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Euro markiert neue historische Höchstkurse bei 1.4855!

21.11.2007  |  Folker Hellmeyer
Der Euro hat im frühen europäischen Geschäft neue historische Höchstkurse bei 1.4855 markiert und notiert derzeit bei 1.4830. Der USD hat gegenüber dem JPY an Boden verloren und steht nach zwischenzeitlichen Tiefstkursen bei 108.83 aktuell bei 108.95.

Der USD verliert global weiter an Boden. Mit dem Überwinden der bisherigen Höchstkurse bei 1.4753 eröffnet sich neues Abwertungspotential des USD gegenüber dem Euro zunächst in Richtung 1.4970 - 1.5000. Der IWF mischte sich gestern in die USD-Debatte ein. Nachdem über einen langen Zeitraum von Übertreibungen in der USD-Bewegung die Rede war, gefallen sich Vertreter des IWF seit geraumer Zeit als realistische Begleiter der USD-Abwertung. So sagte Herr Lipsky, dass die aktuellen Anpassungen der Bewertung des USD im Einklang mit einer Politik der Bekämpfung der Ungleichgewichte stehen und damit Wachstum sichern. Mittelfristig stuft Herr Lipsky das aktuelle USD-Bewertungsniveau als immer noch stark ein. Ergo erwartet Herr Lipsky eine Fortsetzung der USD-Schwäche!

Die Daten von der US-Immobilienfront konnten nicht umfänglich überzeugen. Per Oktober erhöhten sich die Neubaubeginne überraschend um 3% im Monatsvergleich auf annualisiert 1.229.000. Erwartet war ein Rückgang von 1.191.000 auf 1.170.000. Dagegen enttäuschte die Entwicklung der Baugenehmigungen mit einem nicht erwarteten Einbruch von annualisiert 1.261.000 auf 1.178.000. Damit wurde der schwächste Wert seit 1993 markiert. Da Baugenehmigungen Grundvoraussetzung für Neubaubeginne sind, konnte dieser Datensatz keine Entlastung für den USD generieren.

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Das Verbrauchervertrauen erodiert in den USA. Der "ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index" sank in der Berichtswoche von -17 auf -19 Punkte.

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Das Protokoll des Offenmarktausschuss unterstreicht, dass die letzte Zinssenkung per Oktober um 0,25% debattiert wurde. Inflationsrisiken und Wachstumsrisiken wurden nach der Zinsentscheidung als ausgeglichen definiert. Daraus lässt sich ableiten, dass eine Fortsetzung der Zinssenkungspolitik nicht automatisch unterstellt werden kann. Die Wachstumsprognose für 2008 wurde nach unten angepasst. Per Juni wurde das Wachstum 2008 noch bei 2,5 - 2,75% erwartet. Aktuell wird ein Wachstum von nur noch 1,8% - 2,5% unterstellt.

Heute stehen einmal mehr Daten aus den USA im Fokus:

  • Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sollen laut Konsensusprognose in der Berichtswoche von zuvor 339.000 auf 330.000 sinken. Negative Überraschungen schließen wir nicht aus.
  • Die US-Frühindikatoren nach Berechnung des „Conference Board“ werden mit einem Rückgang um 0,3% prognostiziert.
  • Analysten erwarten, dass das Verbrauchervertrauen nach Lesart der Uni Michigan in seinem finalen Wert per November bei 75,0 bestätigt wird. Per Oktober lag der Wert bei 80,9 Punkten.

Voraussichtlich sind die US-Daten damit nicht geeignet, dem USD wesentliche Unterstützung zu verleihen.

Zusammenfassend ergibt sich nach dem Überwinden des Widerstands bei 1.4750 - 60 ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Kursziele im Bereich von 1.4970 - 1.5000 kommen damit in das Visier. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.4700 - 30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank






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