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Thomas Andrieu: Ein 16-Jahres-Zyklus am Goldmarkt?

25.07.2023
- Seite 3 -
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Eine technische Zwischenbemerkung: Die Dauer der Zyklen wurde mit Hilfe einer diskreten Fourier-Transformation hervorgehoben. Weil diese jedoch nicht die dominanten Zyklen ausgibt, haben wir einen Bandbreitenfilter verwendet. Kurz gesagt, haben wir uns der mathematischen Relevanz dieser Zyklen des Goldkurses ausreichend versichert.


Die Volatilität des Goldpreises markiert ein Tief

Die Volatilität ist ein weiteres Element, das das Verhalten des Goldpreises bestimmt. Die annualisierte Volatilität von Gold liegt zwischen 2000 und 2023 bei etwa 16%. Es handelt sich um eine relativ schwache, aber keineswegs vernachlässigbare Volatilität, die wichtige Auf- und Abwärtsbewegungen erklären kann. Die Volatilität misst die Geschwindigkeit von Veränderungen am Markt. Eine starke Volatilität spiegelt große Schwankungen des Goldkurses wider.

Wir stellen fest, dass die Tiefs der Volatilität im Allgemeinen mit wichtigen Tiefs des Goldkurses übereinstimmen. Anders gesagt kann sich eine Goldhausse in einem weniger stabilen Goldpreis äußern. Wir sehen außerdem, dass eine Volatilität von mehr als 20% für Gold eindeutig anormal ist.

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Mitte 2023 ist die Volatilität des Goldpreises relativ gering. Das letzte wichtige Hoch der Volatilität wurde 2020 im Zuge des Corona-Crashs verzeichnet. Eine Volatilitätsanalyse hilft, das Aufwärtspotenzial (oder Abwärtspotenzial) eines Assets abzuschätzen. Eine schwache Volatilität während der Hausse-Phase des Zyklus führt tendenziell zu einer Abschwächung der Aufwärtsbewegung.

Wenn wir den 8-Jahres-Zyklus mit einer Hausse-Phase von 4 Jahren und einer Baisse-Phase von ebenfalls 4 Jahren betrachten, müsste auf den Bullenmarkt von 2016 bis 2020 folglich eine Phase der Stagnation von 2020 bis etwa 2024 folgen. Das entspricht der von uns beobachteten Volatilität. 2024 könnte es also zu einem Wiederaufflammen der Volatilität kommen, was umso wahrscheinlicher wird, da die Volatilität des Goldpreises nur selten unter 10% sinkt.


Schlussfolgerung

Die Schlussfolgerung unseres Artikels lässt sich mit Hilfe der folgenden statistischen Beobachtungen allgemein verständlich zusammenfassen: 1 Dollar, der zu Beginn eines jeden 16-Jahres-Zyklus in Gold investiert wurde, ist zum Zyklushoch 11 bis 12 Jahre später 5,2 Dollar wert. Am Ende der Baisse-Phase entspricht der 16 Jahre zuvor investierte Dollar im Durchschnitt 2,7 Dollar.

Natürlich ist die Performance von Gold in jedem Zyklus sehr unterschiedlich und diese Auswertung basiert auf der Untersuchung von statistischen Daten zwischen 1968 und 2016. Nichtsdestotrotz wird die zeitliche Dimension der Trends am Goldmarkt durch den 16-Jahres-Zyklus ausreichend klar umrissen.

Präziser gesagt sehen wir, dass der Goldkurs seit 1968 gemäß dieser Annahme drei große Zyklen absolviert hat. Die Tiefs befanden sich 1968, 1984/1985, 1999/2000 und 2016. Die Struktur des 16-Jahres-Zyklus wird sowohl von der Statistik, aber auch von den wichtigsten Hochs bestätigt. Der Goldkurs verfolgt einen Aufwärtstrend von durchschnittlich 11 bis 12 Jahren, bevor er anschließend 4 Jahre lang nach unten korrigiert.

Diese Beobachtung ist umso kohärenter, da der 8-Jahres-Zyklus Bestandteil des 16-Jahres-Zyklus ist. Die mathematische Untersuchung zeigt für die Jahre 2000 bis 2023 zudem noch exakter, dass Zyklen von 15,7 Jahren, 7,8 Jahren, 5,2 Jahren und 3,9 Jahren existieren.

Die aktuell schwache Volatilität am Goldmarkt und die relative Stagnation des Kurses seit Ende 2020 lassen uns vermuten, dass der Goldpreis auch heute noch seinem langfristigen Zyklus folgt. Doch das wird Teil einer weiteren Analyse sein, für die wir mit dem heute Gezeigten bereits eine wichtige Grundlage geschaffen haben. In der Tat zeigt Gold kurz- und mittelfristig kein eindeutig zyklisches Verhalten.


© Thomas Andrieu



Dieser Artikel wurde am 11.07.2023 auf https://de.goldbroker.com veröffentlicht.


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