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Energiewende: Ideologie trifft auf Fakten!

19.04.2023  |  Marc Friedrich
Am 26. März scheiterte der Klima-Volksentscheid trotz massiver Werbekampagnen der Grünen in Berlin. Doch was bedeutet eigentlich "klimaneutral" und was wird bei all den Forderungen nach mehr Solar- und Windenergie gerne verschwiegen?

In Frankreich brennen die Mülltonnen und Rathäuser, in Israel kollabiert beinahe der Staat, in den Niederlanden protestieren die Bauern und in der Ukraine… Was war gleich wieder in der Ukraine? Ach ja, da ist Krieg.

Egal, in Berlin haben die Bürger nämlich über etwas viel Wichtigeres abgestimmt: unsere Zukunft! Also genauer gesagt, wann wir endlich aufhören wollen, unsere Zukunft kaputtzumachen: 2030? Oder erst 2045?

Ok, Spaß und Sarkasmus beiseite. Die Sache ist wirklich ernst, aber meiner Meinung nach aus einem anderen Grund. Was also ist passiert: In Berlin ist am Wochenende ein Volksentscheid gescheitert. Es ging um die Frage, ob die Stadt schon 15 Jahre früher, nämlich 2030 klimaneutral sein soll. Dem vorausgegangen war eine massive Werbe- und Mobilisierungskampagne von Grünen, SPD, Klimaklebern und Fridays for Future.

Gereicht aber hat es trotzdem nicht und das obwohl wir uns hier in der Hochburg der woken Grünen und Linken befinden. Und wenn es selbst da nicht klappt, wird es vermutlich nirgendwo klappen. Die Mehrheit stimmte gegen den Vorschlag. Das Abstimmungsergebnis unterstreicht mal wieder ganz deutlich, dass es sich hierbei nur um eine Minderheit handelt.

Im Netz werden Leute wie Luisa Neubauer jetzt mit Häme übergossen. Von wegen hier terrorisiert eine radikale Minderheit die moderate Mehrheit mit ihren überzogenen Forderungen. Und die wiederum wehren sich und werfen den Gegnern vor, "fossile Zyniker" zu sein.

Ich glaube, man muss hier mal etwas ganz grundsätzlich klarstellen: Wir alle finden saubere Energie geil! Niemand, absolut niemand, steht auf Luftverschmutzung, dreckige Flüsse und eine verdreckte Umwelt.


Was bedeutet eigentlich klimaneutral?

Jeder hätte gern viel Energie, und zwar richtig saubere. Es geht hier also um eine andere Frage: Wie kommen wir zu sauberer Energie und was machen wir gerade? Also eine Sache vorab: Was bedeutet eigentlich "klimaneutral", "CO2-neutral" oder "carbon neutral" auf Englisch? Wenn man sich die Definition des Begriffs etwas genauer ansieht, stellt man fest, dass das ziemlich schwammig ist: Es bedeutet nichts anderes, als dass man Emissionen und Aufnahmekapazität der Natur in ein Gleichgewicht bringen will.

Zunächst mal: Deutschland hat seit den 90ern seinen CO2-Ausstoß stark reduziert wie man im folgenden Chart gut erkennen kann. Und das durch bessere Technologien, durch Filter, durch effizientere Systeme.

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Chapeau! Auch so verrußte Städte - wie es sie noch in den 1960er gab - findet man heute nicht mehr. Dafür haben wir jetzt viel Wind- und Solarenergie.

Aber was braucht man eigentlich, um diese Geräte zu bauen? Fangen wir mal bei Solarzellen an.


Woher kommen die Materialien für die Energiewende?

Derzeit kommen rund 80 Prozent aller Solarzellen aus China. Wie konnte das eigentlich passieren? Erinnern Sie sich noch an Solarworld? Die waren mal so eine Art Hoffnungskind der deutschen Industrie, und gingen dennoch 2017 in die Insolvenz. Der Grund: Die Konkurrenz aus China war einfach zu billig. Dennoch wurde Solarworld über Jahre mit Steuergeldern gefördert. Das heißt, eigentlich haben wir die Solarindustrie in China mitfinanziert und zum Erfolg geholfen.

Aber wie werden Solarzellen in China eigentlich produziert? Mindestens 60 Prozent kommen aus der Region Xinjiang. Bitte wo? Xinjiang liegt im Nordwesten von China und wird eigentlich, also wurde, von den Uiguren bewohnt. Die aber hat man seit 2014 in Umerziehungslager gesteckt und auch sonst auf alle erdenkliche Weise misshandelt. Die Menschenrechtsverletzungen sind derart, dass Experten wie der Forscher Adrian Zenz von einem "kulturellen Genozid" sprechen. Sehr zu empfehlen ist an dieser Stelle das Buch "Ein Volk verschwindet" des Journalisten Philipp Mattheis.

Viele der rund sieben Millionen Uiguren müssen Zwangsarbeit verrichten, und Analysten sind der Meinung, dass dies auch bei Solarzellen der Fall ist. Ein neues amerikanisches Gesetz zu unseren Lieferketten setzt übrigens genau dort an.

Ok, harter Satz, aber im Extremfall lässt sich sagen: "An unseren Solarzellen" klebt Blut. Aber das ist ja längst nicht das einzige Problem. Hier geht es erst los: Denn ohne Batterien und das Speichern von Energie, nutzen uns regenerative Energien herzlich wenig. Stichwort: Dunkelflaute. Wind und Sonne scheinen nun mal nicht immer. Aber auch für Elektroautos braucht man Batterien. Und für die Herstellung wiederum eine ganze Menge von Metallen.

Die folgende Grafik stammt von der Europäischen Metall-Vereinigung Eurometaux. Und man sieht ganz deutlich, dass wir eigentlich durch die Bank mehr Metalle und Seltene Erden brauchen. Wir brauchen doppelt so viel Nickel, sieben bis 26 Mal so viel Seltene Erden und 35 Mal so viel Lithium. Und wo werden Seltene Erden und andere Metalle vor allem abgebaut? Richtig, in China! Laut dem deutschen Kupferinstitut sind in einem E-Auto dreimal mehr Kupfer verbaut als in einem herkömmlichen Verbrenner.


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