Gold hat sich bewährt – und wird sich auch künftig bewähren
08.07.2023 | Prof. Dr. Thorsten Polleit
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Quelle: Refinitiv; Berechnungen Degussa. Periode: Februar 1988 bis Juli 2023. Schwarze gestrichelte Linie: Regression. *Performance-Index (REX).
Anzumerken ist an dieser Stelle, dass das Risiko, das für die meisten Anleger wirklich relevant ist, nicht in den kurzfristigen Schwankungen der Finanzmarktpreise (der "Volatilität") besteht. Das tatsächliche Risiko, das der Anleger vermeiden beziehungsweise mindern will, ist die Gefahr eines dauerhaften Kapitalverlusts, dass er also sein eingesetztes Kapital (in realer Rechnung) nicht wiederbekommt (und zudem auch keine Zinsen erzielt).
Aus dieser Perspektive gesehen, ist das Gold (wenn man gewillt ist, es über einen langen Zeitraum zu halten) ein zu empfehlendes Element im Portfolio, um das für den Anleger relevante Risiko abzusenken. Die Frage ist nun: Können die Erfahrungen, die man mit dem Goldpreis in den letzten Dekaden gemacht hat, so einfach in die Zukunft fortgeschrieben werden?
Die Antwort lautet nein. Aus der vergangenen Preisentwicklung des Goldes lässt sich keine notwendige Schlussfolgerung für die Zukunft ableiten. Doch wenn man davon ausgeht, dass das ungedeckte Geldsystem in der bisherigen Weise weitergeführt wird, dass es vor allem auch künftig dazu eingesetzt wird, die von ihm verursachten Finanz- und Wirtschaftskrisen zu "lösen", dann gibt es durchaus gute Gründe, mit einer Fortsetzung eines steigenden Goldpreistrends zu rechnen. Unter diesen Bedingungen ist es sogar recht wahrscheinlich, dass das Gold auch künftig ein besonders renditesteigendes und risikominderndes Element im Vermögensportfolio sein wird.
Quelle: Refinitiv; eigene Berechnungen. (1) Stetige, annualisierte Rendite
Geldmenge und Konsumgüterpreise
Das US-Geldmengenwachstum legt einen merklichen Rückgang der Güterpreisinflation in diesem und im nächsten Jahr nahe. (Das US-Geldmengenwachstum ist 1,5 Jahre nach rechts verschoben.)
Quelle: Refinitiv; eigene Berechnungen.
Ganz ähnlich sieht es im Euroraum aus. Auch hier deutet die Geldmengenentwicklung einen starken Abwärtsdruck auf die künftige Konsumgüterinflation an. (Die Euro-Geldmenge wurde 18 Monate nach rechts verschoben.)
Ganz ähnlich sieht es im Euroraum aus. Auch hier deutet die Geldmengenentwicklung einen starken Abwärtsdruck auf die künftige Konsumgüterinflation an. (Die Euro-Geldmenge wurde 18 Monate nach rechts verschoben.)
© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH