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Einstürzender Anleihemarkt signalisiert kommende Schwierigkeiten

14.04.2022  |  Stefan Gleason
Während Russland kurz vor der Zahlungsunfähigkeit zu stehen scheint, deutet auch der US-Schuldenmarkt auf bevorstehende Probleme hin. Staatsanleihen, die lange Zeit als eine der sichersten Anlagen galten, verlieren angesichts steigender Renditen rapide an Wert. Der größte börsengehandelte T-Bond-Fonds, iShares 20+ Year Treasury Bond (TLT), hat im bisherigen Jahresverlauf mehr als 15% seines Wertes verloren. Für eine vermeintlich konservative Anlage kommt eine derartige Entwicklung einem Crash gleich. Wer zu Beginn des Jahres Staatsanleihen wegen ihrer 2%igen Verzinsung gekauft hat, hat nun effektiv die Zinsen von sieben Jahren verloren. Für Anleihegläubiger könnte es ein verlorenes Jahrzehnt werden - oder noch schlimmer.

Selbst auf seinem diesjährigen Tiefpunkt lag der S&P 500 nur 13% im Minus. Aktienanleger können zumindest darauf hoffen, für das Aushalten der jüngsten Volatilität in Form von Gewinn- und Dividendenwachstum im Laufe der Zeit belohnt zu werden. Und Inhaber von Sachwerten, einschließlich Edelmetallen, können möglicherweise einen massiven Preisanstieg erleben, da die Inflation weiter ansteigt. Es wird erwartet, dass der Bericht über den Consumer Price Index in dieser Woche einen Anstieg von über 8% ausweisen wird. (Alternative Inflationsindizes werden sogar noch stärker ansteigen.)

Anleihegläubiger haben keine Chance, mit der vorherrschenden Abwertung der US-Währung Schritt zu halten. Obwohl der "Dollar" der US-Notenbank gegenüber ausländischen Währungen an Wert gewonnen hat, müssen die Inhaber von Bargeld und Schuldtiteln, die auf Dollar lauten, einen rapiden Rückgang ihrer Kaufkraft hinnehmen. Jahrzehntelang haben konventionelle Finanzberater Rentnern, Pensionsfonds und anderen konservativ orientierten Anlegern Anleihen schmackhaft gemacht. Doch statt Sicherheit zu bieten, dienen Anleihen heute als Instrumente des finanziellen Aderlasses. Es wäre eine Sache, wenn Anleihen Teil eines umfassend diversifizierten Portfolios wären, das auch gesunde Anteile an Gold, Silber und anderen Inflationsabsicherungen enthält.

Aber die meisten institutionellen Portfolioverwalter und Finanzberater spotten über die Idee, eine Allokation in Hard Assets vorzunehmen. Vielleicht glauben sie immer noch, dass die Inflation nur vorübergehend sein wird. Wenn sich die "Anleiheenthusiasten" jedoch irren und die Inflation in den kommenden Monaten und Jahren hoch bleibt, werden die realen Verluste der Anleihegläubiger erschütternd sein. In Wirklichkeit hatten die Gold-Neinsager von Anfang an Unrecht. Edelmetalle sind ein entscheidender Bestandteil eines wirklich ausgewogenen Anlageportfolios, unabhängig von den wirtschaftlichen Bedingungen. Gold ist weit davon entfernt, eine willkürliche Spekulation zu sein, und wird im globalen Bankensystem als "Tier 1"-Anlage betrachtet. In einer Welt, in der Fiatwährungen an Wert verlieren, ist Gold das ultimative Geld.

Sie sind auch die ultimative Absicherung gegen geopolitische Unruhen und Zusammenbrüche der Finanzmärkte. Der Absturz des US-Anleihemarktes wird enorme Auswirkungen auf den Immobilienmarkt, das Bankensystem, die Bilanz der Bundesregierung und die gesamte Wirtschaft haben. Auch wenn es unmöglich ist, die genauen Folgen vorherzusagen, sind ein Einbruch an den Aktienmärkten und ein Abgleiten in eine Rezession durchaus möglich. Bisher wurden Aktien und Anleihen in diesem Jahr von den Rohstoffmärkten - angeführt von steigenden Energie- und Agrarpreisen - in den Ruin getrieben. Obwohl die Edelmetalle noch keine Führungsrolle übernommen haben, leisten sie den Anlegern gute Dienste, indem sie die Rückgänge bei den konventionellen Finanzanlagen abfedern. Das Schlimmste könnte für Anleihen noch bevorstehen. In der Zwischenzeit stehen die größten Gewinne für Gold und Silber wahrscheinlich noch bevor.


© Stefan Gleason
Money Metals Exchange



Der Artikel wurde am 11. April 2022 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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