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Gold - Sommerrally kann beginnen

28.07.2022  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
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FED Bilanzsumme, Stand 13. Juli 2022. ©Holger Zschaepitz


Laut der zum 13. Juli veröffentlichten Daten hat die Fed die Schrumpfung ihrer Bilanz daher bereits wieder gestoppt, denn die Gesamtaktiva stiegen zum 13. Juli um 4 Mrd. USD auf 8,896 Mrd. USD. Die Fed-Bilanz entspricht nun 36,5% des US-BIP gegenüber 81,8% bei der EZB und 135% bei der BoJ.

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EZB Bilanzsumme, Stand 22. Juli 2022. ©Holger Zschaepitz


Und auch die EZB-Bilanz ist nach drei schrumpfenden Wochen zuletzt wieder gewachsen. Die Gesamtaktiva stiegen in der vergangenen Woche um 2,6 Mrd. EUR auf 8.769,3 Mrd. EUR. Damit bewegt sich die EZB-Bilanz noch immer nahe an ihrem Allzeithoch und entspricht nun 82% des BIP der Eurozone.

Der Schaden an der Weltwirtschaft ist jedenfalls schon angerichtet und wird sich in den kommenden Monaten verschlimmern, denn nach über sieben Monaten fallender Aktienkurse kommt die Rezession zunehmend in der Realwirtschaft an. Nicht nur sind die Bewertungen fast aller Unternehmen deutlich gesunken, vielmehr nehmen Entlassungen zu und Gehaltserhöhungen, Boni sowie Stellenangebote werden gestrichen. Zudem gelingt die Finanzierung von Start-ups, wenn überhaupt, nur noch sehr schwierig.

Auch die Immobilienmärkte haben ihren Höhepunkt längst hinter sich, denn die Angebotspreise sinken bereits und die Nachfrage nach Hypotheken ist so niedrig wie seit 2000 nicht mehr. Am stärksten rückläufig sind die Hausverkäufe derzeit bei den billigsten Immobilien, da die potenziellen Käufer hier preisbewusster sind und in der Regel stärker von Zinsänderungen betroffen sind. Aber auch die Verkäufe von Luxusimmobilien sind zwischen Februar und Mai um fast 18% zurückgegangen.

D.h. die Fed wird die Zinsen im Herbst kaum noch weiter anheben können, ohne dass sie die Wirtschaft vollkommen zerstört. Gleichzeitig wird die Inflation aber erhöht bleiben, so dass sich das stagflationäre Umfeld weiter verschärfen wird. Für einen steigenden Goldpreis sind dies exzellente Bedingungen. Allerdings geraten Rohstoffe und Edelmetalle insbesondere in der Anfangsphase einer Konjunkturabschwächung deutlich unter Druck. Genau das ist jetzt auch wieder passiert. Spätestens wenn die US-Notenbank im nächsten Jahr zu einer lockeren Haltung sowie quantitative Easing und Zinssenkungen zurückkehren muss, wird der Goldpreis auf neue Allzeithochs ausbrechen.


7. Fazit: Gold - Sommerrally kann beginnen

Mit einem frischen Kaufsignal auf dem Tageschart, einem ausgebombten Sentiment sowie der sehr günstigen saisonalen Komponente liegen derzeit drei gewichtige Argumente für eine in Kürze anstehende Sommerrally am Goldmarkt auf dem Tisch. Auch der völlig überverkaufte Wochenchart sowie der durchaus konstruktive CoT-Report unterstützen diese These. Allerdings befinden sich die Finanzmärkte seit Monaten in einer Kontraktion à la 2008, die alle Assetklassen in die Tiefe gerissen hat. Frühzeitig den Boden auszurufen kann in diesem Umfeld gefährlich sein.

Trotzdem stehen die Chancen für eine sommerliche Erholung bis auf ca. 1.830 USD wie dargelegt sehr gut. Auch höhere Erholungsziele sind denkbar. Wichtig ist jetzt kurzfristig, dass die Bodenbildung bestätigt wird und sich der Goldpreis im Umfeld des Fed-Zinsentscheides idealerweise oberhalb von 1.700 USD halten kann und dann auch über 1.740 USD ausbricht.


© Florian Grummes
www.midastouch-consulting.com


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