10 Jahre globale Zerstörung: Bereiten Sie sich vor
07.03.2023 | Egon von Greyerz
Die finalen Phasen großer Wirtschaftszyklen sind immer von einer maximalen Anzahl schlechter Nachrichten und abscheulicher Ereignissen begleitet. Auch diesmal wird es nicht anders sein, denn der Westen ist gerade dabei, Harakiri (Seppuku) zu begehen.
Elon Musk meinte: "Meine Mentalität ist die eines Samurai. Eher würde ich Seppuku begehen als scheitern."
Leider hat die westliche Welt das Problem, dass sie Harakiri macht UND scheitert.
Seit mindestens einem Jahrhundert befindet sich die Welt im Prozess der Selbstzerstörung.
Da sich der Niedergang beschleunigt, wird die nächste Phase von 5-10 Jahren auch von schweren Zerstörungen geprägt sein – in den Bereichen Politik, Soziales, Wirtschaft und im Bereich Vermögen.
Was könnte abscheulicher sein als ein totaler ökonomischer wie finanzieller Kollaps, der mit einem potentiellen 3. Weltkrieg einhergeht, welcher im schlimmsten Fall die Welt komplett zerstören könnte?
In einem vor Kurzem veröffentlichten Artikel hatte ich über das Thema der globalen Fragilität aufgrund von Krieg, Schulden und Energieschwund geschrieben.
Dabei hatte ich die heutzutage größten Risiken umrissen (finanzielle und geopolitische) aber auch aufgezeigt, wie man sich am allerbesten vor diesen Risiken schützen kann. Natürlich ist physisches Gold dabei die ultimative Vermögensschutzanlage. Und die nächste große Aufwärtsbewegung am Goldmarkt lässt nicht mehr lange auf sich warten. Mehr dazu unten.
Bidens jüngster Besuch in der Ukraine und seine Zwischenstopp-Tour durch Europa haben bestätigt, dass es keinen Wunsch nach Frieden gibt, sondern nur nach Krieg. Mehr Unterstützung durch die USA in Form von Waffen und Geld für die Ukraine ist im Anmarsch. Was immer die USA auch diktieren, Europa folgt, ohne die Konsequenzen in Betracht zu ziehen.
Am Ende seiner Warschau-Rede bemerkte Biden mit Blick auf Putin: "Um Gottes Willen, dieser Man kann nicht an der Macht bleiben."
Hmmm…wohl kaum die Worte eines Friedensstifters…
China andererseits versuchte sich als Friedenstifter; letzten Freitag unterbreitete China Vorschläge, denen der Westen allerdings die kalte Schulter zeigte. Doch nicht nur das. Diese Woche veröffentlichte das chinesische Außenministerium zudem ein wichtiges politisches Dokument, das einen überaus scharfen Angriff auf die US-Hegemonie darstellt. Sein Titel lautet: "Die US-Hegemonie und ihre Gefahren".
Der Angriff beginnt gleich in der Einleitung:
"Seitdem die Vereinigten Staaten, nach 2 Weltkriegen und dem Kalten Krieg, zum mächtigsten Land der Welt geworden sind, verfolgen sie mit Nachdruck die Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder, sie verfolgen, erhalten und missbrauchen Hegemonie, fördern Subversion und Infiltration und führen vorsätzlich Kriege, damit schaden sie der Internationalen Gemeinschaft."
Im Text werden nun alle Domänen der US-Hegemonie detailliert angegriffen, mit Schlagworten wie: Politik – Den starken Mann markieren, Militär – Grob fahrlässiger Einsatz von Gewalt, Ökonomie – Plünderung und Ausbeutung, Kultur – Verbreitung falscher Narrative.
Obwohl der Inhalt des Dokuments von jedem US-Politiker scharf zurückgewiesen werden dürfte, so bleibt es dennoch schwierig, die von China vorgebrachten Fakten in Abrede zu stellen.
Ich erwähne häufig, wie sehr ich Amerika und die Amerikaner mag, dass ich allerdings Schwierigkeiten habe, die politischen Strategien der Neocons zu akzeptieren, von denen die US-Politik dominiert wird.
Hier ist ein Auszug aus dem Fazit des chinesischen Dokuments:
"Zur Wahrung ihrer Eigeninteressen setzen sich die USA über die Wahrheit hinweg, indem sie ihre Macht einsetzen und die Gerechtigkeit mit Füßen treten. Diese unilateralen, egoistischen und regressiven hegemonialen Praktiken sorgen für wachsende, heftige Kritik und Opposition seitens der internationalen Gemeinschaft.
Staaten müssen sich gegenseitig respektieren und als gleichberechtigt behandeln. Große Staaten sollten sich in einer ihrem Status angemessen Weise verhalten und eine führende Rolle einnehmen im Streben nach neuen Modellen zwischenstaatlicher Beziehungen, die von Dialog und Partnerschaft geprägt sind und nicht von Konfrontation und Allianzbildung. China weist jede Form von Hegemonie und Machtpolitik zurück und lehnt Einmischungen in die internen Angelegenheiten von Staaten ab." (Hier der Link zum vollständigen Dokument.)
Dieses Fazit lässt sich erst einmal kaum kritisieren. Allerdings müssen wir uns auch in die Lage der USA und des Rests der Welt hineinversetzen und China aus dieser Perspektive betrachten – also ganz meinem Motto folgend, dass man erst drei Monde in den Mokassins anderer gelaufen sein muss, um über sie urteilen zu können.
China greift verschiedene Länder der Welt nicht durch Gewalt an, sondern setzt in erster Linie Investitionen und Handelsrouten ein, um die Welt zu dominieren, so z.B. die Neue Seidenstraße (engl.: Belt and Road Initiative). Das Land arbeitet darauf hin, 65% der Weltbevölkerung mit China zu verbinden, indem es ein Netzwerk aus Seestraßen und Landverbindungen aufbaut. Schon jetzt hat China schätzungsweise 1 Billion $ für das Projekt ausgeben, andere Gesamtschätzungen gehen aber von insgesamt 8 Bill. $ aus. Höchstwahrscheinlich wird es Jahrzehnte dauern, um dieses Ziel zu verwirklichen, zudem könnte es sich aufgrund der rückläufigen Weltkonjunktur als zu kostspielig erweisen.
Klar ist zumindest, dass China weltweit massiv in Infrastruktur investiert – in Europa, Afrika und Südamerika. So kauft China z.B. Häfen in einer größeren Anzahl von Ländern auf. Darüber hinaus investiert das Land auch massiv in den globalen Rohstoffsektor.
Ein weiteres Problem, dass der Westen mit China hat, ist die Menschenrechtslage im Land.
Wie dem auch sei, der Trend ist klar. Der Westen befindet sich in einem langfristigen strukturellen Abwärtstrend und die Verschiebung in Richtung China und dem Rest des Südens/ Ostens ist unausweichlich, wie ich in meinem Artikel "Während im Westen Schulden & Aktien implodieren, werden im Osten Gold & Öl explodieren" diskutiert hatte.
Der strukturelle Verfall des Westens
Alle Weltreiche oder Imperien sind vergänglich, und genau das bekommen die USA und Europa gerade zu spüren.
Die finale Phase von Weltreichen (wie der Han-Dynastie oder dem römischen, mongolischen, ottomanischen, spanischen, britischen Reich) setzt sich immer aus denselben Bestandteilen zusammen. Einige davon sind:
Elon Musk meinte: "Meine Mentalität ist die eines Samurai. Eher würde ich Seppuku begehen als scheitern."
Leider hat die westliche Welt das Problem, dass sie Harakiri macht UND scheitert.
Seit mindestens einem Jahrhundert befindet sich die Welt im Prozess der Selbstzerstörung.
Da sich der Niedergang beschleunigt, wird die nächste Phase von 5-10 Jahren auch von schweren Zerstörungen geprägt sein – in den Bereichen Politik, Soziales, Wirtschaft und im Bereich Vermögen.
Was könnte abscheulicher sein als ein totaler ökonomischer wie finanzieller Kollaps, der mit einem potentiellen 3. Weltkrieg einhergeht, welcher im schlimmsten Fall die Welt komplett zerstören könnte?
In einem vor Kurzem veröffentlichten Artikel hatte ich über das Thema der globalen Fragilität aufgrund von Krieg, Schulden und Energieschwund geschrieben.
Dabei hatte ich die heutzutage größten Risiken umrissen (finanzielle und geopolitische) aber auch aufgezeigt, wie man sich am allerbesten vor diesen Risiken schützen kann. Natürlich ist physisches Gold dabei die ultimative Vermögensschutzanlage. Und die nächste große Aufwärtsbewegung am Goldmarkt lässt nicht mehr lange auf sich warten. Mehr dazu unten.
Bidens jüngster Besuch in der Ukraine und seine Zwischenstopp-Tour durch Europa haben bestätigt, dass es keinen Wunsch nach Frieden gibt, sondern nur nach Krieg. Mehr Unterstützung durch die USA in Form von Waffen und Geld für die Ukraine ist im Anmarsch. Was immer die USA auch diktieren, Europa folgt, ohne die Konsequenzen in Betracht zu ziehen.
Am Ende seiner Warschau-Rede bemerkte Biden mit Blick auf Putin: "Um Gottes Willen, dieser Man kann nicht an der Macht bleiben."
Hmmm…wohl kaum die Worte eines Friedensstifters…
China andererseits versuchte sich als Friedenstifter; letzten Freitag unterbreitete China Vorschläge, denen der Westen allerdings die kalte Schulter zeigte. Doch nicht nur das. Diese Woche veröffentlichte das chinesische Außenministerium zudem ein wichtiges politisches Dokument, das einen überaus scharfen Angriff auf die US-Hegemonie darstellt. Sein Titel lautet: "Die US-Hegemonie und ihre Gefahren".
Der Angriff beginnt gleich in der Einleitung:
"Seitdem die Vereinigten Staaten, nach 2 Weltkriegen und dem Kalten Krieg, zum mächtigsten Land der Welt geworden sind, verfolgen sie mit Nachdruck die Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder, sie verfolgen, erhalten und missbrauchen Hegemonie, fördern Subversion und Infiltration und führen vorsätzlich Kriege, damit schaden sie der Internationalen Gemeinschaft."
Im Text werden nun alle Domänen der US-Hegemonie detailliert angegriffen, mit Schlagworten wie: Politik – Den starken Mann markieren, Militär – Grob fahrlässiger Einsatz von Gewalt, Ökonomie – Plünderung und Ausbeutung, Kultur – Verbreitung falscher Narrative.
Obwohl der Inhalt des Dokuments von jedem US-Politiker scharf zurückgewiesen werden dürfte, so bleibt es dennoch schwierig, die von China vorgebrachten Fakten in Abrede zu stellen.
Ich erwähne häufig, wie sehr ich Amerika und die Amerikaner mag, dass ich allerdings Schwierigkeiten habe, die politischen Strategien der Neocons zu akzeptieren, von denen die US-Politik dominiert wird.
Hier ist ein Auszug aus dem Fazit des chinesischen Dokuments:
"Zur Wahrung ihrer Eigeninteressen setzen sich die USA über die Wahrheit hinweg, indem sie ihre Macht einsetzen und die Gerechtigkeit mit Füßen treten. Diese unilateralen, egoistischen und regressiven hegemonialen Praktiken sorgen für wachsende, heftige Kritik und Opposition seitens der internationalen Gemeinschaft.
Staaten müssen sich gegenseitig respektieren und als gleichberechtigt behandeln. Große Staaten sollten sich in einer ihrem Status angemessen Weise verhalten und eine führende Rolle einnehmen im Streben nach neuen Modellen zwischenstaatlicher Beziehungen, die von Dialog und Partnerschaft geprägt sind und nicht von Konfrontation und Allianzbildung. China weist jede Form von Hegemonie und Machtpolitik zurück und lehnt Einmischungen in die internen Angelegenheiten von Staaten ab." (Hier der Link zum vollständigen Dokument.)
Dieses Fazit lässt sich erst einmal kaum kritisieren. Allerdings müssen wir uns auch in die Lage der USA und des Rests der Welt hineinversetzen und China aus dieser Perspektive betrachten – also ganz meinem Motto folgend, dass man erst drei Monde in den Mokassins anderer gelaufen sein muss, um über sie urteilen zu können.
China greift verschiedene Länder der Welt nicht durch Gewalt an, sondern setzt in erster Linie Investitionen und Handelsrouten ein, um die Welt zu dominieren, so z.B. die Neue Seidenstraße (engl.: Belt and Road Initiative). Das Land arbeitet darauf hin, 65% der Weltbevölkerung mit China zu verbinden, indem es ein Netzwerk aus Seestraßen und Landverbindungen aufbaut. Schon jetzt hat China schätzungsweise 1 Billion $ für das Projekt ausgeben, andere Gesamtschätzungen gehen aber von insgesamt 8 Bill. $ aus. Höchstwahrscheinlich wird es Jahrzehnte dauern, um dieses Ziel zu verwirklichen, zudem könnte es sich aufgrund der rückläufigen Weltkonjunktur als zu kostspielig erweisen.
Klar ist zumindest, dass China weltweit massiv in Infrastruktur investiert – in Europa, Afrika und Südamerika. So kauft China z.B. Häfen in einer größeren Anzahl von Ländern auf. Darüber hinaus investiert das Land auch massiv in den globalen Rohstoffsektor.
Ein weiteres Problem, dass der Westen mit China hat, ist die Menschenrechtslage im Land.
Wie dem auch sei, der Trend ist klar. Der Westen befindet sich in einem langfristigen strukturellen Abwärtstrend und die Verschiebung in Richtung China und dem Rest des Südens/ Ostens ist unausweichlich, wie ich in meinem Artikel "Während im Westen Schulden & Aktien implodieren, werden im Osten Gold & Öl explodieren" diskutiert hatte.
Der strukturelle Verfall des Westens
Alle Weltreiche oder Imperien sind vergänglich, und genau das bekommen die USA und Europa gerade zu spüren.
Die finale Phase von Weltreichen (wie der Han-Dynastie oder dem römischen, mongolischen, ottomanischen, spanischen, britischen Reich) setzt sich immer aus denselben Bestandteilen zusammen. Einige davon sind:
- 1. Exzessive Verschuldung und Defizite
2. Währungszusammenbruch
3. Zusammenbruch der Vermögenswerte, wie auch Immobilien, Anleihen und Aktien
4. Finale Hyperinflation, gerade bei Nahrungsmitteln, Rohstoffen und Dienstleistungen
5. Migration
6. Hohe Kriminalität & Zusammenbruch von Recht und Ordnung
7. Moralische Dekadenz
8. Soziale Unruhen, Bürgerkrieg
9. Kriege