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Das war’s! Das Finanzsystem ist unwiederbringlich kaputt

23.03.2023  |  Egon von Greyerz
Das Finanzsystem ist endgültig ruiniert, kaputt, Schrott!

Wer jetzt nicht erkennt, was hier vor sich geht, wird in Kürze einen Großteil seiner Vermögenswerte verlieren, entweder durch Bankenzusammenbrüche, Währungsentwertung oder den Einbruch aller "Blasen-Assets" wie Aktien, Immobilien und Anleihen um mindestens 75 -100%. Viele Anleihen werden dabei wertlos.

Vermögenssicherung in physischem Gold ist absolut unumgänglich. Natürlich muss dieses außerhalb des ruinierten Finanzsystems verwahrt werden. Mehr dazu später.

Die Standfestigkeit des Bankensystems gründet auf Vertrauen. Weil das Bankensystem mit fraktionalen Reserven arbeitet, verfügen die Banken mit ihren vielen fremdfinanzierten Geschäften auch nur über einen Bruchteil der Gelder für den Fall, alle Einleger würden ihr Geld auf einmal zurückfordern. Sollte sich also das Vertrauen in Luft auflösen, so lösen sich auch die Bankenbilanzen in Luft auf; Einleger müssen dann erkennen, dass das gesamte System nur ein schwarzes Loch ist.

Und genau das passiert jetzt.

Wer glaubt, hier gäbe es nur ein Problem mit einigen kleineren US-Banken und einer Großbank (Credit Suisse), der sollte unbedingt noch einmal nachdenken.

BEGZÜGLICH CREDIT SUISSE: BITTE LESEN SIE ‘LETZTE MELDUNG’ AM ENDE DES ARTIKELS.


Die Banken fallen um wie Dominosteine, so auch Credit Suisse heute Abend

Ja, die Silicon Valley Bank (Nr. 16 unter den größten Banken der USA) gibt es nicht mehr, weil sie sich der idiotischen und verantwortungslosen Strategie verschrieben hatte, kurzfristige Einlegergelder am Tiefpunkt des Zinszyklus in langfristige US-Staatsanleihen zu investieren. Schlimmer noch: Die Bank bewertete die Anleihen nach ihrem Wert zum Fälligkeitsdatum und nicht zum aktuellen Marktwert, um Verluste zu vermeiden. Das Management hatte eindeutig keine Ahnung von Risiko. Der Untergang der SVB ist die zweitgrößte Pleite einer US-Bank.

Ja, auch die Signature Bank (Nr. 29 unter den größten US-Banken) ist nicht mehr, weil es einen Bankrun auf ihre Einlagen gab.

Und ja, auch die First Republik Bank musste von US-Kreditgebern und der US-Notenbank mit einem 30 Mrd. $-Kredit gestützt werden, weil es ebenfalls einen Bankrun gab. Doch das wird den Zerfall nicht stoppen, denn Einleger werden die nächste Bank angreifen und dann die übernächste und dann die überübernächste…

Und ja, auch die zweitgrößte Bank der Schweiz, die Credit Suisse (CS), ist unheilbar krank, nachdem sie über die Jahre eine Reihe sehr schlechter Investmententscheidungen getroffen hatte und zudem ein schlechtes Management hat, das buchstäblich jedes Jahr wieder ausgewechselt wurde. Ich hatte vor 2 Jahren einen wichtigen Artikel über den anstehenden Niedergang der CS geschrieben: "ARCHEGOS & CREDIT SUISSE – DIE SPITZE DES EISBERGS".

Aktuell ist die Lage bei der CS so fatal, dass noch vor Geschäftsbeginn am Montag (20. März) eine Lösung gefunden werden muss. Die Bank kann in ihrer derzeitigen Form nicht überleben. Eine Insolvenz der Credit Suisse würde nicht nur das Schweizer Bankensystem erschüttern, sondern hätte auch globale Folgewirkungen. Eine Fusion mit der UBS wäre eine Lösung. Doch auch die UBS musste 2008 schon gerettet werden und möchte mit der Credit Suisse nicht erneut geschwächt werden – nicht ohne staatliche Garantien und Unterstützung der Schweizer Nationalbank (SNB).

Die SNB hatte schon letzte Woche 50 Mrd. CHF in die CS gesteckt, trotzdem sackte der Aktienkurs auf einen neuen Tiefstand.

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Niemand darf glauben, dass eine staatlich geförderte Übernahme der CS durch die UBS das Problem lösen wird. Nein, damit werden allein die Stühle am Deck der Titanic wieder geradegerückt und das Problem nur größer als kleiner gemacht. Also: Anstatt einer Schwimmweste wird die UBS ein massives Bleigewicht zu tragen haben, was ihr den Untergang im kommenden Zusammenbruch des Bankensystems garantiert.

Es ist weiterhin nicht unwahrscheinlich, dass es vor Wochenbeginn eine Einigung gibt, wobei der UBS ein Deal angeboten wird, den sie nicht ablehnen kann: Sie übernimmt die guten Vermögenswerte und die SNB/ der Schweizer Staat nimmt die schlechten Assets der Credit Suisse über eine Rettungseinrichtung in Obhut….

Natürlich befindet sich auch die SNB in einem kläglichen Zustand, nachdem sie 2022 143 Mrd. $ Verlust gemacht hat. Die Bilanzsumme der SNB ist größer als das Schweizer BIP und besteht aus Währungsspekulation und US-Technologieaktien. Diese Zentralbank ist der weltgrößte Hedgefonds und auch der am wenigsten erfolgreiche.

Nur um die Schweiz ausgewogen darzustellen: Das Land hat das beste politische System der Welt mit einer direkten Demokratie. Zudem hat es eine sehr niedrige Staatsverschuldung und normalerweise keine Haushaltsdefizite. Darüber hinaus ist es das sicherste Land der Welt.


Schweizer Bankensystem zu groß, um es zu retten

Das Bankensystem der Schweiz ist hingegen sehr unsolide, wie auch die Bankensysteme im Rest der Welt. Eine Zentralbank, die größer ist als die Wirtschaftsleistung eines Landes, ist extrem unsolide. Und ein Bankensystem, das dem Fünffachen der Wirtschaftsleistung der Schweiz entspricht, ist einfach zu groß, um gerettet werden zu können.


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