Renten-Sandhaufen
24.10.2022 | John Mauldin
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Dies wird zu einer künftigen Krise in den USA führen, die zusammen mit anderen politischen Problemen eine Krise hervorrufen wird, die die Rentenprobleme des Vereinigten Königreichs zu Kleinigkeiten macht. Der Film wird in nicht allzu ferner Zukunft in einem Kino in Ihrer Nähe gezeigt.Gebrochene Versprechen
Letzte Woche stieß ich auf den neuesten Bericht "Global Pension Index" des Mercer/CFA Institute. Darin werden die Rentensysteme der einzelnen Länder untersucht und hinsichtlich ihrer Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Integrität bewertet. Solche Vergleiche sind schwierig, weil die Rentensysteme und -praktiken sowohl zwischen den Ländern als auch innerhalb der Länder sehr unterschiedlich sind. Aber es ist ein fairer Versuch, alle Länder anhand eines standardisierten Maßstabs zu vergleichen. Hier ist die Zusammenfassung der Ergebnisse.
Herzlichen Glückwunsch, Arbeitnehmer und Rentner in Island, den Niederlanden und Dänemark. Ihre Systeme sind "erstklassig und robust". Aber sie sind auch relativ klein. Schauen Sie sich die "B"-Kategorie für einige größere Volkswirtschaften etwas weiter unten an. Hier finden wir das Vereinigte Königreich - das aufgrund der jüngsten Ereignisse wahrscheinlich schlechter bewertet werden sollte - sowie die Schweiz, Kanada und Deutschland.
Die USA und Frankreich erhalten ein C+, was bedeutet, dass sie "große Risiken und/oder Mängel" aufweisen. Noch tiefer fallen einige sehr große Volkswirtschaften in die Kategorien C und D: Mexiko, Brasilien, Italien, China, Japan, Taiwan, Südkorea, Türkei, Indien und Argentinien. "Wirksamkeit und Nachhaltigkeit sind in Frage gestellt" ist eine sehr freundliche Art zu sagen: "Ihr steckt in Schwierigkeiten." Die USA haben ernsthafte Probleme, aber wir haben auch ernsthafte Fähigkeiten. Wir können uns durch fast alles durchmogeln. Ich bin mir nicht sicher, ob das in einigen dieser anderen Länder der Fall ist.
Die Arbeitnehmer können kaum mithalten. Wie Ben Hunt schrieb: "In den letzten 43 Jahren sind die Reallöhne der Amerikaner um 6,9% gestiegen. Nicht 6,9% im Jahr. Insgesamt 6,9% in dreiundvierzig Jahren."
Das sind etwa 0,16% im Jahr. Es ist schwer, damit voranzukommen. Das ist der Grund, warum ich so auf die Inflation fixiert bin, und zwar seit klar war, dass wir ein echtes Problem haben würden. Sie macht den durchschnittlichen Arbeitnehmer völlig fertig. Jerome Powell scheint eine ähnliche Fixierung zu haben. Wird er sie beibehalten, bis er dem Inflationsvampir einen Pflock durchs Herz treibt? Wird sich Powell in den Vampirjäger Van Helsing verwandeln?
Ja, mir ist klar, dass dies Arbeitsplätze kosten wird. Ich habe scheinbar ewig auf den Tisch gehämmert, was die Politik und schlechte Entscheidungen angeht. Wir haben jetzt nur noch schlechte Entscheidungen. Wir können (bitte höflich) über Prioritäten streiten, aber wenn ich mir die Wirtschaftsgeschichte anschaue, ist die Inflation das schlimmste von mehreren Übeln. In der Aktualisierung des Sandhaufens von 2021 habe ich dies zum Schluss gesagt:
"Wirtschaftliche Sandhaufen mit vielen kleinen Lawinen haben nie große Instabilitätsfinger und massive Lawinen. Je mehr kleine, wirtschaftlich unangenehme Ereignisse man zulässt, desto weniger große und schließlich massive Finger der Instabilität werden sich bilden. Die Bemühungen der Regulierungsbehörden und Zentralbanker, kleine Verluste zu verhindern, schaffen in Wirklichkeit die großen Finger der Instabilität, die ganze Systeme zum Einsturz bringen und globale Rezessionen auslösen. Und in zunehmendem Maße werden die ungedeckten Verbindlichkeiten der staatlichen Versprechen der massivste Finger der Instabilität sein.
In dieser Krise werden Dinge, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben sollten, plötzlich miteinander verflochten. Die Korrelationen ehemals unverbundener Anlageklassen werden zum absolut ungünstigsten Zeitpunkt alle auf eins gehen. Panik und Verluste werden folgen. Die Regierungen werden versuchen, die Flut einzudämmen, vielleicht zu Recht, aber letztendlich müssen sich die Märkte bereinigen.
In dem Computermodell von vor 35 Jahren steckt ein überraschender, aber sehr wichtiger Gedanke: Wir können nicht genau vorhersagen, wann die Lawine losgehen wird. Man kann sich alle möglichen Chancen entgehen lassen, weil man viele Finger der Instabilität sieht und die Basis der Stabilität ignoriert. Und dann kann man alles auf einmal verlieren, weil man die Finger der Instabilität ignoriert hat."
Ich weiß, dass viele, vielleicht sogar die meisten meiner Leser das Glück haben, nicht von den Rentenversprechen anderer abhängig zu sein. Aber Sie sind von den Versprechen anderer abhängig. Jeder nicht greifbare Vermögenswert - ganz zu schweigen von jeder Währung - stellt eine Art Versprechen dar. Normalerweise sind die Versprechen gut. Aber nicht immer. Ihre Kapitalanlagen, ob Rente oder andere, sind anfällig für solche Instabilitäten. Sie müssen sich vor dem Zusammenbruch des Sandhaufens schützen und gleichzeitig daran teilhaben, bis es soweit ist. Ist das einfach? Nein, ganz und gar nicht. Aber notwendig, wenn Sie die Lawine überleben wollen.
© John Mauldin
www.mauldineconomics.com
Dieser Artikel wurde am 14. September 2022 auf www.mauldineconomics.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.