"Digitales Zentralbankgeld" kann dem Bankensektor schaden
05.06.2023 | Vertrauliche Mitteilungen
Die von weltweit etlichen Zentralbanken, darunter auch die Europäische Zentralbank EZB, erwogene Einführung digitaler Zentralbankwährungen führt in den kleineren Banken und Sparkassen Deutschlands schon jetzt zu einiger Sorge.
Dies verlautbarte kürzlich der "Bundesverband deutscher Volks- und Raiffeisenbanken“ (BVR) nach einer entsprechenden Umfrage unter mehr als 700 Mitgliedsinstituten. Es geht insbesondere um mögliche Verwerfungen bei deren Refinanzierungsmöglichkeiten.
Wenn sich ein Kunde bei entsprechender technischer Machbarkeit für die Nutzung des dann ausschließlich "digitalen Euro“ entscheiden sollte, würde dies bei der betroffenen Bank zum Verlust des entsprechenden Kundengeldes führen. Denn die Kontoführung – und damit auch die Verfügbarkeit über das Kundenguthaben für die Kreditgewährung an andere Kunden – ginge für die Bank verloren und läge nur noch bei der Zentralbank.
Insbesondere kleinere Banken könnten dann zur Abwendung einer eventuell drohenden Illiquidität gezwungen sein, auf den Kreditmärkten Ersatzmittel zu weitaus schlechteren Konditionen (höhere Zinsen) aufzunehmen oder sie müßten versuchen, ihre Kunden mit Kontoguthaben mit höheren Zinszusagen bei der Stange zu halten.
Was vordergründig gesehen für die Kunden positiv sein könnte, dürfte sich dann aber in den meisten Fällen sehr schnell als negativ erweisen. Denn viele der in die Umfrage einbezogenen Banken ließen durchblicken, daß sie sich dann wahrscheinlich gezwungen sehen würden, ihre Kreditvergabe einzuschränken.
Besonders stark betroffen davon wären die kleinen und mittleren Unternehmen (sog. KMUs), die zu einem erheblichen Teil aus dem Volksbanken- und Sparkassenbereich heraus finanziert werden. Wenngleich manche Kritiker dieses Szenario bereits als "übertrieben“ bezeichneten, läßt sich die darin liegende "Sprengkraft“ doch nicht wegdiskutieren.
Es gibt auf dem Weg hin zu einer digitalen Zentralbankwährung aber noch eine möglicherweise entscheidende Unbekannte: Das Vertrauen der Bürger und zukünftigen Direkt-Kunden in die Zentralbanken. Spätestens seit sich die Folgen einer jahrelang unverantwortlich betriebenen Geldpolitik (Nullzinsniveau und massenhaftes "Gelddrucken“) in einer nun für alle Bürger schmerzhaften Inflation bemerkbar machen, scheint das Vertrauen in speziell die Zentralbanken noch einmal deutlich gelitten zu haben.
Und ein Blick auf die deutlichsten Befürworter eines digitalen Zentralbankgeldes nährt bei manchem Bürger zusätzliches Misstrauen: Diese finden sich nämlich nicht nur in den Zentralbanken selbst, sondern vor allem auch in den Führungsetagen von Konzernen wie Google, Apple und dem in diesem Zusammenhang unvermeidbaren Amazon.
Nicht zu unterschätzen wären auch die damit für die Zentralbanken (und damit gewissermaßen staatliche Institutionen) verbundenen Überwachungs- und Kontrollmöglichkeiten. EZB-Chefin Christine Lagarde ließ kürzlich die Katze aus dem Sack, als sie gegenüber einem russischen Anrufer, der sich erfolgreich als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ausgab, zu diesem Thema ganz offen sagte: „Der digitale Euro ist auf einem guten Weg. Unser Ziel ist es, alle Transaktionen zurückzuverfolgen. . . . Es wird eine Kontrolle geben.“
Berichte über die Aktivitäten zur Einführung digitalen Zentralbankgeldes wurden bis vor nicht allzu langer Zeit gerne als "Falschmeldungen“ und "Verschwörungstheorien“ abgetan. Doch das ist aktuell nicht mehr möglich:
Weltweit arbeitet man in mehr als 100 Zentralbanken an entsprechenden Projekten, und elf Staaten (darunter China, Singapur, Venezuela und Tunesien) haben – teils als Pilotprojekte – bereits entsprechende Versuche begonnen. Die EZB startete im Herbst 2021 eine zweijährige Versuchsphase (unter Beteiligung externer Unternehmen wie Amazon...), nun soll im Oktober über die genauen Einführungsmodalitäten entschieden werden. Schon drei Jahre später (also im Herbst 2026) könnte es dann ganz offiziell den "digitalen Euro“ geben.
Dem Versprechen des EZB-Direktoriums, daß es dabei "keine Risiken für die Finanzinstitute“ gebe, mögen manche Experten keinen Glauben schenken. Der deutschstämmige Bankenexperte Richard Werner (University of Winchester) meint vielmehr, daß das Digitalgeld den Notenbanken bei einer Zentralisierung des Bankensektors helfen soll.
Er sieht sich dabei an die alte Theorie erinnert, laut der staatliche Institutionen wie die EZB beständig versuchen, ihre Macht immer weiter auszubauen. Werner vermutet deshalb, daß das digitale Zentralbankgeld langfristig die klassischen Banken aus dem Markt drängen könnte:
"Der Extremfall ist die Sowjetunion. In den entscheidenden Phasen war das ein sehr zentralisiertes Geldsystem mit nur einer einzigen Bank, der Zentralbank. Und das war kein gutes System. Aber das ist es, was die zentralen Planer für die EZB wollen.“
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4547
Dies verlautbarte kürzlich der "Bundesverband deutscher Volks- und Raiffeisenbanken“ (BVR) nach einer entsprechenden Umfrage unter mehr als 700 Mitgliedsinstituten. Es geht insbesondere um mögliche Verwerfungen bei deren Refinanzierungsmöglichkeiten.
Wenn sich ein Kunde bei entsprechender technischer Machbarkeit für die Nutzung des dann ausschließlich "digitalen Euro“ entscheiden sollte, würde dies bei der betroffenen Bank zum Verlust des entsprechenden Kundengeldes führen. Denn die Kontoführung – und damit auch die Verfügbarkeit über das Kundenguthaben für die Kreditgewährung an andere Kunden – ginge für die Bank verloren und läge nur noch bei der Zentralbank.
Insbesondere kleinere Banken könnten dann zur Abwendung einer eventuell drohenden Illiquidität gezwungen sein, auf den Kreditmärkten Ersatzmittel zu weitaus schlechteren Konditionen (höhere Zinsen) aufzunehmen oder sie müßten versuchen, ihre Kunden mit Kontoguthaben mit höheren Zinszusagen bei der Stange zu halten.
Was vordergründig gesehen für die Kunden positiv sein könnte, dürfte sich dann aber in den meisten Fällen sehr schnell als negativ erweisen. Denn viele der in die Umfrage einbezogenen Banken ließen durchblicken, daß sie sich dann wahrscheinlich gezwungen sehen würden, ihre Kreditvergabe einzuschränken.
Besonders stark betroffen davon wären die kleinen und mittleren Unternehmen (sog. KMUs), die zu einem erheblichen Teil aus dem Volksbanken- und Sparkassenbereich heraus finanziert werden. Wenngleich manche Kritiker dieses Szenario bereits als "übertrieben“ bezeichneten, läßt sich die darin liegende "Sprengkraft“ doch nicht wegdiskutieren.
Es gibt auf dem Weg hin zu einer digitalen Zentralbankwährung aber noch eine möglicherweise entscheidende Unbekannte: Das Vertrauen der Bürger und zukünftigen Direkt-Kunden in die Zentralbanken. Spätestens seit sich die Folgen einer jahrelang unverantwortlich betriebenen Geldpolitik (Nullzinsniveau und massenhaftes "Gelddrucken“) in einer nun für alle Bürger schmerzhaften Inflation bemerkbar machen, scheint das Vertrauen in speziell die Zentralbanken noch einmal deutlich gelitten zu haben.
Und ein Blick auf die deutlichsten Befürworter eines digitalen Zentralbankgeldes nährt bei manchem Bürger zusätzliches Misstrauen: Diese finden sich nämlich nicht nur in den Zentralbanken selbst, sondern vor allem auch in den Führungsetagen von Konzernen wie Google, Apple und dem in diesem Zusammenhang unvermeidbaren Amazon.
Nicht zu unterschätzen wären auch die damit für die Zentralbanken (und damit gewissermaßen staatliche Institutionen) verbundenen Überwachungs- und Kontrollmöglichkeiten. EZB-Chefin Christine Lagarde ließ kürzlich die Katze aus dem Sack, als sie gegenüber einem russischen Anrufer, der sich erfolgreich als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ausgab, zu diesem Thema ganz offen sagte: „Der digitale Euro ist auf einem guten Weg. Unser Ziel ist es, alle Transaktionen zurückzuverfolgen. . . . Es wird eine Kontrolle geben.“
Berichte über die Aktivitäten zur Einführung digitalen Zentralbankgeldes wurden bis vor nicht allzu langer Zeit gerne als "Falschmeldungen“ und "Verschwörungstheorien“ abgetan. Doch das ist aktuell nicht mehr möglich:
Weltweit arbeitet man in mehr als 100 Zentralbanken an entsprechenden Projekten, und elf Staaten (darunter China, Singapur, Venezuela und Tunesien) haben – teils als Pilotprojekte – bereits entsprechende Versuche begonnen. Die EZB startete im Herbst 2021 eine zweijährige Versuchsphase (unter Beteiligung externer Unternehmen wie Amazon...), nun soll im Oktober über die genauen Einführungsmodalitäten entschieden werden. Schon drei Jahre später (also im Herbst 2026) könnte es dann ganz offiziell den "digitalen Euro“ geben.
Dem Versprechen des EZB-Direktoriums, daß es dabei "keine Risiken für die Finanzinstitute“ gebe, mögen manche Experten keinen Glauben schenken. Der deutschstämmige Bankenexperte Richard Werner (University of Winchester) meint vielmehr, daß das Digitalgeld den Notenbanken bei einer Zentralisierung des Bankensektors helfen soll.
Er sieht sich dabei an die alte Theorie erinnert, laut der staatliche Institutionen wie die EZB beständig versuchen, ihre Macht immer weiter auszubauen. Werner vermutet deshalb, daß das digitale Zentralbankgeld langfristig die klassischen Banken aus dem Markt drängen könnte:
"Der Extremfall ist die Sowjetunion. In den entscheidenden Phasen war das ein sehr zentralisiertes Geldsystem mit nur einer einzigen Bank, der Zentralbank. Und das war kein gutes System. Aber das ist es, was die zentralen Planer für die EZB wollen.“
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4547