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Industrieunternehmen: "Flucht" aus Europa

28.02.2023  |  Vertrauliche Mitteilungen
Nicht nur Deutschland, sondern viele Staaten der Europäischen Union verlieren zur Zeit drastisch an internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Daß auch große und namhafte Industriebetriebe dabei immer häufiger ihr sprichwörtliches Bündel packen und "auswandern“, ist längst von einer Seltenheit zur immer häufigeren Realität geworden.

In dem noch jungen Jahr 2023 kam es nun aber insbesondere für Deutschland knüppeldick: Der Impfstoffhersteller Biontech ("An der Goldgrube“ in Mainz ansässig) zieht die Entwicklung von Krebsmedikamenten komplett aus Deutschland ab und geht u.a. nach Großbritannien. Der Autokonzern Ford wird zukünftige Elektroautos nur noch in den USA entwickeln. Das Kölner Entwicklungszentrum mit Tausenden Beschäftigten wird also mittelfristig überflüssig sein.

Und schon vorher war bekannt geworden, daß Fords europäische E-Auto-Produktion komplett in Spanien und Rumänien angesiedelt sein wird, die Fabrik im saarländischen Saarlouis wird dagegen geschlossen. Der Pharmariese Bayer wird seine gesamte Medizinsparte in die USA verlegen und BASF (Chemie) wird die nächste Milliardeninvestition nicht mehr auf dem "alten Kontinent“ ansiedeln, sondern voraussichtlich in China.

Daß mit Auto-, Pharma- und Chemiekonzernen ausgerechnet Vertreter energieintensiver Branchen Deutschland und teilweise ganz Europa den Rücken kehren, ist kein Zufall. Denn schließlich werden in Europa und insbesondere in Deutschland derzeit die weltweit höchsten Gas- und Strompreise aufgerufen.

Doch dies kann nicht der alleinige Grund sein, wie die Abwanderung auch von ganzen Entwicklungsabteilungen zeigt. Es ist vielmehr eine ganze Reihe zusätzlicher Faktoren, die insbesondere Deutschland als einen zunehmend unattraktiven Wirtschaftsstandort erscheinen lassen. Zu hohen Energiekosten gesellen sich hierzulande ein viel zu komplexes Steuersystem mit teilweise erdrückenden Steuerlasten, überbordende Bürokratieanforderungen, schlechte Finanzierungsbedingungen und eine oft nur noch als "schlecht arbeitend“ empfundene öffentliche Verwaltung.

Die Entscheidung von Bayer und Biontech, ihre medizinische Forschung aus Deutschland heraus zu verlagern, wurde u.a. von einer als "überschwappend“ und viel zu teuer empfundenen deutschen "Forschungsbürokratie“ ausgelöst. Hinzu kommen ideologisch motivierte politische Entscheidungen, die die stets rechnenden Manager in keiner Weise mehr nachvollziehen können.

Man hat z.B. bei BASF durchaus registriert, daß die Strompreise insbesondere aufgrund der angestrebten "Dekarbonisierung“ stark anzogen, während gut laufende Kernkraftwerke abgeschaltet werden müssen. "Wirtschaftliches Harakiri“ nannte ein deutscher Experte diesen nicht mehr in die Zeit passenden Kernkraftausstieg.

Währenddessen werden auf politischer Seite schon jahrelang benutzte Schlagwörter wie "Verfahren beschleunigen“, "Genehmigungen vereinfachen“ und "Regulierungen schaffen, die eine rasche Expansion ermöglichen“ bemüht. Dies mag für den Bau von Flüssiggasanlagen gelten.

Soll jedoch eine einfache mittelständische Gewerbehalle errichtet werden, läuft in den meisten Fällen schon die örtliche Baubehörde zu Höchstform auf und schikaniert Bauherr und Architekt. Und an eine Bekämpfung des tatsächlich gegebenen Fachkräftemangels denkt man in Deutschland auch nicht. Mit in die jeweiligen Landessprachen übersetzten Broschüren zu den deutschen Sozialleistungen mag man eine ganz bestimmte Klientel anziehen – die benötigten Fachkräfte werden sich aber eher weniger darunter befinden.

Sie werden von der deutschen Bürokratie abgeschreckt und gehen in andere Länder, in denen sie und ihre Fertigkeiten eher willkommen sind.


© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4535




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