der überragende Mensch denkt immer an Tugend, der gewöhnliche an Behaglichkeit."
Was dem Westen das falsche Gefühl von Behaglichkeit, und zwar auf Grundlage falscher Werte, bescherte, war der Aufbau eines massiven Schuldenbergs. Ich habe schon mehrfach darauf hingewiesen, dass die Verschuldung der Vereinigten Staaten von Amerika seit 1930 wächst, mit wenigen Ausnahmen in den 1950ern und 1960ern. Die Clinton-Überschüsse der späten 1990er waren Fake und tatsächlich Defizite.
Geraten Staaten unter übermäßigen ökonomischen Druck, so ist Krieg, historisch betrachtet, ein populäres und als notwendig erachtetes Mittel. Es ist bequem, den Krieg für die steigenden Schuldenlasten verantwortlich zu machen. Der Goldstandard war eine exzellente Methode, Regierungen davon abzuhalten, Geld auszugeben, das sie nicht hatten. Da sich Geld nicht nach Belieben drucken ließ, mussten zur Defizitfinanzierung die Schulden in physischem Gold beglichen werden.
Das Goldfenster ist seit 50 Jahren "vorübergehend" geschlossen
Da Nixon Ende der 1960er Jahre US-Schulden gegenüber Frankreich in Gold begleichen musste, entschied er sich 1971 für eine vorübergehende Schließung des Goldfensters. Klar, er wollte nicht das gesamte US-Gold an de Gaulle überreichen. Mehr als 50 Jahre später ist das Goldfenster weiterhin vorübergehend geschlossen - mit fatalen Konsequenzen für die USA und die Welt.
In Chart unten sieht man das exponentielle Wachstum der US-Schulden seit 1971. Da wir die finale Phase erreichen, nimmt die Schuldenkurve jetzt seit 2019 einen explosiven Verlauf.
Schulden in solchen Größenordnungen anzuhäufen, ist nur ohne die Disziplinierung möglich, die goldgedeckte Währungen einfordern.
Das ist noch nicht das Ende vom Lied
Doch wie ich zuvor schon erklärt hatte, ist die Schuldenexplosion erst dann vorbei, wenn der Vorhang wirklich fällt. Und leider werden noch viele Dinge passieren, bevor das Lied zu Ende ist. Denn wie die meisten ökonomischen Epochen wird auch diese mit einer ganze Anzahl spektakulärer Ereignisse zu Ende gehen, von denen viele gleichzeitig ablaufen. Noch vor wenigen Monaten bliesen Powell und Lagarde beim Thema "vorübergehende Inflation" noch ins selbe Horn.
Allerdings liegen Zentralbankenchefs, wie sie andauernd beweisen, immer falsch. Seit Jahren versuchen sie eine Inflation von 2% zu erreichen und dann - ganz plötzlich - schießt diese auf 10% und sie verstehen die Welt nicht mehr. Sie haben nicht einmal begriffen, dass Keynesianismus schon bevor er begann ein totes Konzept war.
Selbst ein Affe würde verstehen, dass Geldschöpfung in zweistelliger Billionenhöhe sowie jahrelanger Null- oder Negativzins letztendlich zu spektakulärer Inflation führen wird. Anfänglich erlebten wir beispiellose Vermögenspreisinflation bei Aktien, Anleihen und Immobilien, allerdings war immer schon klar, dass diese exponentiellen Zuwächse beim Geldangebot am Ende auch die Verbraucherpreise erreichen würden.
Der perfekte Sturm
Als nächstes kommt nun der unvermeidliche perfekte Sturm. Ein perfekter Sturm bedeutet, dass alles, was schief gehen kann, auch schiefgehen wird. Und hierbei geht es nicht nur um die klar ersichtlichen Zusammenbrüche auf gesellschaftlicher Ebene, sondern auch um völlig unvorhergesehene Konsequenzen.
Werfen wir nur einen Blick auf die eindeutigen Ereignisse, die in den nächsten Jahren passieren werden:
Finanzmärkte
Die Aktienmärkte haben weltweit ihre Höchststande markiert. Die aktuell laufende Korrektur wird wahrscheinlich sehr bald mit einem vernichtenden Kursverfall enden. Hier werden alle niedergemetzelt werden, wenn die Hölle losbricht. Ob Investoren nun bei Kursverlusten zukaufen oder einfach nur ihre Aktien halten - sie werden die Welt nicht mehr verstehen.
Man braucht sich dazu nur den Chart unten ansehen und die großen Einbrüche ab 1973, 1987, 1999, 2007 und 2020. Das waren damals große Zitterpartien, doch aus heutiger Sicht fallen viele davon im Chart gar nicht mehr auf.