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Das war’s! Das Finanzsystem ist unwiederbringlich kaputt

23.03.2023  |  Egon von Greyerz
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Auch wenn die FED und die EZB, relativ zu den Bruttoinlandsprodukten, deutlich kleiner sind als die SNB, so werden auch diese beiden Zentralbanken in Kürze erkennen müssen, dass ihre Bilanzwerte (ca. 8 Billionen $) ebenfalls extrem überbewertet sind.

Angesichts eines globalen Bankensystems, das kurz vor dem systemischen Zusammenbruch steht, haben Zentralbanker und Banker dieses Wochenende rund um die Uhr gearbeitet, um den unausweichlichen Zusammenbruch des bankrotten Finanzsystems temporär abzuwenden.


Größte Geschöpfungswelle der Geschichte kommt

Ich hatte es oben angedeutet: Auch die großen Zentralbanken wären längst bankrott, würden sie ihre Bilanzassets ehrlich bewerten. Allerdings verfügen sie über eine wunderbare Geldquelle, die sie anzapfen werden, um das System zu retten.

Selbstverständlich meine ich Geldschöpfung. In den kommenden Monaten und Jahren werden wir die massivste Geldschöpfungslawine erleben, von der die Welt jemals überrollt wurde. Wer glaubt, wir würden bloß wieder irgendeinen Bankrun erleben, der bald von der Bildfläche verschwindet, der sollte vielleicht dringend ein Eisbad in einem Alpensee nehmen. Was wir hier erleben, ist nicht irgendein temporäres Drama, das von "all den mächtigen und einfallsreichen Zentralbanken" schon geregelt wird.


Tod des Geldes

Nein, was wir hier erleben, ist die Endphase einer Finanzära, die mit dem Entstehen der Federal Reserve im Jahr 1913 begann und in den kommenden Jahren, oder schon viel früher, mit dem Tod des Geldes enden wird.

Doch der Tod des Geldes bedeutet nicht nur, dass der Dollar (und die meisten Währungen) letztendlich am NULLPUNKT ankommen werden, nachdem sie seit 1971 schon 98% ihres Wertes verloren haben.

Währungsentwertung ist nicht die Ursache, sondern Folge einer Intrige von Banken, die aus Eigennutz die Kontrolle über das Geld übernahmen. Wie Mayer Amschel Rothschild im späten 18. Jh. meinte: "Lasst mich das Geld einer Nation begeben und kontrollieren, und es kümmert mich nicht, wer hier die Gesetze macht."

Und wie eine Kassandra (ich) seit Beginn des Jahrhunderts immer wieder warnt hat, geht es beim Tod des Geldes leider nicht nur darum, dass alle Währungen auf NULL fallen, wie sie es im Verlauf der Geschichte immer wieder und wieder getan haben.

Nein, der Tod des Geldes bedeutet den totalen und finalen Zusammenbruch dieses Finanzsystems.

In der griechischen Mythologie war Kassandra eine Priesterin, die die Gabe hatte, große Ereignisse vorherzusehen, gleichzeitig war sie dazu verdammt, dass niemand ihren Vorhersagen glauben würde.

Kein Einleger darf glauben, dass die FDIC (Bundeseinlagenversicherungsgesellschaft) in den USA oder aber ähnliche Einrichtungen in anderen Ländern, das Geld der Einleger retten wird. All diese Organisationen sind massiv unterkapitalisiert, so dass am Ende immer die betreffenden Staaten einspringen werden.

Wir wissen aber ganz genau, dass diese Staaten kein Geld haben. Sie drucken einfach, was sie brauchen. Somit sind es die normalen Bürger, die letztlich die finanziellen Lasten dieser Geldschöpfung tragen müssen.

Doch normale Bürger haben auch kein Geld. Sicher werden einige reiche Menschen heftig besteuert werden, um die Bankendefizite und Verluste zu kompensieren. Das ist aber nur ein winziger Tropfen auf den heißen Stein. Stattdessen wird der normale Bürger verarmt: kaum Einkommen, keine staatlichen Sozialleistungen, keine Renten – und Geld, das wertlos ist.

All das ist leider eine zyklische Phase, die alle ökonomischen Epochen durchlaufen. Der Haken ist diesmal nur, dass das Problem heute globaler Natur ist und eine nie zuvor gekannte Dimension erreicht hat.

Bedauernswerterweise müssen heruntergekommene und bankrotte Finanzsysteme eine Reinigungsphase durchlaufen. Und diese Reinigung beginnt jetzt. Es kann kein stabiles Wachstum und keine stabilen Werte geben, solange das korrupte und schuldenverseuchte System von heute nicht implodiert. Erst dann kann die Welt wieder stabil wachsen.

Die Übergangsphase wird leider dramatisch sein und mit viel Leid für die meisten Menschen verbunden sein. Wir werden nicht nur Armut und Hunger erleben, sondern viele menschliche Tragödien. Das Risiko von sozialen Unruhen oder Bürgerkrieg ist sehr hoch, zudem besteht das Risiko globaler Kriege.

Die Zentralbanken hatten tatsächlich gehofft, ihre Digitalen Währungen (CBDC, Digitale Zentralbankenwährungen) schon wären schon bereit. Mit ihnen hätte man sich (und nicht die Welt) aus dem aktuellen Debakel retten können, indem man die Kontrolle über die Ausgaben der Menschen komplett übernimmt. Doch aus meiner Sicht kommt all das zu spät. Da CBDC nur eine weitere Form des Giralgelds sind, würden sie das Problem weiter verschärfen; ein noch heftigeres Ende wäre vorprogrammiert. Das wird sie aber nicht davon abhalten, es trotzdem zu versuchen.


Marktwert der US-Bankenassets 2 Billionen $ niedriger als Buchwert

Ein von 4 US-Finanzakademikern herausgegebener Bericht beschreibt das 2 Bill. $ große schwarze Loch im US-Bankensystem: "Geldpolitische Straffungen und Anfälligkeit von US-Banken im Jahr 2023: Marktwertverluste und Ansturm der unversicherten Einleger?"

13. März 2023

Erica Jiang, Gregor Matvos, Tomasz Piskorski und Amit Seru

Fazit

"Wir präsentieren eine einfache Analyse der Belastungen des US-Bankenvermögens durch die jüngsten Zinssatzerhöhungen und deren potentiellen Folgen für die Finanzstabilität. Der Marktwert der Aktivposten im US-Bankensystem liegt mit 2 Billionen $ unter ihrem ausgewiesenen Buchwert. Wir zeigen, dass diese Verluste, in Verbindung mit dem hohem Anteil unversicherter Einlagen in einigen US-Banken, deren Stabilität beeinträchtigen können.

Sollte sich nur die Hälfte der unversicherten Einleger für eine Geldentnahme entscheiden, bestünde bei fast 190 Banken ein potenzielles Risiko, dass sogar versicherte Einleger geschädigt werden, wobei insgesamt versicherte Einlagen in Höhe von 300 Mrd. USD gefährdet sind. Sollte der Abzug unversicherter Einlagen auch nur geringe Aktiva-Ausverkäufe nach sich ziehen, wären erheblich mehr Banken gefährdet. Insgesamt legen diese Berechnungen nah, dass die jüngst rückläufigen Aktivwerte der Banken die Anfälligkeit des US-Bankensystems für Anstürme von unversicherten Einlegern signifikant erhöht haben."



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