Gold - Erste Stabilisierungstendenzen
20.05.2022 | Florian Grummes
1. Rückblick
Mit Höchstkursen von 1.998 USD scheiterte der Goldpreis am Ostermontag knapp unterhalb der runden Marke von 2.000 USD. Seitdem bahnte sich im Zuge der Korrektur am gesamten Finanzmarkt auch beim Goldpreis eine brutale Abwärtswelle ihren Weg. Innerhalb von gerade einmal vier Wochen fielen die Goldnotierungen ohne große Gegenwehr von 1.998 USD bis auf 1.787 USD um 10,5%. Seit Wochenbeginn bemüht sich der Goldpreis nun um eine Stabilisierung. Weder die 200-Tagelinie (1.836 USD) noch die wichtige mehrjährige Aufwärtstrendlinie um 1.820 USD konnte allerdings bislang nachhaltig zurückerobert werden.
Insbesondere die Stärke des US-Dollar setzte dem Goldpreis in den letzten Wochen zu. In einem tiefroten Marktumfeld spielte der US-Dollar seine Funktion als "sicherer Hafen" voll aus und stieg gegen den Euro zuletzt bis auf 1,035. Aber auch hier zeichnet sich seit drei Handelstagen zumindest eine kleine Gegenbewegung ab, die zumindest für eine Stabilisierung bei den Edelmetallen sorgt.
Auffällig ist seit dem 12.Mai zudem die etwas überraschende relative Stärke beim Silber. Der kleine Bruder des Goldes hatte seit dem Februar 2021 keinen leichten Stand und konnte mit der Entwicklung beim Goldpreis nie standhalten. Die nun in Aussicht gestellte allmähliche Lockerung der COVID-Beschränkungen in China scheint die dortige Nachfrage nach industriellen Metallen etwas angekurbelt zu haben, so dass sich die Preise für Silber, Kupfer, und Platin in den letzten Tagen zunächst besser als Gold erholen konnten.
Insgesamt ist die derzeitige Lage an den Finanzmärkten äußerst wackelig und angeschlagen. Trotz der sich zunehmend abzeichnenden Schnäppchen ist man vorerst noch gut beraten auf Sicht zu fahren und primär Liquidität an der Seitenlinie zu halten.
2. Chartanalyse Gold in US-Dollar
a. Wochenchart: Erholung in Richtung 1.855 USD
Auf dem Wochenchart hat der heftige Rücksetzer der letzten Wochen zu einem Wiedersehen mit der langfristigen Aufwärtstrendlinie geführt. Diese Aufwärtstrendlinie hat ihren Ursprung im August 2018 und wurde nun erstmals seit dem Mai 2019 wieder angelaufen und dabei leicht unterschritten. Da der Goldpreis in den letzten dreizehn Monaten zudem meist um die Marke von 1.800 USD hin- und herpendelte, treffen die Bären in diesen Tagen auf eine sehr solide Unterstützung am Goldmarkt.
Und auch die Wochenstochastik hat die überverkaufte Zone erreicht. Die Wahrscheinlichkeiten, dass es preislich direkt weiter gen Süden geht, sind dementsprechend eher gering. Eine Bodenbildung inklusive einer ersten überschaubaren Erholungsbewegung haben bessere Chancen.
Trotzdem ist das große charttechnische Bild angeschlagen. Das Doppeltop um 2.075 USD bzw. 2.070 USD könnte durchaus eine noch tiefere deutlich Korrektur eingeleitet haben. Diese dürfte sich aber wenn dann erst mittelfristig entfalten und könnte für Kurse bis in den Bereich um 1.740 USD sorgen.
Können die Bullen die Unterstützung um 1.800 USD jedoch zu einer Erholungsbewegung nützen, wartet auf dem Wochenchart um 1.850 USD eine erste Widerstandszone. Darüber wartet die Abwärtswelle der letzten zweieinhalb Monate im Bereich um 1.900 USD.
Summa summarum ist der Wochenchart noch bärisch. Erste Stabilisierungstendenzen deuten aber an, dass die Marke von 1.800 USD auf Wochenschlusskursbasis vorerst halten wird und der Goldpreis zunächst eine Erholungsbewegung gestartet hat. Allerdings hellt sich das mittelfristige Bild am Goldmarkt erst mit Kursen oberhalb von 1.920 USD wieder deutlich auf.
b. Tageschart: Stochastik mit frischem Kaufsignal
Mit Höchstkursen von 1.998 USD scheiterte der Goldpreis am Ostermontag knapp unterhalb der runden Marke von 2.000 USD. Seitdem bahnte sich im Zuge der Korrektur am gesamten Finanzmarkt auch beim Goldpreis eine brutale Abwärtswelle ihren Weg. Innerhalb von gerade einmal vier Wochen fielen die Goldnotierungen ohne große Gegenwehr von 1.998 USD bis auf 1.787 USD um 10,5%. Seit Wochenbeginn bemüht sich der Goldpreis nun um eine Stabilisierung. Weder die 200-Tagelinie (1.836 USD) noch die wichtige mehrjährige Aufwärtstrendlinie um 1.820 USD konnte allerdings bislang nachhaltig zurückerobert werden.
Insbesondere die Stärke des US-Dollar setzte dem Goldpreis in den letzten Wochen zu. In einem tiefroten Marktumfeld spielte der US-Dollar seine Funktion als "sicherer Hafen" voll aus und stieg gegen den Euro zuletzt bis auf 1,035. Aber auch hier zeichnet sich seit drei Handelstagen zumindest eine kleine Gegenbewegung ab, die zumindest für eine Stabilisierung bei den Edelmetallen sorgt.
Silber in US-Dollar, Tageschart vom 19. Mai 2022. Quelle: Tradingview
Auffällig ist seit dem 12.Mai zudem die etwas überraschende relative Stärke beim Silber. Der kleine Bruder des Goldes hatte seit dem Februar 2021 keinen leichten Stand und konnte mit der Entwicklung beim Goldpreis nie standhalten. Die nun in Aussicht gestellte allmähliche Lockerung der COVID-Beschränkungen in China scheint die dortige Nachfrage nach industriellen Metallen etwas angekurbelt zu haben, so dass sich die Preise für Silber, Kupfer, und Platin in den letzten Tagen zunächst besser als Gold erholen konnten.
Insgesamt ist die derzeitige Lage an den Finanzmärkten äußerst wackelig und angeschlagen. Trotz der sich zunehmend abzeichnenden Schnäppchen ist man vorerst noch gut beraten auf Sicht zu fahren und primär Liquidität an der Seitenlinie zu halten.
2. Chartanalyse Gold in US-Dollar
a. Wochenchart: Erholung in Richtung 1.855 USD
Gold in US-Dollar, Wochenchart vom 19. Mai 2022. Quelle: Tradingview
Auf dem Wochenchart hat der heftige Rücksetzer der letzten Wochen zu einem Wiedersehen mit der langfristigen Aufwärtstrendlinie geführt. Diese Aufwärtstrendlinie hat ihren Ursprung im August 2018 und wurde nun erstmals seit dem Mai 2019 wieder angelaufen und dabei leicht unterschritten. Da der Goldpreis in den letzten dreizehn Monaten zudem meist um die Marke von 1.800 USD hin- und herpendelte, treffen die Bären in diesen Tagen auf eine sehr solide Unterstützung am Goldmarkt.
Und auch die Wochenstochastik hat die überverkaufte Zone erreicht. Die Wahrscheinlichkeiten, dass es preislich direkt weiter gen Süden geht, sind dementsprechend eher gering. Eine Bodenbildung inklusive einer ersten überschaubaren Erholungsbewegung haben bessere Chancen.
Trotzdem ist das große charttechnische Bild angeschlagen. Das Doppeltop um 2.075 USD bzw. 2.070 USD könnte durchaus eine noch tiefere deutlich Korrektur eingeleitet haben. Diese dürfte sich aber wenn dann erst mittelfristig entfalten und könnte für Kurse bis in den Bereich um 1.740 USD sorgen.
Können die Bullen die Unterstützung um 1.800 USD jedoch zu einer Erholungsbewegung nützen, wartet auf dem Wochenchart um 1.850 USD eine erste Widerstandszone. Darüber wartet die Abwärtswelle der letzten zweieinhalb Monate im Bereich um 1.900 USD.
Summa summarum ist der Wochenchart noch bärisch. Erste Stabilisierungstendenzen deuten aber an, dass die Marke von 1.800 USD auf Wochenschlusskursbasis vorerst halten wird und der Goldpreis zunächst eine Erholungsbewegung gestartet hat. Allerdings hellt sich das mittelfristige Bild am Goldmarkt erst mit Kursen oberhalb von 1.920 USD wieder deutlich auf.
b. Tageschart: Stochastik mit frischem Kaufsignal
Gold in US-Dollar, Tageschart vom 19. April 2022. Quelle: Tradingview