Einlagen der Silicon Valley Bank werden gerettet, Bank-Run ist abgewehrt
13.03.2023 | Prof. Dr. Thorsten Polleit
Die US-amerikanische Bankaufsichtsbehörde FDIC (Federal Deposit Insurance Company) eilt den Einlegern der Silicon Valley Bank (sowie auch denen der Signature Bank in New York) zur Hilfe: Alle Einlagen, die Kunden bei diesen Banken haben (bei der Silicon Valley Bank sind es etwa 173 Mrd. US-Dollar), werden ausgezahlt. Die Aktionäre und Kreditgeber der Banken gehen indes leer aus.
Die US-Zentralbank (Fed) gewährt zudem Institutionen, die durch die Pleite der Silicon Valley Bank in Mitleidenschaft gezogen wurden, eine Kreditlinie mit einer Laufzeit von einem Jahr ("Term Funding Program“).
Damit dürfte die akute Gefahr eines "Bank-Run" abgewehrt sein.
Ohne den Eingriff der US-Regierung hätte es vermutlich einen Barabzug von Bankeinlagen bei vielen US-Banken gegeben, die diese aber nicht hätten erfüllen können. Zudem wären Einlagen, die bei kleinen und mittelgroßen Banken gehalten werden, sehr wahrscheinlich zu den (als sicherer betrachteten) Großbanken überwiesen worden. Und auch das hätte schwere Probleme im US-Bankenmarkt und natürlich auch in der Realwirtschaft nach sich gezogen.
Der Fall der Silicon Valley Bank hat einen nach wie vor wunden Punkt im Bankensystem offengelegt: Banken, die mit einer Teilreserve operieren, sind verwundbar, sie können in eine Situation geraten, in der ihre liquiden Mittel nicht ausreichen, den Auszahlungswünschen ihrer Kunden vollumfänglich nachzukommen. Und solche Situationen ereignen sich immer wieder im ungedeckten Geldsystem (Fiatgeldsystem).
Die Rettung der Einleger durch die US-Regierung hat die Risikosorgen in den Märkten vermindert. Ob weitere Banken durch die Pleite der Silicon Valley Bank in Mitleidenschaft gezogen werden – nicht nur in den USA, sondern auch in anderen Ländern –, lässt sich an dieser Stelle nicht sagen.
Eine krisenbezogene, deutliche Preisreaktion bei Gold und Silber ist ausgeblieben. Das liegt vermutlich an der überaus schnell eingeleiteten und verkündeten Einlagenrettung durch die US-Regierung. So hatte die Problematik kaum Zeit, große Schlagzeilen zu machen, die breite Bevölkerung zu beunruhigen.
Die US-Zinsen haben deutlich nachgegeben (die 10-jährige Rendite der US-Staatsanleihe ist auf 3,68% zurückgegangen, die 2-Jahresrendite auf 4,42%): Ein Zeichen, dass die Märkte nur noch einen geringen Spielraum für weitere Zinserhöhungen der Fed sehen – und dass als unterstützend für die Preise der Edelmetalle zu werten sein dürfte.
© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel GmbH
Die US-Zentralbank (Fed) gewährt zudem Institutionen, die durch die Pleite der Silicon Valley Bank in Mitleidenschaft gezogen wurden, eine Kreditlinie mit einer Laufzeit von einem Jahr ("Term Funding Program“).
Damit dürfte die akute Gefahr eines "Bank-Run" abgewehrt sein.
Ohne den Eingriff der US-Regierung hätte es vermutlich einen Barabzug von Bankeinlagen bei vielen US-Banken gegeben, die diese aber nicht hätten erfüllen können. Zudem wären Einlagen, die bei kleinen und mittelgroßen Banken gehalten werden, sehr wahrscheinlich zu den (als sicherer betrachteten) Großbanken überwiesen worden. Und auch das hätte schwere Probleme im US-Bankenmarkt und natürlich auch in der Realwirtschaft nach sich gezogen.
Der Fall der Silicon Valley Bank hat einen nach wie vor wunden Punkt im Bankensystem offengelegt: Banken, die mit einer Teilreserve operieren, sind verwundbar, sie können in eine Situation geraten, in der ihre liquiden Mittel nicht ausreichen, den Auszahlungswünschen ihrer Kunden vollumfänglich nachzukommen. Und solche Situationen ereignen sich immer wieder im ungedeckten Geldsystem (Fiatgeldsystem).
Die Rettung der Einleger durch die US-Regierung hat die Risikosorgen in den Märkten vermindert. Ob weitere Banken durch die Pleite der Silicon Valley Bank in Mitleidenschaft gezogen werden – nicht nur in den USA, sondern auch in anderen Ländern –, lässt sich an dieser Stelle nicht sagen.
Eine krisenbezogene, deutliche Preisreaktion bei Gold und Silber ist ausgeblieben. Das liegt vermutlich an der überaus schnell eingeleiteten und verkündeten Einlagenrettung durch die US-Regierung. So hatte die Problematik kaum Zeit, große Schlagzeilen zu machen, die breite Bevölkerung zu beunruhigen.
Die US-Zinsen haben deutlich nachgegeben (die 10-jährige Rendite der US-Staatsanleihe ist auf 3,68% zurückgegangen, die 2-Jahresrendite auf 4,42%): Ein Zeichen, dass die Märkte nur noch einen geringen Spielraum für weitere Zinserhöhungen der Fed sehen – und dass als unterstützend für die Preise der Edelmetalle zu werten sein dürfte.
© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel GmbH