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USA: Teilweiser Schuldenerlass wirft seine Schatten voraus

29.07.2023  |  Vertrauliche Mitteilungen
Die Schulden von Staaten, Unternehmen und auch privaten Haushalten stiegen praktisch weltweit seit Jahrzehnten stark an. Inzwischen haben sie ein Niveau erreicht, das nicht nur ihre vollständige Rückzahlung unwahrscheinlicher denn je macht, sondern auch die mit steigenden Zinsen verbundenen Risiken stiegen erheblich.

Und noch längst nicht hat der als Durchschnitt über Jahrzehnte angenommene "quasi-sichere“ Zinssatz (darunter verstand man früher z.B. die Zinsen für Bundesobligationen) sein Durchschnittsniveau von etwa 5% p.a. erreicht. Das sich aus Schuldhöhe und Zinsrisiko zusammensetzende "Zerstörungspotential“ hat also noch lange nicht sein theoretisches Maximum erreicht, was die Frage nach der zukünftig möglichen Entwicklung immer wieder stellt. Dabei mehren sich inzwischen diejenigen kritischen Stimmen, die fast weltweite und umfangreiche Schuldenerlasse für eine denkbare "Lösung“ des Problems halten.

Zu diesen Stimmen zählt auch die des kritischen Analysten und Investors Nick Giambruno, der in Form eines kürzlichen Erlasses der US-Regierung einen nicht unwesentlichen Vorboten für einen größeren Schuldenerlass innerhalb der USA sieht. Es geht dabei um die in den USA verbreiteten Studentenkredite, mit denen Nachwuchs-Akademiker ihre Studienzeit finanzieren und die dann während der späteren Berufstätigkeit zurückgezahlt werden müssen.

Die Regierung hat nun verfügt, hochverschuldeten amerikanischen Ex-Studenten, die weniger als 125.000 US-Dollar im Jahr verdienen, jährlich zwischen 10.000 und 20.000 Dollar der aufgelaufenen Schuld zu erlassen. Addiert kommt Giambruno hier auf eine mögliche Erlasssumme von annähernd 600 Mrd. Dollar, andere Beobachter erwarten eine Streichung von insgesamt 300 Mrd. Dollar über zehn Jahre gestreckt. Insgesamt liegt das gegenwärtige Volumen der Bildungskredite bei etwa 1,6 Billionen Dollar.

Tatsächlich könnte hier ein wichtiger Präzedenzfall gegeben sein, dem spätere Schuldenerlasse z.B. bei Auto-Krediten, Kreditkartenschulden oder auch Immobiliendarlehen folgen könnten. Hier ist zusammen die Rede von rund 16 Billionen Dollar. Und noch weitaus höher verschuldet mit rund 30 Billionen Dollar ist der Staat. Alleine die dafür fälligen Zinszahlungen würden bei einer Rückkehr zum durchschnittlichen Normalzins (s.o.) mehr als die Hälfte des Staatshaushaltes ausmachen und damit z.B. den Sozialaufwand oder auch den gegenwärtigen Rüstungsetat übertreffen.

Auf der anderen Seite gelten weitere Zinserhöhungen als das Mittel der Wahl, wenn es um die Bekämpfung der anhaltenden Inflation geht. Nicht nur, aber insbesondere die US-Zentralbank Fed sitzt damit in der Falle. Bliebe es bei den – noch immer – recht niedrigen Zinsen, wird die Inflation weiterhin wüten. Und käme es zu weiteren und deutlichen Zinserhöhungen, würde dies u.a. die weitere Kreditfähigkeit zahlreicher privater Darlehensnehmer stark einschränken und, wie vorstehend kurz dargelegt, den Staatshaushalt sprengen.

Rien ne va plus, nichts geht mehr, das Spiel ist aus – würde man dazu wohl in der Spielbank sagen. Es bleibt nur, das ganze Kreditsystem herunter- und es dann langsam und angemessen wieder hochzufahren. Dies dürfte primär mit einer über Jahre anhaltenden, mäßigen Inflation und einem gezielten Schuldenerlass bei denjenigen erfolgen, die alleine schon durch die beständig steigenden Preise in finanzielle Not geraten können.

Der teilweise Erlass von Studienkreditschulden bei (nach neueren US-Maßstäben) Normalverdienern deutet genau in diese Richtung. Es würde deshalb auch nicht überraschen, wenn man hier demnächst über Auto- und Kreditkartenschulden sowie Hypothekendarlehen sprechen sollte. Der größte Schuldner, der Staat, wird dagegen bereits deutlich von einer anhaltenden Geldentwertung profitieren.

Wir sehen uns vor diesem Hintergrund an unseren seit vielen Jahren bestehenden, grundsätzlichen Empfehlungen zur Geldanlage bestätigt:

(1) Der Hauptfokus sollte auf Sachanlagen liegen, z.B. Wohnimmobilien oder entsprechende Fonds, die ihren Preis wert sind.

(2) Edelmetalle, vor allem Gold mit einem Anteil von 5% bis 10% des Gesamtvermögens. Bitte ausschließlich in physischer Form erwerben (z.B. bei Niederlassungen der Degussa oder von Pro Aurum) und möglichst sicher zu Hause verwahren.

(3) Wer "ein paar Aktien“ zumischen mag, soll dies tun.

(4) Bargeld für drei Monate sicher zu Hause verwahren (kleine Stückelung). (5) Bankguthaben etc. möglichst auf ein Maß beschränken, das sämtliche Ausgaben der nächsten sechs bis zwölf Monate umfasst. (6) Sofern dafür mindestens rund 30.000 € zur Verfügung stehen: Über eine zusätzliche Bankverbindung in ein nicht zu entfernt liegendes Land außerhalb der Eurozone nachdenken (spontan dürfte hier den meisten Beobachtern richtigerweise die Schweiz einfallen).

Wie Sie es von uns gewohnt sind, sehr geehrte Damen und Herren, werden wir Ihnen insbesondere hinsichtlich der vorstehenden Punkte 1 und 6 in nächster Zeit mit weiterführenden Informationsangeboten dienen.


© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4554
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